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Änderungen bei der Bundesbank

HDE: Wechselgeldversorgung wird für Handel teuer

80 Prozent der Einzelhändler sind nicht informiert über die Änderungen im Bargeldverkehr ab Januar 2011. Dies ist ein Ergebnis einer Blitzumfrage des Handelsverbands HDE unter seinen Mitgliedern. „Damit ist absehbar, dass es zu einigen Überraschungen in der Wechselgeldversorgung zum neuen Jahr kommen könnte“, warnte heute in Berlin Ulrich Binnebößel, beim HDE für Zahlungssysteme zuständig ist. Die meisten Händler würden ihren Wechselgeldbedarf

bei der eigenen Hausbank decken. Wenn dies nicht über entsprechende Verträge abgesichert sei, könne es passieren, dass die Bank das Angebot im neuen Jahr kurzfristig einstellt. „Wir haben Hinweise darauf, dass tatsächlich einige Bankfilialen mit dem Gedanken spielen, keine Münzrollen mehr für ihre Geschäftskunden anzubieten“, sagte Binnebößel. „Sollte sich dies bewahrheiten, muss sich der Händler schnellstmöglich nach anderen Quellen umsehen, um auch im neuen Jahr Wechselgeld herausgeben zu können. Wir empfehlen daher jedem Händler, bei seiner Bank nachzufragen, ob sich im nächsten Jahr Änderungen ergeben.“

Der HDE-Experte machte deutlich, dass es sich nicht um flächendeckende Probleme bei der Wechselgeldbeschaffung handele. Vielmehr könnten vorwiegend kleinere Handelsunternehmen betroffen sein. Filialisierte Betriebe oder Großbetriebe würden ihre Bargeldlogistik zumeist über Dienstleister abwickeln. Aber auch hier lohne sich eine Nachfrage nach möglichen Preiserhöhungen im neuen Jahr, da auch die Dienstleister bei der eigenen Beschaffung mit Mehrkosten rechnen müssten.

Zum Hintergrund: Die Bundesbank wird ab Januar 2011 die Münzgeldversorgung schrittweise zurückfahren. Grundsätzlich werden nur noch sogenannte sortenreine Normcontainer im Münzgeldbereich ausgeben. Ein Container der Münzsorte ‚Ein Euro’ besteht beispielsweise aus 75.000 Münzen. Bestellungen unterhalb der Normcontainer werden zwar für eine Übergangszeit noch ermöglicht, sind allerdings mit Kosten von 25 Euro je Sorte hoch bepreist. Binnebößel kritisierte: „Die Änderungen der Bundesbank entsprechen nicht den Anforderungen des Marktes.

Die Münzgeldbeschaffung für Banken oder Geldtransportunternehmen wird erheblich teurer, da diese entweder mit hohen Beständen umgehen müssen oder erhöhte Bundesbankgebühren zahlen müssen. Dies wirkt sich über kurz oder lang auch auf die Preise für die Münzrollen aus, die der Einzelhandel für sein Wechselgeld zahlen muss.“

Sollten Händler von ihrer Bank oder von ihrem Wertdienstleister bislang nicht angesprochen worden sein, ändere sich zum 1. Januar 2011 zunächst nichts, da abgeschlossene Verträge weitergeführt werden müssten. Für den Fall, dass Händler aber Münzrollen ohne gesonderten Vertrag beschaffen, könnte dies bedeuten, dass die Bank höhere Preise für Münzrollen verlangt oder das Wechselgeld-Angebot ganz einstellt. „In jedem Fall sollte sich der Händler vergewissern, dass die eigenen Partner auch für das Jahr 2011 ein entsprechendes Angebot zur Münzgeldversorgung haben“, sagte Binnebößel.

Weitere Änderungen würden sich ab Mai 2011 für Werttransportunternehmen ergeben, sagte der HDE-Experte. Grund sei der Ablauf einer Übergangszeit innerhalb des Zahlungsdiensteaufsichtsgesetzes. Spätestens dann müssten Werttransportunternehmen neue Angebote über Dienstleistungen vorlegen.

16. Dezember 2010 von Pressemitteilung

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