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2019 fällt die Interbike aus.
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Notbremse oder Denkpause?

Emerald sagt die Interbike für das kommende Jahr ab

(Update) Paukenschlag aus den USA: Die amerikanische Fahrradfachmesse Interbike geht den Weg der Computermesse Cebit in Hannover. Interbike-Veranstalter Emerald hat soeben die Absage der kommenden Ausgabe verkündet. Im Herbst 2018 fand die Interbike nach vielen Jahren in der Wüstenstadt Las Vega erstmals in Reno (Nevada) statt (velobiz.de berichtete) .

Notbremse und/oder Denkpause? Diese Frage bleibt angesichts der überraschenden Absage der amerikanischen Fachmesse Interbike für das kommende Jahr offen.

Kein Geheimnis ist, dass der Umzug der Interbike von der Wüstenstadt Las Vegas nach Reno (Nevada) trotz erheblicher Anstrengungen am neuen Standort und Entwicklung eines neuen Messekonzepts nicht unbedingt den gewünschten Erfolg gebracht hatte. Ein Besucherrückgang von 28 % bei den Fachbesuchern sprechen eine deutliche Sprache (velobiz.de berichtete). Gleichzeitig wurden im Schlussbericht der diesjährigen Ausgabe noch „größere Veränderungen“ angekündigt und Zuversicht für die kommende Ausgabe 2019 versprüht.

Doch daraus wird jetzt erstmal nichts. Die Interbike-Ausgabe für 2019 wurde abgesagt. Das Führungsteam der Messe um Messe-Chef Justin Gottleb, Vertriebsleiterin Andria Klinger sowie Art Director Andy Bruckner und Marketing-Manager Jack Morrissey verlassen zum Jahresende das Unternehmen.

Als Auslöser der Absage der seit 1982 ausgerichteten Interbike nennt Dareel Denny, Vize-Präsident bei Interbike-Veranstalter Emerald Expositions Sports Group, zunächst das schwierige Marktumfeld in der amerikanischen Fahrradbranche in den letzten vier Jahren. Explizit nennt Denny auch die erheblichen Erhöhungen der Einfuhrzölle für Fahrräder im Jahr 2018 und die entsprechenden Ankündigungen für 2019, welche die Herausforderungen für die Fahrradbranche verstärken würden.

„Aus diesem Grund stellen wir Überlegungen an, wie wir die Fahrradindustrie am besten bedienen können. Dabei prüfen wir mögliche Zeitpunkte, Standorte und Formate zusammen mit Händlern, Marken, Vertreibern, Repräsentanten, Entwicklern und Medien in den kommenden Monaten“, so Denny. Ziel sei es, durchdachte Lösungen zu bieten, welche allen Branchenteilnehmern eine hohe Rendite biete.

Wie das aussehen könnte, da bleibt Emerald Expositions noch vage. „Wir werden nicht den gleichen Kuchen nochmals backen“, erklärte Denny diesbezüglich gegenüber der amerikanischen Fachzeitung „Bicycle Retailer“ vielsagend. Von alternativen Plänen für 2020 und danach wird gesprochen – und der Möglichkeit das Thema Fahrrad und Zubehör im Rahmen von verschiedenen erfolgreichen Multisport-Messen zu platzieren.

Im Zuge der Absage der Interbike hat Emerald Expositions gegenüber „Bicycle Retailer“ auch die Einstellung der finanziellen Unterstützung von amerikanischen Fahrrad-Lobbygruppen zumindest für 2019 angekündigt. Unter anderem der Branchenverband PeopleForBikes wurde bisher jährlich mit einem sechsstelligen Betrag unterstützt.

7. Dezember 2018 von Jürgen Wetzstein
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