Appell an die Fahrradwirschaft
Der VSF bricht eine Lanze für die Eurobike
Der VSF nimmt wie folgt Stellung:
„1. Für die Fahrradwirtschaft und auch für die mediale Aufmerksamkeit und das
politische Gewicht ist es wertvoll und wichtig, dass es in Deutschland eine Leitmesse
der Fahrradbranche gibt, wie sie die Eurobike darstellt.
2. Eine wichtige Funktion der Messe ist es neben dem Orderaspekt und dem Einfädeln
von Geschäften, allen Branchenteilnehmern – und auch Brancheneinsteigern – einen
möglichst vollständigen Überblick des Branchengeschehens zu geben: Entwicklungen,
Trends und Stimmungen aufzunehmen sind dabei ebenso wichtig wie die
Möglichkeit zum direkten persönlichen Gespräch mit Partnern und Kollegen.
3. Die Branche braucht zur Weiterentwicklung neue Konzepte, Ideen und Innovationen.
Sie sind das Salz in der Messe-Suppe. Wir sehen die Messe auch als Marktplatz, auf
dem Neues vorgestellt, diskutiert, verworfen oder voran gebracht wird. Dies kann
direkt bei den Ausstellern, aber auch gut im Rahmen von begleitenden Vorträgen und
Präsentationen geschehen.
4. Eine Leitmesse des Fahrrads ist wichtig für die Branchenidentität und die Kultur der
Fahrradszene. Das persönliche Zusammenkommen der Branchenakteure und die
Möglichkeit des Dialogs sind von großer Bedeutung.
Es ist offenkundig, dass sich die Funktion von Leitmessen durch die Digitalisierung und neue
Kommunikationsformen substanziell verändert hat. Der VSF e. V. ist jedoch nach wie vor
davon überzeugt, dass die Fahrradwirtschaft eine zentrale Messe wie die Eurobike benötigt,
denn die oben genannten Aspekte sind für die Vitalität unserer Branche von großer
Bedeutung.
Die zum Thema Eurobike in den letzten Jahren geführten Diskussionen haben gezeigt, dass in
der Branche das Bewusstsein für den Sinn und Nutzen der Leitmesse nicht immer klar genug
vorhanden war. Kontroversen um Hotelpreise, Infrastruktur und andere Ärgernisse sollten
den Blick auf das „große Ganze“ aber nicht verstellen.
Der VSF appelliert …
- an die Messe Friedrichshafen, engagiert, zielgerichtet und gemeinsam mit der
Branche an einer Weiterentwicklung des Konzepts zu arbeiten und das Profil der
Leitmesse zu schärfen, - an die relevanten Verbände der Fahrradwirtschaft, auf dieser Leitmesse Präsenz zu
zeigen und die Kommunikationsmöglichkeiten für ihre Mitglieder zu nutzen, - an die Hersteller, sich auf der Messe gegenüber Fachbesuchern und Verbrauchern zu
präsentieren, auch wenn sie bereits Hausmessen oder Händlerevents veranstalten, - an den Handel, über den Tellerrand des eigenen Geschäfts hinaus zu blicken und die
Chancen der Leitmesse zu nutzen: Gesamtüberblick verschaffen, Horizont erweitern,
sich als aktiver Teil der Branche präsentieren. Das sollte als Kriterium für den Besuch
mindestens so wichtig sein, wie die Anwesenheit der eigenen Hauptlieferanten.
Mit dem Eurobike Termin 2019 und der Wiedereinführung des Publikumstags ist die Basis
geschaffen, die Leitmesse erfolgreich weiter zu entwickeln – zum Wohle der gesamten
Branche. Ein Messekonzept, dem 100 % der Branchenteilnehmer vorbehaltlos zustimmen,
kann es nicht geben und ein Haar in der Suppe wird sich immer finden lassen. Wichtiger ist
es aber, dass die Messe jetzt längerfristig ihre Linie findet und auch durchhält, und dass die
Fahrradwirtschaft durch ihr Handeln deutlich macht, dass sie die Leitmesse will, braucht und
für sich nutzt.“
Verknüpfte Firmen abonnieren
für unsere Abonnenten sichtbar.