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Die Intelligenz des Sturmvogel E Evo liegt im Verborgenen
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Gemeinschaftsprojekt mit Brose und der Telekom

Bulls: Vernetzter Sturmvogel setzte zum Jungfernflug an

Intelligenz ins E-Bike bringen: Diese Herausforderung stellten sich die ZEG-Fahrradmarke Bulls zusammen mit Antriebshersteller Brose und die Telekom. Das Ergebnis wurde zuletzt auf der Eurobike in Form des Bulls Sturmvogel E Evo vorgestellt.

Über eine Smartphone-App lassen sich in Zukunft jederzeit Informationen zum Standort des Rades und des Akku-Zustands abrufen. Möchte der Kunde ein Plus an Service, kann er Bulls und Brose beauftragen, den vernetzten Elektro-Antrieb regelmäßig via Ferndiagnose zu prüfen und sich über die App auf einen fälligen Service hinweisen lassen. Bulls plant den Marktstart des Sturmvogels E Evo als vernetztes Sondermodell für 2017. In der Saison 2016 wird das E-Bike ohne die vernetzten Features erhältlich sein.

Nervensystem in Streichholzschachtelgröße

Das „zentrale Nervensystem“ des Rades ist eine Streichholzschachtel große Technikeinheit, fest im Rahmen des E-Bikes verbaut. Die sogenannte On-Board-Unit (OBU) ist mit einer SIM-Karte, einem Miniatur-Prozessor (Mikrocontroller), einer Bluetooth-Schnittstelle, einem Bewegungssensor und einem GPS-Modul ausgestattet. OBU und Elektro-Antrieb sind technisch über eine CAN-Bus-Schnittstelle miteinander verbunden, über die der E-Antrieb Informationen zu Laufzeit und Ladezustand übermittelt. Die OBU sendet diese Daten über das Mobilfunknetz in ein hoch sicheres Rechenzentrum von T-Systems und auf die App des Nutzers. Stehen Software-Updates des Motors an, muss der E-Bike-Nutzer nicht mehr zum Händler: Die OBU empfängt die neue Antriebs-Software über eine Luftschnittelle und führt das Software-Update vollautomatisch über den CAN-Bus aus.

Ob unterwegs oder zu Hause: Der Nutzer weiß immer, wo sich sein Rad befindet und wie weit er noch ohne Aufladen fahren kann. Bei Diebstahl lässt sich der Standort über die Smartphone-App oder die Cloud-Plattform ermitteln und direkt an die Polizei weitergeben. Der Bewegungssensor im Rad erkennt ungewöhnlich schnelles Abbremsen und extreme Schräglagen des Rades. Tritt ein solcher Fall ein, erkundigt sich das Rad zunächst via angebundenem Display, ob es dem Nutzer gut geht. Reagiert der Fahrer nicht und fährt er nicht weiter, schickt das Rad eine SMS mit Ortungsdaten an eine im Vorfeld bestimmte Person. Gerade bei Unfällen in abgelegenen Gebieten hilft das, den Radfahrer schneller zu finden und zu versorgen. Via Ferndiagnose informiert die Service-App den Nutzer jederzeit über den Zustand seines E-Bikes. Durch die zahlreichen verbauten Sensoren wird der Verschleiß der Bremse, des Antriebs, des Akkus und zukünftig weiterer Komponenten analysiert. Inspektionen können auf diese Weise rechtzeitig durchgeführt und Verschleißteile zum richtigen Zeitpunkt ausgetauscht werden.

Weiterentwicklung für die Industrie

Die Partner entwickeln die Technik zusammen mit dem Fahrradhersteller HERCULES außerdem für den Einsatz bei Flotten- und Lastenrädern weiter. Denn besonders für Flottenbetreiber bietet die Vernetzungstechnik Vorteile: Via Ferndiagnose und durch die Vielzahl von Sensoren haben Betreiber von Fahrradflotten ihre Räder jederzeit im Blick; wissen genau, wann sie welches Rad warten müssen, können den Einsatz optimal planen und Ausfallzeiten verhindern. Weitere Funktionen lassen sich je nach Kundenwunsch flexibel ergänzen. Hercules plant den Marktstart für die ersten vernetzten Lastenräder ebenfalls für 2017.

15. September 2015 von Jürgen Wetzstein

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