Aktuelle Studie
GfK nimmt Kaufkraft in Österreich und der Schweiz unter die Lupe
Während die Österreicher nur über ca. drei Prozent mehr Kaufkraft je Einwohner als die fast 10 mal so zahlreichen Deutschen verfügen, freuen sich die 7,8 Mio. Einwohner der Schweiz durchschnittlich über gut anderthalb so viel Kaufkraft wie ihre deutschen Nachbarn. Das ist zum Teil – aber nicht nur – auf den aktuell sehr starken Schweizer Franken zurückzuführen. Für die Schweiz prognostiziert GfK GeoMarketing im Jahr 2012 eine verfügbare Kaufkraft von 31.666 Euro je Einwohner. Die Gesamtsumme der Kaufkraft in der Schweiz liegt im Jahr 2012 bei 249 Mrd. Euro. Die Gesamtsumme der Kaufkraft liegt in Österreich im Jahr 2012 bei 173,2 Milliarden Euro. Das entspricht im Schnitt 20.613 Euro pro Kopf, die jedem Österreicher für den Konsum, die Miete oder Lebenshaltungskosten zur Verfügung stehen. Die Deutschen haben im Schnitt im Jahr 2012 eine Kaufkraft von 20.014 Euro zu erwarten.
Die Kaufkraft misst das verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten. Der Fokus der Studie von GfK GeoMarketing liegt in der Herausarbeitung der regionalen Unterschiede. Die Studie zeigt, wie regional verschieden die Kaufkraft verteilt ist, sowohl im nationalen Vergleich wie auch innerhalb der Länder.
Schweiz
In der Schweiz konzentriert sich fast die Hälfte der Bevölkerung auf die 4 Kantone, die jeweils über mehr als eine halbe Million Einwohner ausweisen. Während Vaud und Aargau im Mittelfeld des pro-Kopf-Kaufkraftrankings der Schweizer Kantone liegen, verfügen die Bewohner des zweitgrößten Kanton, Bern, durchschnittlich über ca. 2.500 Euro je Einwohner weniger als der Landesdurchschnitt. Im Vergleich mit den 402 deutschen Stadt- und Landkreisen schafft es aber nur der reichste Landkreis, der Hochtaunuskreis, den pro-Kopf Wert von Bern zu toppen. Der größte Kanton, Zürich, nimmt den 4. Platz des Kaufkraftrankings ein. In Summe vereint der Kanton etwa ein Fünftel des gesamten verfügbaren Einkommens der Schweiz auf sich.
Die Steuerbelastung zwischen den Schweizer Kantonen und sogar von Gemeinde zu Gemeinde unterscheidet sich aufgrund des föderalistischen Steuersystems und des damit einhergehenden Steuerwettbewerbs der Kommunen. Die Gebiete mit den kaufkräftigsten Einwohnern haben häufig auch die günstigsten Steuersätze. So reizen entlang des Zürichsees nicht nur die schöne Aussicht, sondern auch teils sehr günstige Steuersätze.
Unter den großen Schweizer Gemeinden (mit mehr als 20.000 Einwohner) haben Zug, Baar und Riehen die Nase vorn und liegen noch vor den Großstädten Zürich und Genf. Insbesondere die Villenvororte von Zürich (u.a. Freienbach, Wollerau, Feusisberg), Luzern (Hergiswill) und Genf (Cologny, Vandoeuvres) sind geprägt von hoher Kaufkraft.
Die Einwohner dieser reichsten Gemeinden in der Schweiz haben ein Einkommen, welches das der einkommensschwächsten Gemeinden um das Dreieinhalbfache übersteigt.
Österreich
Die Verteilung der Kaufkraft pro Einwohner ist in den österreichischen Bundesländern deutlich homogener als in Deutschland: In Hamburg verfügen die Einwohner im Schnitt über etwa ein Drittel mehr als in Sachsen-Anhalt. Im Bundesland Wien verfügt man durchschnittlich "nur" über ca. acht Prozent mehr als in Kärnten.
Acht Wiener Gemeinden und zwei niederösterreichische Gemeinden am Rande von Wien bilden die Top 10 Gemeinden über 20.000 Einwohner. Die bevölkerungsreichste Gemeinde, Graz, kommt erst an 21. Stelle des Kaufkraftrankings.
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