Schwalbe: Ohne Schlauch, mit extra Gummi und bereit für 650B

Tubeless-Reifen fürs Rennrad.

Vor vier Jahren lancierte Schwalbe den "Rocket Ron". Seither ist dieser leicht rollende, dennoch traktionsstarke Allrounder zu einem veritablen Erfolgsmodell geworden. Aber auch da findet die Entwicklungsabteilung von Schwalbe noch Potential für Verbesserungen. Konkret wurden die Schulterstollen nochmals versteift, um das Kurvenverhalten zu verbessern. Auch die Stollen auf der Lauffläche wurden neu angeordnet, wodurch sich der Rollwiderstand um 15 Prozent reduzieren soll. Zudem wurden die Seitenwände überarbeitet, damit die Montage ohne Schlauch noch einfacher wird.

Mit der "Super Gravity"-Variante des Hans Dampf präsentiert Schwalbe zudem einen Reifen, der die Pannensicherheit eines Downhill-Reifens mit dem Gewicht von Freeride-Modellen kombiniert und ohne Schlauch gefahren werden kann. Dank der verstärkten Karkasse mit extra viel Gummi an den Seitenwänden und rundum reichender Snakeskin-Lage geht der "Super Gravity"-Version des "Hans Dampf" die Luft nicht so schnell aus. Mit 1000 Gramm bleibt das Gewicht der Faltversion dennoch nur um 150 bis 200 Gramm über demjenigen der normalen Ausführungen, weil die Lauffläche geschmeidig und leicht ausfällt. Eine interessante Sache für Enduro-Rennen oder leichte Downhill-Piloten.

Mit gleich fünf Reifenprofilen ist Schwalbe für eines der großen Trendthemen der kommenden Saison gut aufgestellt: Die Rede ist von 650B oder ETRTO 584, der neuen Zwischengrößen bei den Laufrädern für Mountainbikes. Neben dem günstigen OE-Modell "Rapid Rob" bietet Schwalbe vier weitere Modelle in 650B. Für den Ausdauerbereich gibt es den "Rocket Ron" (in 2.1 und 2.25 Zoll Breite) und den "Racing Ralph" (in 2.25 Zoll), für eher spaßorientierte Biker den "Hans Dampf" und den "Nobby Nic" in 2.35 Zoll Breite. Auch bei den 29er-Reifen tut sich etwas: "Da diese eine größere Aufstandsfläche aufweisen, bieten sie auch mit etwas weniger Stollen genügend Gripp", erklärt Mountainbike-Produktmanager Markus Hachmeyer. "Zudem können wir so den Gewichtsmalus der 29er-Reifen zu einem Teil wettmachen."

Auch im Rennrad-Segment hat Schwalbe für 2013 einige spannende Neuheiten zu bieten. So schlägt die neue Pannenschutz-Einlage "V-Guard" am "Ultremo ZX" zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Schutzschicht aus Vectran erhöht nicht nur den Schutz vor Schnitten im Reifenmantel um 35%, sondern senkt auch den Rollwiderstand nochmals markant - laut Schwalbe-Mann Christian Lademacher um bis zu 25%. Nicht nur was fürs Auge ist die weiße Sonderausführung des "Ultremo ZX": Gerade auf feuchten und nassen Straßen glänzt dieser Reifen mit Traktionsreserven.

Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit hat Schwalbe zudem die Tubeless-Technologie zur Marktreife gebracht. "Obwohl Schwalbe bereits Tubeless-Reifen für Mountainbikes und Scooter baut, standen wir wegen des höheren Drucks in Rennrad-Reifen vor einer ganz neuen Herausforderung", meint Lademacher dazu. So musste das Kevlar im Reifenwulst nochmals formstabilerem Carbon weichen. Doch der Aufwand hat sich gelohnt, denn das Tubeless-System bietet im Vergleich zur herkömmlichen Kombination von Reifen und Schlauch markant weniger Rollwiderstand, mehr Fahrkomfort und Traktion auf schlechten Straßenbelägen und als Zugabe einen deutlich verbesserten Pannenschutz. Erst recht, wenn man pro Laufrad noch 20ml Dichtmilch hinzufügt.

Alle in Biel den Medien präsentierten Neuheiten sollen laut Schwalbes Marketingmann Carsten Zahn auf die Eurobike hin lieferbar sein.