Fahrradindustrie bunkert offenbar Shimano-Komponenten

Auf rund 20 % beziffert Peiffer das diesjährige Plus beim Absatz von OE-Komponenten in Europa. Der Zuwachs sei mit nahezu dem gesamten Programm und nicht nur mit einzelnen Gruppen erzielt worden. Doch so ganz wohl ist dem Shimano-Manager angesichts dieser Zahlen offenbar nicht: „Die Mengen, die wir in diesem Jahr insgesamt verkauft haben, hat der Markt eigentlich nicht hergegeben“, sagt Peiffer. Zwar sei das Frühjahr für die Fahrradindustrie in Europa insgesamt stark angelaufen, doch ab Mitte Juli hätte die Nachfrage bei den Herstellern dann deutlich nachgelassen. Der Vertriebschef von Shimano Europa vermutet deshalb, dass die Fahrradindustrie noch auf einigen Kisten mit Shimano-Komponenten sitzt.

Dem widerspricht jedoch, dass der Komponentenhersteller in Europa auch für 2008 wieder eine deutlich höhere Order in seine Bücher schreiben konnte. Der Zuwachs gehe – soweit es jetzt schon absehbar sei - in dieselbe Richtung wie in diesem Jahr, bestätigt Peiffer.

In der Fahrradindustrie mehren sich nun besorgte Stimmen, dass die Branche im nächsten Jahr auf deutliche Überbestände zusteure. „Ein gewisser Optimismus, dass 2008 ein Zuwachs machbar ist, mag ja durchaus berechtigt sein. Aber, dass die Mehrheit der Hersteller offenbar erwartet, im nächsten Jahr 20 % mehr Fahrräder zu verkaufen, ist eine völlig unrealistische Einschätzung“, sagt der Geschäftsführer eines deutschen Fahrradanbieters im Gespräch mit velobiz.de.