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Quelle Foto: www.kreidler.com
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Trotz Platzierung unter den Testsiegern:

Cycle Union wundert sich über Ungereimtheiten bei Warentest

Mit der Note Gut unter den fünf besten Modellen beim aktuellen E-Bike-Test von Stiftung Warentest gelandet: Eigentlich könnten sich die Macher der Marke Kreidler entspannt zurücklehnen. Wenn da nicht ein Haar in der Suppe in Form eines laut Warentest „ungefährlichen, feinen Anriss“ an der „Sattelstütze“ wäre. Kreidler-Hersteller Cycle Union stellt nun in Frage, ob der Test sachgemäß durchgeführt wurde. Zumal der Anriss offenbar nicht an der Sattelstütze, sondern an einem ganz anderen Bauteil aufgetreten ist.

Dass man sich bei dem Kreidler-Hersteller Cycle Union sehr sensibel in Sachen Stiftung Warentest zeigt, ist nicht zuletzt auch eine Folge der häufigen Auseinandersetzungen mit den Berliner Verbraucherschützern. Oder vielmehr der Achterbahnfahrt, die der Oldenburger Fahrradhersteller diesbezüglich schon erlebt hat: Auf Testsiege mit E-Bikes von Kreidler folgten vernichtende Testurteile - und anders herum.

Nicht zuletzt aufgrund solcher Erfahrungen hat man bei Cycle Union in den letzten Jahren die internen und externen Qualitätssicherungsmaßnahmen deutlich ausgebaut und verschärft. Deshalb ist auch der Anriss der Schraube der Sattelklemmung, der in der Zeitschrift "Test" fälschlicherweise als Anriss in der Sattelstütze beschrieben wird, für den Fahrradhersteller nicht nachvollziehbar.

Hier die Stellungnahme von Cycle Union im Original-Wortlaut: "Als Marken- und Qualitätshersteller achtet die Cycle Union äußerst genau darauf, nur zugelieferte Teile zu verwenden, die ihre Partner mit hervorragender und gleichbleibender Qualität und Sorgfalt auf den Markt bringen. Selbstverständlich werden diese Bauteile sowohl intern als auch bei unabhängigen Prüflaboren umfangreichen Belastungstests unterzogen, um sicherzustellen, dass die Qualitätsansprüche der Cycle Union erfüllt werden.

Konkret wurde die beanstandete Sattelstütze der Firma Kalloy im hauseigenen Prüflabor sowie bei der Hansecontrol Zertifizierungsgesellschaft mbH in Hamburg nach DIN EN ISO 4210 und auf die Kreidler–spezifischen Parameter von 140kg geprüft. Hierbei wurde keinerlei Beschädigung, Versagen oder Bruch einzelner Komponenten festgestellt.

Da E-Bikes aufgrund der Antriebstechnik und einer möglichst stabilen Bauart ein relativ hohes Eigengewicht auf die Waage bringen, werden bei Kreidler grundsätzlich alle E-Räder auf ein zulässiges Gesamtgewicht von mindestens 140kg geprüft, was weit über die derzeitigen gesetzlichen Anforderungen von 100kg laut ISO 4210:2014 (vormals DIN EN 14764) hinausgeht. Somit ist das Vitality Eco 3 auch für schwerere Fahrer-/innen bestens geeignet.

Wie mittlerweile bekannt ist, wurde der Test sogar mit 150kg Belastung durchgeführt, was einer 50%-igen Überbelastung der Norm entspricht! Nicht bekannt ist darüber hinaus, ob das Testprozedere die vorgeschriebene (und in der Betriebsanleitung jedes Kreidler-Fahrrads enthaltene) Nachstellpflicht des Sattelklemmbolzens nach
200km beinhaltete. Denn bei Loslösen des Bolzens kann die weiterlaufende Belastung im realen Fahr-, sowie im Testbetrieb sehr leicht eine Beschädigung desselben zur Folge haben.

Sogar ein zweiter, zusätzlicher Test beim Zedler-Institut für Fahrradtechnik und -Sicherheit führte zu einem positiven Ergebnis. Die Abwertung im vorliegenden StiWa-Testergebnis kann deshalb von Seiten der Cycle Union absolut nicht nachvollzogen werden."

27. Juni 2016 von Markus Fritsch
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