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Nach Brittijn-Pleite in Holland:

Hudson-Bike-Mutter Prout AG gibt Gewinnwarnung heraus

Die Prout AG, Mutter des noch jungen Nürnberger Pedelec-Anbieters Hudson-Bike GmbH, steckt offenbar in Schwierigkeiten: Soeben gab das börsennotierte Unternehmen eine Gewinnwarnung heraus, in der auf die negativen Auswirkungen der Zahlungsunfähigkeit bei der Brittijn Import B.V. eingegangen wird. An dem niederländischen Großhändler ist die Prout AG über die Tochter Hudson Bike GmbH zu 49 % beteiligt. Zudem informiert Vorstand Thomas Schoeck in der Gewinnwarnung die Anleger auch über die bislang verfehlten Umsatzziele bei Hudson Bike.

Bereits am 30. Januar 2008 wurde mit Beschluss des Bezirksgerichtes Arnheim die Brittijn Import B.V. für zahlungsunfähig geklärt. In einem Bericht der niederländischen Fachzeitung Tweewieler beklagt Pieter Brittijn in diesem Zusammenhang die schlechte Lieferfähigkeit von Hudson-Bike im Jahr 2007. 4500 Räder hätte er verkaufen können, jedoch seien nur 700 geliefert worden. Anfragen von velobiz.de bei Prout-Vorstand Thomas Schoeck bezüglich der Insolvenz in den Niederlanden blieben bisher unbeantwortet. Mit einer Ad-hoc-Mitteilung wurden jetzt jedoch Presse und Anleger über die Zahlungsunfähigkeit der 49%igen Tochter der Hudson-Bike GmbH informiert und weitere Details offen gelegt: Zum Zeitpunkt der Zahlungsunfähigkeit bestanden laut Pressemitteilung Verbindlichkeiten gegenüber der Hudson Bike GmbH in Höhe von 300.000 EUR, die jetzt in erheblichem Umfang auszufallen drohen. Darüber hinaus müsse der aktivierte Beteiligungsansatz in Höhe von 200.000 EUR abgeschrieben werden. „Negative Auswirkungen auf die Ergebnisse der Hudson Bike GmbH und der Prout AG für das laufende Geschäftsjahr sind zu erwarten“, heißt es weiter.

Umsatzziele wurden verfehlt

Weitere finanzielle Mittel seien nötig, um den Restrukturierungsprozess von Hudson Bike GmbH erfolgreich umsetzen zu können. Dieser war eingeleitet worden, weil die Geschäftsergebnisse bislang hinter den geplanten Zielen zurück lagen. So weist das Unternehmen im ersten Halbjahr (1.3. bis 31.8.07) bei einem Umsatz von 1,642 Mio. EUR einen Verlust von 790.000 EUR (EBIT) aus. „Aufgrund der langen Vorlaufzeiten beim Bezug von Komponenten aus Asien und der damit einhergehenden hohen Kapitalbindung ist es nicht gelungen, die geplanten Umsatzziele für das erste Halbjahr zu erreichen. Der Verlust resultiert darüber hinaus aus Entwicklungsaufwendungen für Fahrräder sowie Marketing- und Vertriebsaufwendungen für die Ingangsetzung des Geschäftsbetriebs“, erklärt Vorstand Schoeck. Für das Gesamtjahr sei mit einer weiteren negativen Ergebnisentwicklung zu rechnen, so Schoeck weiter. Dies begründet Schoeck mit niedreren Umsätzen aufgrund der Wintersaison.

Die Aktie der Prout AG fiel heute um rund 18 % auf 0,40 EUR.

7. Februar 2008 von Jürgen Wetzstein

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