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Das erste Händler-Panel von velobiz.de und Trendscope liefert einige interessante Ergebnisse.
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Zusammenarbeit mit Lieferanten:

Worauf kommt es Händlern an?

Verschiedene Fachmedien und Organisationen in der Fahrradbranche befragen den Fachhandel regelmäßig, wie zufrieden dieser mit der Zusammenarbeit mit seinen Lieferanten ist. Die Ergebnisse dieser Umfragen sind ohne Zweifel ein guter Indikator für Tops und Flops unter den Unternehmen in Industrie und Großhandel. Was allerdings bislang noch ungefragt blieb, ist, worauf Fahrradhändler bei ihren Lieferanten überhaupt besonderen Wert legen. Das hat nun das neue Händler-Panel, das von velobiz.de zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Trendscope durchgeführt wird, nachgeholt. Ein interessantes Ergebnis dabei lautet: Am wichtigsten ist Fahrradhändlern bei ihren Lieferanten nicht etwa welche Margen sich mit deren Produkten erzielen lassen und auch nicht das Image der angebotenen Marken. Ganz oben in der Bedeutungsskala steht für die Teilnehmer der Umfrage

vielmehr die Zuverlässigkeit: 82 % der befragten Fahrradhändler bezeichnen diese Eigenschaft als „sehr Wichtig“ bei ihren Lieferanten, weitere 17 % immerhin noch als „wichtig“.

Das erste Händler-Panel von velobiz.de und Trendscope liefert einige interessante Ergebnisse.

13 verschiedene Felder der Zusammenarbeit von Händlern und Lieferanten konnten die Umfrageteilnehmer in einer Skala von „sehr wichtig“ bis „unwichtig“ bewerten. Die Umfrage wurde mit einem Online-Fragebogen von Trendscope unter den velobiz.de-Lesern im Fachhandel durchgeführt. Das Ergebnis der Umfrage liefert nun interessante Auskünfte darüber, worauf Händler bei der Wahl ihrer Lieferanten besonderen Wert legen.

Auffällig dabei ist, dass neben der Zuverlässigkeit vor allem auch andere Werte, die insbesondere die Qualität der Zusammenarbeit zwischen Handel und Industrie beschreiben, auf den vorderen Plätzen im Werte-Ranking landen. Auf Platz zwei in der Umfrage landet demnach die Fachhandelstreue, dicht gefolgt von der Lieferfähigkeit und der Reklamationsabwicklung. Damit wird deutlich: Fahrradhändler suchen auf Lieferantenseite vor allem Partner auf die Verlass ist – sowohl bei der täglichen Zusammenarbeit als auch bei der Vertriebspolitik.

Keinesfalls als unwichtig, aber im Vergleich zu den zuvor genannten Werten doch eher als zweitrangig werden die Qualitäten der Lieferanten aus streng kaufmännischer Sicht bewertet: Die Konditionen eines Lieferanten und die erzielbaren Margen mit dessen Produkten sind für „nur“ 58 % der Fahrradhändler „sehr wichtig“. Dass sie „weniger wichtig“ oder gar „unwichtig“ seien, meinen hingegen aber auch nur 2 % der Umfrageteilnehmer.

Relativ weit vorne im Ranking landet auch der Innendienst der Lieferanten in der Umfrage: Etwas mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer, nämlich 55 %, bewertet dessen Erreichbarkeit und Kompetenz als „sehr wichtig“ für die Zusammenarbeit mit Lieferanten. Weitere 41 % finden diese Eigenschaften immerhin noch „wichtig“.

Das sind Werte, von denen die Kollegen im Außendienst nur träumen können. Hier sind gerade mal 14 % der Umfrageteilnehmer der Auffassung, dessen Betreuung sei für ihr Unternehmen „sehr wichtig“. „Eher unwichtig“ oder gar uneingeschränkt „unwichtig“ urteilen hingegen 34 % bzw. 11 % der Umfrageteilnehmer. Das mag auch ein Indiz dafür sein, dass mancher Außendienstbesuch im Handel vielleicht eher als Belastung denn als Unterstützung empfunden wird.

Längere Modellzyklen werden in der Branche oft diskutiert. Und auch die Umfrage von velobiz.de und Trendscope zeigt, dass dies ein Kriterium ist, auf das Händler bei der Wahl ihrer Lieferanten durchaus achten. Auch wenn dieser Wert im Vergleich mit anderen Lieferantenqualitäten im Mittelfeld landet: 43 % der Umfrageteilnehmer sagen lange Modellzyklen seien ihnen bei ihren Lieferanten „sehr wichtig“, weitere 46 % finden diese Eigenschaft zumindest „wichtig“.

Dass der Fahrradhandel längst im Internet-Zeitalter angekommen ist, zeigt ein anderer Punkt der Umfrage: Für 39 % der Umfrageteilnehmer ist das Online-Order-System eines Lieferanten durchaus ein „sehr wichtiges“ Auswahlkriterium, weitere 47 % finden dies „wichtig“. Damit liegt die Möglichkeit, im Idealfall stressfrei und zuverlässig bei Lieferanten online Bestellungen abgeben zu können, ungefähr gleichauf mit dem Image der angebotenen Marken.

Wohl eher „nice to have", aber im Zweifelsfall auch verzichtbar, finden viele Fahrradhändler offenbar die Verkaufsunterstützung sowie Weiterbildungsangebote durch Lieferanten: Nur 16 % der Umfrageteilnehmer finden entsprechende Angebote "sehr wichtig".

Und auch das soziale und Umwelt-Engagement eines Lieferanten besitzt für viele Fahrradhändler keine besondere Priorität bei der Lieferantenwahl. Man kann das Ergebnis hier aber auch anders lesen: Für eine Gewissensfrage, die keinen Einfluss auf die unmittelbare Zusammenarbeit hat, sind 42 %, die diese Lieferanteneigenschaften mindestens „wichtig“ finden, doch ein überraschend hoher Wert.

83 Fahrradhändler haben an dieser Premiere des Händler-Panels teilgenommen - eine Zahl, die bei künftigen Umfragen sicher noch ausbaufähig ist. Allerdings besitzt das Händler-Panel bereits jetzt eine gute, repräsentative Zusammensetzung: Als Teilnehmer sind sowohl kleine bis mittelgroße Fahrradhändler als auch einige der größten Fachmarkt-Betreiber im deutschen Fahrradmarkt registriert.

5. März 2013 von Markus Fritsch

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