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Finanzielle Schieflage

E-Bike-Hersteller Sushi Mobility stellt Antrag auf ein Insolvenzverfahren

Der Münchner E-Bike-Hersteller Sushi Mobility ist in eine finanzielle Schieflage geraten. Am Freitag hat das Unternehmen vor dem Amtsgericht in München einen Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Münchener Rechtsanwalt Dr. Björn Hellfeld bestellt.

Wie in solchen Fällen üblich, prüft der vorläufige Insolvenzverwalter zunächst die finanzielle Situation des Unternehmens. Anschließend werden Möglichkeiten ausgelotet, wie der weitere Verlauf des Verfahrens sich darstellen könnte. Auf Anfrage von velobiz.de bei Geschäftsführer Andreas Weinzierl war zu erfahren, dass dazu eine offizielle Pressemitteilung in Vorbereitung sei und in den kommenden Tagen veröffentlicht werden soll. Man sei in guten Gesprächen und wolle Sushi natürlich weiterführen. Das Unternehmen wurde 2019 von Andreas Weinzierl und dem prominenten TV-Moderator Joko Winterscheidt gegründet, was dem E-Bike-Hersteller von Beginn an große Aufmerksamkeit brachte. Winterscheidt hat das Unternehmen bereits vor eineinhalb Jahren verlassen. Weinzierl ist alleiniger Geschäftsführer der Sushi Mobility GmbH.

Sushi setzte vom Start an auf ein Direktvertriebsmodell mit E-Bikes, die einen preisgünstigen Einstieg in die E-Bike-Welt versprachen und sich technisch auf die nötigste Ausstattung ausgerichtet auf den städtischen Radverkehr beschränkte. In den letzten drei Jahren suchte das Unternehmen jedoch auch stärker Kontaktpunkte zum stationären Fahrradhandel, Partnerschaften wie z.B. mit Filialist Little John Bikes wurden aus der Taufe gehoben, Kooperationen mit Leasingunternehmen wurden eingegangen. Im vergangenen Jahr startete das Unternehmen noch eine Crowdinvesting-Kampagne, mit der zusätzliches Kapital beschafft werden sollte, velobiz.de berichtete . In dem Zusammenhang kündigte das Unternehmen an, dass man ab 2026 ein positives EBITDA erzielen wolle.

Doch offenbar reichten dazu die vorhandenen Finanzmittel nicht mehr aus, der Gang zum Insolvenzgericht ist die Folge daraus. Auch wenn eine offizielle Begründung zur finanziellen Schieflage noch aussteht, dürfte Sushi Bikes mit ähnlichen Herausforderungen nach dem Corona-Boom zu kämpfen haben, wie andere Fahrradhersteller auch: Nachfragerückgänge im Zusammenspiel mit rückläufigen Margen, weil der Fahrradmarkt in Deutschland und in anderen Ländern auch, aufgrund von Lagerüberhängen von E-Bike-Angeboten geflutet wurde und die Verkaufspreise durch enorme Rabattangebote deutlich nach unten gedrückt wurden.

Wie es mit Sushi Bikes weitergeht ist im Moment also noch unklar. Aktuell ist der Webshop von Sushi Bikes jedenfalls nicht erreichbar, die Website selbst steht in einer Art Wartemodus.

Gestern um 10:44 von Jürgen Wetzstein

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