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Parlamentarischer Abend der Fahrradakademie 2017
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Parlamentarischer Abend der Fahrradakademie

Die Rolle des Radverkehrs in sich wandelnden Städten

Beim Parlamentarischen Abend der Fahrradakademie am Deutschen Institut für Urbanistik (difu), der vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert wurde, trafen sich am 17. Mai in der Botschaft des Königreichs der Niederlande rund 100 Experten aus Politik, Wissenschaft und Verbänden. Sie diskutierten die Frage, welche Rolle der Radverkehr künftig im städtischen Verkehr einnehmen kann und was Deutschland und die Niederlande voneinander lernen können.

Dr. Henk Voskamp (Geschäftsträger a.i. der Botschaft des Königreichs der Niederlande in Berlin) betonte die überwältigenden Argumente des Radverkehrs und dessen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität in den Städten. Das Fahrrad sei praktisch, flexibel, raum- und verkehrseffizient und biete Freiheit für Jung und Alt. Das „besondere Verkehrsmittel“ sei in den Niederlanden vollständig integriert, es gebe im Land mehr Fahrräder als Menschen. Voskamp verwies ebenfalls auf den parallel veranstalteten „Ride of Silence“ ( velobiz.de berichtete ) sowie auf die Velo-City 2017, die im Juni in der Region Arnhem-Nijmegen stattfindet.

Norbert Barthle (MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur) wies auf die Vorteile eines Erfahrungsaustausches zwischen den Nachbarländern hin. Die Niederlande seien ein Vorbild für Deutschland, aber auch hierzulande würde der Radverkehr zunehmen und es seien immer mehr Fahrräder in den Städten zu sehen. Diese würden dadurch lebenswerter, belebter und attraktiver und daher fördere die Bundesregierung auch den Radverkehr und die Stadtentwicklung im Sinne des Fahrrads.

Transformation der Städte

In einem Impulsvortrag mit dem Titel „Die Straße gehört allen – eine niederländische Perspektive“ beleuchtete der niederländische Radverkehrsexperte Maarten Woolthuis (CycleSpace Amsterdam) die Transformation der Städte durch den Radverkehr. Das Fahrrad sei ein Symbol des menschlichen Fortschritts und böte nur Vorteile. Um die lokalen wie globalen Probleme, die durch den Verkehr entstehen, zu reduzieren, sei es notwendig, den Anteil des Radverkehrs in den Städten bis 2030 auf 50 Prozent zu erhöhen. Dazu seien kreative Ideen und visionäre Führungskräfte in Politik, Verwaltung und Wirtschaft notwendig. Woolthuis verwies darauf, dass der Prozess der Transformation auch in den Niederlanden seine Zeit brauche und insbesondere durch den Druck der Bevölkerung ins Rollen gebracht wurde.

Anschließend kamen auch die mit Radverkehrsthemen beschäftigten Abgeordneten aller im Bundestag vertretenen Parteien zu Wort, die sich darin einige waren, dass in der kommenden Legislaturperiode mehr finanzielle Mittel in den Radverkehr fließen müssten. Die beiden anwesenden Vertreter der Automobilwirtschaft legten Wert darauf, dass auf den Straßen Platz für alle Verkehrsteilnehmer sein müsste.

19. Mai 2017 von Oliver Bönig
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