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Die Outdoor-Branche konnte wieder zulegen.
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Trendwende geschafft?

Aktuelle Studie: Outdoor-Branche konnte 2016 wieder zulegen

Die Trendwende kam selbst für Branchenkenner fast überraschend: Nachdem auf starkes Wachstum harte Konsolidierungsjahre folgten, ging es für die Outdoor-Branche 2016 wieder aufwärts, wie die soeben im „Branchen-Report Outdoor 2017“ von Marketmedia24 veröffentlichten Zahlen zeigen.

Die Outdoor-Branche konnte wieder zulegen.Der Fachhandel liegt weiterhin vorne.

Mit durchschnittlich rund 23 EUR gaben die Deutschen 2,1 Prozent mehr für Outdoor-Bekleidung, -Schuhe, -Hardware, Zelte und Schlafsäcke aus als noch 2015. Und die Zeichen stehen gut dafür, dass die Branche, die Olaf Wittayer, Geschäftsführer der Outdoor-Profis des Händlerverbundes Sport 2000 als einen „der stabilsten Bereiche im gesamten Sportbusiness“ bezeichnet, weiter wächst. Auf über 2,5 Mrd. EUR Marktvolumen könnte es die Branche bis 2025 bringen, zeigt der neu aufgelegte „Branchen-Report Outdoor 2017“. Partizipieren werden nach Ansicht der Studienautoren von Marketmedia24 aber nur jene Marktteilnehmer, die sich nicht allein auf den Trend verlassen.

Für 80 Prozent der Mitglieder der größten Interessensvertretung der Outdoor-Branche, European Outdoor Group (EOG), ist das Geschäftsjahr 2016 besser als erwartet gelaufen. Allerdings hätten zunehmende Sättigungseffekte auf dem wirtschaftlich wie auch gesellschaftlich attraktiven Markt dafür gesorgt, dass der Wettbewerbsdruck wachse und damit die Professionalisierung stetig zunehmen müsse. Schwächelnde bzw. vernachlässigte Marken würden vor diesem Hintergrund bestraft, würden als übernommen bzw. am Tropf von Investoren hängen.

Dagegen könnten konsequente Nachhaltigkeitsstrategien zu respektablen Umsatzzuwächsen führen. Darüber hinaus resultieren aus dem Zusammenwachsen von Outdoor, Sport und Mode – Stichwort Athleisure – neue Chancen. Diese Fusion von Funktions- und Alltagsbekleidung, die insbesondere unter der urbanen Bevölkerung ankommt, rufe allerdings auch neue Wettbewerber auf den Plan.

Digitaler Wandel im Handel

Im interaktiven Handel nimmt die Dynamik laut Studie leicht ab und die Reifephase beginnt. Dabei sei im Online-Segment ein fortschreitender Konzentrationsprozess zu erkennen. Die großen Drei – Amazon, Otto und Zalando – beherrschen klar das Ranking der größten E-Shops, die alle Outdoor-Artikel in ihrem Portfolio anbieten. Größter Onlineshop, der fast ausschließlich mit Outdoor-Ware handelt, ist Globetrotter mit einem geschätzten Umsatz von jährlich 50 Mio. EUR im reinen Online-Geschäft. Die beiden weiteren großen Outdoor-Portale Bergzeit und Bergfreunde dürften inzwischen ebenfalls bei etwa 40 Mio. EUR Jahresumsatz liegen, so die Marketmedia24-Experten. „In kaum einer anderen Branche gab es in letzter Zeit so viele Zusammenschlüsse wie im Sportbereich“, erklärt Jochen Fendt, Diplom Sportökonom und Autor des neuen „Branchen-Report Outdoor 2017“.

„Auch Bergfreunde ging 2013 als Teil von Backcountry an den US-amerikanischen Finanzinvestor TSG. Bergzeit wurde 2012 von der Südtiroler Sportler AG geschluckt“. Parallel nehme der Professionalisierungsgrad im Outdoor-Handel stetig zu. Dabei fokussieren sowohl der stationäre als auch der Online-Handel im markenorientierten Mittel- bis Hochpreissegment eine immer ähnlicher werdende Zielgruppe mit sich angleichenden Bedürfnissen. Gleichzeitig würden die Hersteller selbst zunehmend in das Wettbewerbsgeschehen eingreifen. Damit stehe für die Zukunft des Facheinzelhandels – und damit der Nummer eins am Markt – fest, dass der Marktanteil dieser Spezialisten weiter sinkt. Trotzdem hält das optimistische Marktszenario im „Branchen-Report Outdoor 2017“ bis 2025 ein Wachstum von rund 20 Prozent für möglich.

Die vollständige Studie kann für 650 EUR zzgl. MwSt. unter http://shop.marketmedia24.de heruntergeladen werden.

22. September 2017 von Oliver Bönig
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