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Zwischen 2011 und 2016 haben sich die Unfälle mit E-Bikes verdreifacht.
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Gefährliche E-Bikes?

Schweizer Beratungsstelle durchleuchtet die Unfallstatistik

Eine jüngst vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte Unfallstatistik hat einmal mehr in einigen Medien eine Diskussion zur Sicherheit von E-Bikes und einer angeblich erhöhten Gefährdung von E-Bike-Fahrern im Straßenverkehr entfacht. In der Schweiz blickte nun eine Befragung der Schweizer „Beratungsstelle für Unfallverhütung“ (bfu) von über 4000 E-Bike-Nutzern hinter die nackten Zahlen der Unfallstatistik. Mit interessanten Ergebnissen.

Auch in der Schweiz erobern E-Bikes die Straßen. 2016 wurden über beispielsweise 75 000 E-Bikes verkauft, was rund einem Viertel aller in der Schweiz verkauften Fahrräder entspricht. Der E-Bike-Boom mit einer Vervielfachung der E-Bike-Nutzer macht sich auch in der Unfallstatistik bemerkbar: Zwischen 2011 und 2016 haben sich die Unfälle mit E-Bikes verdreifacht.

Der Fokus bei der Befragung der Beratungsstellung lag auf den so genannten Selbstunfällen. Rund ein Drittel der Befragten gab dabei an, schon einmal in einen Unfall verwickelt gewesen zu sein. Bei 17 % der Befragten handelte es sich um einen Selbstunfall im Straßenverkehr, bei 8% um eine Kollision.

Das größte Risiko für einen Selbstunfall im Straßenverkehr weisen erwartungsgemäß Fahrerinnen und Fahrer auf, die häufig mit dem E-Bike unterwegs sind. Besonders gefährdet sind laut Befragung jene, die das E-Bike auch im Winter nutzen. Eine wichtige Erkenntnis: Das Alter spielt dabei keine große Rolle. Alle Altersgruppen sind gleichermaßen betroffen.

Ausrutschen als häufigster Unfallhergang

Doch was sind die Gründe für den Unfall: Die Befragung der bfu zeigt, dass mit einem Drittel der Fälle das Ausrutschen der häufigste Hergang bei Selbstunfällen ist, dies zum Beispiel auf eisigem oder nassem Boden. Interessant dabei: Das E-Bike wird eher selten als (Mit-)Ursache für den Unfall erachtet. Über 80 % der Befragten sind der Meinung, dass der Unfall auch mit einem normalen Velo passiert wäre.

Drei Viertel der Selbstunfälle endeten glimpflich und zogen keine oder nur leichte Verletzungen nach sich. 18 % der Befragten haben sich jedoch mittelschwer verletzt und mussten in einer Arztpraxis versorgt werden. 7 % verletzten sich derart, dass eine stationäre Behandlung im Krankenhaus notwendig war.

Mögliche Präventionsmaßnahmen

Nach eigener Auskunft fühlen sich E-Bike-Fahrende auf Schweizer Straßen relativ sicher. Dennoch lässt sich die Verkehrssicherheit von E-Bikes aus Sicht der Befragten und der bfu mit verschiedenen Maßnahmen steigern – zum Beispiel durch das Überprüfen und Verbessern der Veloinfrastruktur, durch einen regelmäßigen Straßenunterhalt sowie mit Sensibilisierungskampagnen für E-Bike- und Autofahrende. Fortschritte in der Technologie von E-Bikes können die Sicherheit zudem weiter verbessern.

13. Februar 2018 von Nadine Elbert
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