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Komponenten aus Hochleistungskunststoff

Igus baut OEM-Katalog aus

Der Kunststoffspezialist Igus bewegt sich immer mehr in Richtung eines Plattformanbieters für Fahrradteile. Ein neuer Lenker steht bereits kurz vor der Serienproduktion. Der erste Kunde ist schon gefunden.

Auf der Eurobike hat Igus diverse recycelbare und zum Teil recycelte Fahrradkomponenten präsentiert. Kurz vor der Serienproduktion steht ein Lenker aus Hochleistungspolymeren, den Igus in einem speziellen Fertigungsverfahren produziert. „Diesen Herstellungsprozess für solche gebogenen Teile mit hoher Stabilität und Hohlräumen haben wir ganz neu entwickelt. Wir sind dadurch frei in der Wahl der Kunststoffe, können unterschiedliche Farben realisieren und sogar innen Durchführungen für Kabel und Züge schaffen”, erklärt Jan Philipp Hollmann, Leiter der Sparte Bicycle Components bei Igus. Als erstes Kundenprojekt wird Igus den Lenker an den Fahrradhersteller Advanced ausliefern. Advanced wird ihn im Modell Reco einsetzen, dessen Rahmen zu 100 Prozent aus Kunststoff besteht. Der Lenker soll genau so stabil wie ein Aluminium-Pendant sein, benötige allerdings bei der Fertigung eutlich weniger Energie.

Teil einer neuen Produktlinie

Der neue Lenker ist nicht das einzige Produkt, das Igus OEM-Kunden auf der Eurobike präsentierte. Zu sehen gab es auch Rahmen aus einem Guss oder mehreren Komponenten oder Laufräder, die sich noch in der Entwicklung befinden. Kurbeln, Kugellager, Steuerkopflager und einen Freilauf zeigte der Hersteller als Katalogprodukte. Igus stellt die Produktlinie mit selbst entwickelten und gemischten Polymeren her und testet diese im inzwischen stark erweiterten Fahrradlabor der Kölner Firma. Die Produktion starte zunächst in Köln, werde aber auf Asien und Nordamerika ausgeweitet, um OEMs lokale Lieferketten bieten zu können, heißt es vom Unternehmen. „Wir sehen die Kunststoff-Technologie als neue Option für die Branche, perspektivisch für alle Bauteile in einem Rad. CO2-Reduzierung, Recycelbarkeit, Langlebigkeit und lokale Supply Chains werden immer mehr von unseren Kunden gefordert.”, sagt Jan Philipp Hollmann. Auch an den Produktgruppen Sattelstützen und Sattelgestell arbeitet die Forschungsabteilung von Igus.

Fahrradproduktion in Kleinserie geplant

Im Zentrum der Entwicklungen steht das weitgehend aus Plastik bestehende orangefarbene Fahrrad velobiz.de berichtete , das Igus im vergangenen Jahr der Öffentlichkeit präsentierte. Das niederländische Unternehmen Mtrl ist als Co-Entwickler weiterhin an dem Projekt beteiligt. Im September sollen die ersten Räder in einer Kleinserie bei Mtrl produziert werden. Die Produktion und den Vertrieb will Igus perspektivisch selbst übernehmen. Igus:Bike ist aber auch als Plattform und damit als Test-Labor für die Branche gedacht, heißt es von Igus. Ziel sei es, das Know-how zu Kunststoffen in der Fahrradindustrie zu fördern, indem man Partnerschaften eingeht und die Konzepte mit anderen Herstellern weiterentwickelt. „Alles, was wir hier lernen und erfolgreich umsetzen, stellen wir den Bike-OEMs als Katalogprodukte oder Sonderanfertigungen zur Verfügung”, so Jan Philipp Hollmann.

3. Juli 2023 von Sebastian Gengenbach

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