Trotz Widerstand und Kritik

Neue Stadler-Filiale in Neuss ist beschlossene Sache

Wenn eine große Fachmarktkette plant, einen neuen Standort zu erschließen, sorgt das bei den Fahrradgeschäften der Umgebung – verständlicherweise – regelmäßig für Unruhe. Das ist auch im Fall der kürzlich genehmigten Eröffnung einer Stadler-Filiale in Neuss nicht anders. Kritik an der Neuansiedlung kommt hier jedoch nicht nur von den etablierten Fahrradhändlern, sondern auch von sonst eher ungewohnter Seite.

Der Neusser ADFC-Vertreter Heribert Adamsky wünscht sich in einem Bericht der „Rheinischen Post“ zufolge „den Erhalt einer ortsnahen Versorgung mit Fahrradservice und -verkauf“. Wie in Krefeld und Köln bereits umgesetzt, müsse der Fahrradhandel auch in Neuss auf die Liste der innenstadt-relevanten Sortimente gesetzt werden.

Mitte Dezember hatte der Neusser Stadtrat den Weg für den Bau der Stadler-Filiale im am Stadrand gelegenen Gewerbegebiet Hammfeld II freigemacht. Gut 3,5 Mio. EUR investiert die Fachmarktkette der Regionalzeitung zufolge in 23.500 Quadratmeter große Grundstück. Die reine Marktfläche soll 6000 Quadratmeter betragen und damit nach Berechnungen der „Rheinischen Post“ drei Mal so groß werden wie die Verkaufsfläche aller bestehenden Neusser Fahrradgeschäfte zusammen.

Den Befürchtungen der in der Innenstadt etablierten Einzelhändler hält Stadler ein eigenes Gutachten entgegen, dass die Ansiedlung einer Fachmarkt-Filiale den Markt insgesamt belebe. Die Expansion an Rhein und Ruhr setzt Stadler mit dem Neusser Projekt jedenfalls fort. Erst im Mai vergangenen Jahres hatte die Essener Filiale ihre Tore geöffnet ( velobiz.de berichtete ).

17. Januar 2017 von Oliver Bönig