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Radschnellwege - Smarte Mobilität für Radfahrer
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Entwurfsfassung wurde noch geändert

Radschnellwege halten Einzug in den Bundesverkehrswegeplan

Dies ist als politischer Erfolg zu werten, für den sich viele Akteure und Lobbyisten in Sachen Radverkehr in der Vergangenheit stark gemacht haben: Gestern wurde vom Bundeskabinett der Bundesverkehrswegplan 2030 verabschiedet, der u.a. folgenden Satz enthält:

„Zukünftig wird sich der Bund im Rahmen seiner verfassungsrechtlichen Möglichkeiten noch stärker am Bau von Radschnellwegen beteiligen. Die zu ändernden Grundlagen werden derzeit von der Bundesregierung geprüft."

Dazu sagt Albert Herresthal vom VSF: „Das ist eine sehr konkrete Absichtserklärung des BMVI, die politisches Gewicht hat. Die Forderung nach einer stärkeren Förderung von Radschnellwegen durch den Bund war ein wichtiger Bestandteil der am 19.4. von der Fahrradwirtschaft verabschiedeten vivavelo Abschlusserklärung. Der VSF e.V. wird – in gutem Einvernehmen mit den anderen Akteuren – das BMVI beim Wort nehmen und im Rahmen seiner Arbeit im Beirat der Bundesregierung zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP) mit darüber wachen, dass hier auch Taten folgen.“

ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt: „Wir sind ja sonst als Mahner bekannt, aber diese kleine Passage im Bundesverkehrswegeplan ist ein großer Schritt für die Zukunft des Radverkehrs in Deutschland. Wir sind begeistert, dass der Bundesverkehrsminister verstanden hat, dass Premium-Radinfrastruktur, wie wir sie aus den Niederlanden und Flandern schon lange kennen, wirklich massive Stauentlastung bringen kann. Und dass sie zügige, komfortable und nachhaltige Mobilität in dichter werdenden Metropolen überhaupt erst ermöglicht. Toll!“.

Der ADFC verweist in einer Pressemitteilung auf das ambitionierteste deutsche Projekt den RS.1 quer durch das Ruhrgebiet. Hier wurde per Machbarkeitsstudie errechnet, dass durch den Radschnellweg täglich 52.000 PKW-Fahrten mit über 400.000 Kilometern eingespart werden können. Außer im Ruhrgebiet liegen Pläne für Radschnellwege in den Großräumen Hannover, Frankfurt, Nürnberg und München vor. Der ADFC geht davon aus, dass alle diese Projekte durch die Unterstützungszusage des Bundes zusätzlichen Schub bekommen und nun tatsächlich in Angriff genommen werden können. Stork: „Den finanziellen Kraftakt zum Bau von überregionalen Radschnellwegen können Länder und Kommunen nicht alleine stemmen. Wir brauchen vom Bund jetzt eine Ko-Finanzierung für 300 Kilometer Radschnellwege pro Jahr – ein Kilometer kostet etwa 1,5 Millionen Euro.“

ZIV: Fahrrad immer noch unterrepräsentiert

Vom Zweirad-Industrie-Verband heißt es zu den jüngsten Entwicklungen: "Seit Jahren fordern die Interessenverbände vom Bund ein deutlich höheres Engagement in Sachen Radverkehr. Immer wieder wurden gerade Radschnellwege als ideales Beispiel aufgezeigt, die Straßen zu entlasten und einen großen Beitrag zu sauberer und nachhaltiger Mobilität der Zukunft zu leisten. Sowohl der Handelsverband VSF als auch der Industrieverband ZIV sind erfreut, dass der Radverkehr nun endlich in den Fokus der Bundesregierung rückt. Dies ist ein wichtiger Schritt! Dennoch ist das Fahrrad im Mobilitätskonzept des Bundes nach wie vor unterrepräsentiert. Die jährlich zur Verfügung stehenden Mittel von gerade einmal 100 Millionen Euro sind bei weitem nicht ausreichen. Es bleibt zu wünschen, dass im Zuge der Förderung von Radschnellwegen das Radverkehrsbudget deutlich erhöht wird."

Weitere Informationen zum Bundesverkehrswegeplan gibt es unter:
https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/aktuell/nachrichten/bund-wird-sich-staerker-am-bau-von-radschnellwegen

4. August 2016 von Jürgen Wetzstein

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