Verkehrsbeobachtung: Jugendliche fahren häufiger mit Helm

Die BaST setzt für die Ermittlung der Helmtragequote nicht auf eine Umfrage, sondern auf Verkehrsbeobachtung. Unverändert hoch ist demzufolge mit 76 Prozent der Anteil von Kindern zwischen sechs und zehn Jahren, die einen Fahrradhelm tragen. Spürbar zugelegt hat diese Quote bei Jugendlichen zwischen elf und 16 Jahren von 29 auf 34 Prozent. Unter den 17- bis 30-Jährigen radeln dagegen laut Beobachtung nicht einmal 10 Prozent mit Helm. Ab einem Alter 31 Jahren sieht es nicht wesentlich besser aus, bei den 41- bis 60-Jährigen ist die Helmtragequote im Vergleich zum Vorjahr sogar wieder unter 20 Prozent gesunken. Auch über alle Altersgruppen hinweg sank die Quote von 18 auf 17 Prozent.

Fahrradhelm-Aktion

Angesichts der unterschiedlichen Entwicklungen bei Kindern und Erwachsenen, haben Bundesverkehrsministerium und Deutscher Verkehrssicherheitsrat im Rahmen der Kampagne „Runter vom Gas“ die Fahrradhelm-Aktion „Du bist mir nicht egal!“ ins Leben gerufen. „Wir verschenken 1000 Fahrradhelme, um die sich Kinder für ihre Eltern oder Großeltern bewerben können“, erklärt Verkehrsminister Andreas Dobrindt. „So wollen wir zusammen mit den Kindern Erwachsene und Senioren zum Helmtragen motivieren. Denn Mobilität wird erst mit Sicherheit zu wirklicher Freiheit. Also Helm auf beim Radeln!“ Für die Aktion können sich Kinder unter www.runtervomgas.de/Fahrradhelm bewerben. Bis Ende Juli werden die 1000 Helme verlost.

Dass Fahrradhelme Leben retten können, lässt eine Untersuchung der Unfallforschung der Versicherer gemeinsam mit dem Institut für Rechtsmedizin München und dem Universitätsklinikum Münster vermuten: Von 117 tödlich verunglückten Radfahrern trugen nur sechs einen Helm. Über die Hälfte der getöteten Radfahrer starb an einem Schädel-Hirn-Trauma. Keiner der Radfahrer mit schwerer Kopfverletzung hatte einen Helm auf. Zudem hätten Computersimulationen gezeigt, dass Fahrradhelme die meisten lebensbedrohlichen Kopfverletzungen verhindern oder zumindest abmildern können.