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Bremsen mit ABS
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Weitere Produktneuheiten

Bosch lässt E-Bikes künftig mit ABS bremsen

Neben der dritten Motorengeneration und einem in den Rahmen integrierbaren Akku ( velobiz.de berichtete ) stellt Bosch noch eine Reihe weiterer Produktneuheiten wie etwa ein ABS für E-Bikes in Aussicht. Ein Software-Update erhält

Bremsen mit ABSBremsen mit ABSBremsen mit ABSBremsen ohne ABSBremsen mit ABSBremsen mit ABSRohloff mit E-Shift-FunktionRohloff mit E-Shift-Funktion

außer den CX-Motoren ( velobiz.de berichtete ) auch das Nyon-Display. Die wichtigsten Änderungen sind neues Kartenmaterial, eine Zoom-Funktion bei der Kartenansicht sowie die Eingabe über eine digitale Tastatur, womit die Routenplanung direkt auf dem Gerät vereinfacht wird. Zudem kann man sich den Energieverbrauch auf den letzten 20 Kilometern anzeigen lassen.

Kombination mit elektronischen Schaltungen

Ab dem neuen Modelljahrgang werden weitere elektronische Schaltungen mit dem Bosch-E-Bike-System kombinierbar sein: Voll integriert sind dann die XTR- und XT-Di2-Schaltungen sowie einschließlich der Automatik-Funktion die 8-Gang-Nexus und Alfine von Shimano. Neu gibt es auch die Rohloff in der E-Shift-Funktion: Mit einem kleinen Schalter am Lenker lassen sich die Gänge nun per Knopfdruck schalten. Bei einem Stopp, schaltet die Rohloff automatisch zurück in einen kleinen Gang für leichtes Starten. Auf einer ersten Fahrt zeigte sich der Vorteil der elektronisch angesteuerten Rohloff deutlich. Da das Schaltsignal auch an den Motor weitergegeben wird, vermindert dieser automatisch kurzzeitig die Unterstützungskraft, was zu einem schnellen, sauberen und mühelosen Schaltvorgang führt. Das Schalten gestaltet sich so deutlich zügiger und einfacher, als dies mit dem mechanischen Drehgriff möglich war.

Serienreifes ABS für E-Bikes

Nachdem Brake Force One auf der letzten Eurobike ein erstes ABS für E-Bikes präsentierte ( velobiz.de berichtete ), schob Bosch nun nach und zeigt ein erstes fahrfertiges ABS-System für E-Bikes. Dieses soll in der Saison 2018 bei Flottenrädern einen ersten Markttest machen und dann in der Saison 2019 für Endkonsumenten verfügbar sein. Da Bosch bereits ABS-Systeme für Autos und Motorräder baut, konnte auf viel konzerninternes Know-how zurückgegriffen werden. Für die Entwicklung wurden zudem viele Fahrradunfälle analysiert. Laut Unfallforschern ließe sich mit ABS nahezu jeder vierte Pedelec-Unfall vermeiden. Zusätzlich könne die Anzahl der Unfälle mit schweren Verletzungen gesenkt werden.

Klotz am Lenker und Magura-Bremse

Das ABS ist in einem eigenen, relativ großen Gehäuse unterhalb des Lenkervorbaus untergebracht. Dort sitzen die Elektronik und die Hydraulik, die dann die Vorderbremse regelt. Die Hinterradbremse ist nicht an dem ABS angeschlossen. Für das System wird an der vorderen und hinteren Bremsscheibe jeweils eine zweite Sensorscheibe montiert, welche die Drehgeschwindigkeit des Vorder- und Hinterrades genau aufzeichnen und miteinander vergleichen. Mit diesen Daten und weiteren Informationen, welche die Sensorik des Motors beisteuert, wird die Vorderradbremse so dosiert, dass sie eine maximale Bremsleistung erreicht, ein Blockieren aber verhindert werden kann. Die Bremse zum Bosch-ABS ist die spezielle E-Bike-Bremse CME von Magura. Das ABS ist derzeit einzig für 28-Zoll-Räder ausgelegt, wiegt insgesamt circa 800 Gramm und wird den Preis eines E-Bikes um rund 500 Euro erhöhen.

Auf einer ersten Testfahrt funktioniert das System verblüffend gut. Beim Einschalten des Systems leuchtet eine zusätzliche Anzeige am Lenkervorbau auf und signalisiert damit die Funktionsbereitschaft des ABS. Bei einer Vollbremsung mit der Vorderradbremse bei 13 Stundenkilometern war der Bremsweg kurz, das Vorderrad blockierte nicht, das Hinterrad blieb am Boden. Ein Überschlagen des Fahrers wurde verhindert. Bei der gleichen Bremsung ohne ABS hob sich das Hinterrad sofort vom Boden, was bei ungeübten Fahrern mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem Sturz führt.

Ein ähnliches Resultat ergab ein Bremstest auf einer rutschigen Schotterstraße: Während bei einer unvorsichtigen Bremsung in Kurven das Vorderrad schnell blockiert und ausbricht (was bei den meisten Fahrern wohl ebenfalls zum Sturz führt), dosiert das ABS die Bremsleistung so gut, dass das Vorderrad ständig rollt und so den Kontakt zum Boden behält.

Technisch scheint das ABS also gut zu funktionieren, optisch ist es sicher noch etwas auffällig. Darauf angesprochen erklärt Claus Fleischer, Geschäftsleiter Bosch eBike Systems, dass der erste Elektroradmotor auch noch keine Schönheit gewesen sei und man ja bewiesen hätte, dass man sich auch bezüglich Design noch verbessern könne.

22. Juni 2017 von Marius Graber

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