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Konsolidierungsprogramm beschlossen

Rote Zahlen: Arcandor stellt Karstadt-Filialen zur Disposition

Nachdem in den letzten Tagen die Gerüchteküche kochte, sogar von Insolvenz war zwischenzeitlich die Rede, hat der neue Arcandor-Vorstand Dr. Karl-Gerhard Eick ein Konsolidierungsprogramm für den angeschlagenen Konzern vorgestellt. Dabei wurden auch erhebliche Einschnitte und Korrekturen bei Warenhaustochter Karstadt angekündigt.

Nach hohen Verlusten in den vergangenen Jahren will die Arcandor AG wieder auf die Gewinnseite zurückkehren. „Nachhaltige Maßnahmen zur Gesundung des Konzerns“ seien erforderlich, heißt es in einer heute Vormittag veröffentlichten Pressemitteilung. Für die Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen sieht Arcandor einen zusätzlichen Finanzierungsrahmen von bis zu 900 Mio. EUR in einem Zeitraum von fünf Jahren vor.

Dabei will man sich künftig bei Primondo und Karstadt auf die „profitablen Kerngeschäfte“ konzentrieren, was eine Neuordnung in diesen Geschäftsbereichen erfordert.

Das Kerngeschäft von Primondo besteht künftig aus dem E-Commerce- und dem Kataloggeschäft von Quelle in Deutschland und im Ausland, dem Homeshopping-Spezialisten HSE24 sowie den bestehenden Spezialversendern.

Das Kerngeschäft von Karstadt umfasst künftig 81 Karstadt-Filialen sowie 27 Karstadt Sports-Filialen. Aus dem bisherigen Karstadt-Portfolio werden acht Filialen (Kiel Alter Markt, Hanau, Kaiserslautern, Hamburg-Billstedt, Bottrop, Leipzig, Ludwigsburg, München Am Dom), die Karstadt Sports Filiale in Recklinghausen sowie die Premiumhäuser KaDeWe in Berlin, Alstershaus in Hamburg und Oberpollinger in München in einem eigenen Ressort „weiterentwickelt“. „Die Premium-Häuser zählen international zu den erfolgreichsten und renommiertesten Warenhäusern. Sie gehören jedoch in Bezug auf ihre Zielkunden, die Sortimente und die Betriebsgröße nicht zum Kerngeschäft der Karstadt Filialen“, heißt es von Arcandor.
Zu den nicht zum Primondo-Kerngeschäft gehörenden Einheiten zählen unter anderem der stationäre Einzelhandel von Quelle mit 115 Technikcentern und rund 1500 Quelle-Shops, Foto Quelle, Küchen Quelle, myby, der technische Kundendienst Profectis, das Logistiklager Linz sowie die Kundenzentren.

Was aus den nicht mehr zum Kerngeschäft gehörenden und in eine so genannte „Querschnittseinheit“ unter dem Namen „ATRYS“ überführten Einheiten geschieht, wird die Zukunft zeigen. „ATRYS erlaubt es den operativ Verantwortlichen, ihr Kerngeschäft gezielt mit Blick auf Profitabilität und positiven Cash Flow weiterzuentwickeln“, heißt es von Arcandor und weiter: „Auf der Basis ihrer sehr unterschiedlichen Voraussetzungen werden für alle ATRYS-Geschäfte die jeweils besten Optionen geprüft und innerhalb der kommenden Jahre umgesetzt. Dazu zählen u.a. der Verkauf, strategische Partnerschaften, Management Buy-Outs, Sanierung oder auch Schließungen.“

20. April 2009 von Jürgen Wetzstein

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