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Bike-Lobbyisten wollen fusionieren:

US-Radfahrer sollen ab 2013 einen Super-Verband bekommen

Bikes Belong war nicht nur in den USA der Prototyp für ein Engagement der Fahrradindustrie in der politischen und gesellschaftlichen Fahrrad-Lobby-Arbeit. Nun strebt der amerikanische Verein eine Fusion mit zwei weiteren wichtigen Biker-Lobby-Verbänden an.

Die Mitgliederliste von Bikes Belong liest sich wie das Who’s who der nordamerikanischen Fahrradindustrie: Rund 400 Mitglieder, darunter beispielsweise Trek, Specialized, Shimano und Sram, statten den Verein mit einem jährlichen Budget von 2,5 Mio. USD aus. Zum Vorstand zählen u.a. die Presidents von Trek, John Burke, und Specialized, Mike Sinyard. Derart ausgestattet und unterstützt ist Bikes Belong in den USA zu einer wichtigen Stimme geworden, die nicht nur politisch gehört wird, sondern beispielsweise auch Verkehrserziehung pro Fahrrad betreibt.

Quasi das Pendant zu Bikes Belong aus Verbrauchersicht ist die League of American Bicyclists mit ihren 300.000 Mitgliedern und 700 lokalen Unterverbänden. Gegen den US-Verband wirken selbst die meisten europäischen Radfahrerverbände wie junge Küken: Die Liga der amerikanischen Radfahrer wurde bereits 1880 gegründet. Ihr damals erstes Anliegen: Bessere Straßen für Radfahrer, die auf den für Kutschen angelegten Holperpisten nur mühsam vorankommen. Die Früchte dieser Arbeit trugen übrigens einige Jahrzehnte später maßgeblich zum Erfolg des Automobils in den USA bei.

Und dann gibt es noch die Alliance for Biking & Walking, die 1996 zunächst als runder Tisch von 12 nationalen Organisationen gegründet wurde. Inzwischen haben sich über 135 nationale Verbände der Allianz angeschlossen, deren Struktur sich längst von einem runden Tisch zu einem eigenständigen (Dach-)Verband gewandelt hat.

In einem gemeinsamen Statement haben die drei Verbände nun ihre Fusion angekündigt. Bis September sollen die jeweiligen Vorstände entscheiden, ob sie der Fusion der Verbände zustimmen. Die neue Organisation werde dann ab Januar 2013 an den Start gehen.
Im Gespräch mit der amerikanischen Fachzeitung Bicycle Retailer erklärt Tim Blumenthal, CEO von Bikes Belong, die Hintergründe der Fusion. Demnach überlappen sich die Aufgaben der drei Verbände „in so ziemlich allem“. Gleichzeitig seien die Mitgliederstrukturen der Verbände sehr unterschiedlich. Ein fusionierter Verband könne mit einem jährlichen Budget von 10 Mio. USD rechnen und damit deutlich mehr Schlagkraft besitzen, erklärt Blumenthal.

24. Februar 2012 von Markus Fritsch
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