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Solche Kaltgerätestecker werden oftmals auch bei Ladekabeln für Pedelecs verwendet
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Gefahrenquelle bei billigen E-Bikes

Illegale Stecker: Extra Energy rechnet mit Rückrufaktionen

Der Verein Extra Energy geht davon aus, dass demnächst europaweit über 100.000 E-Bikes, meist aus der unteren Preisklasse, zurückgerufen werden müssen. Und zwar aus dem gleichen Grund, der die ZEG bereits im Herbst dazu bewogen hat, bei verschiedenen Pedelecs aus dem Pegasus-Programm bauliche Veränderungen durchzuführen (velobiz.de berichtete).

Auslöser sind so genannte Kaltgerätestecker, die bei vielen preisgünstigen Modellen für das Batterieladekabel verwendet wurden und leicht mit Netzkabeln von Computern und anderen im Haushalt üblichen Elektrogeräten verwechselt werden können. Das berge Gefahren, so Extra Energy, weil handelsübliche Elektrokabel für höhere Spannungen vorgesehen seien. Verwende man das falsche Kabel zum Aufladen der Akkus, stelle dies eine erhebliche Gefahrenquelle für den Nutzer dar.

In China seien solche Verbindungsstecker für E-Bikes üblich, in Europa jedoch noch lange nicht legal, so Extra Energy. Bei der ZEG hat man auf diesen Umstand bereits reagiert, unterdessen kämen jedoch europaweit weiterhin Produkte mit diesem Mangel auf den Markt. Als Beispiel nennt Extra Energy die Kette Carrefour. „Immer mehr Produkte werden einfach importiert, ohne dass die europäischen Gesetze und grundlegenden Sicherheitsmaßnahmen beachtet werden“, erklärt Susanne Brüsch von Extra Energy.

Auf seiner Website hat Extra-Energy die die aktuelle Gesetzeslage gründlich aufgearbeitet und dargestellt. Zwei Vorschriften werden dabei genannt: DIN EN 60335-1, VDE 0700-1 Norm - Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke sowie das Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (GPSG).

ExtraEnergy vermutet, dass etwa 80 bis 100 Elektrorad-Modelle nicht den Vorschriften entsprechen. Sie sind vor allem in Frankreich, Italien, England und Spanien im Umlauf. Dabei handle es sich meist um China-Importe, die in Einstiegspreisklassen angeboten werden. Markenanbieter dürften davon verschont bleiben, so z.B. Hercules: „E-Bikes aus der Accell-Gruppe haben systembedingt dieses Problem nicht“, erklärt beispielsweise Horst Walter, E-Bike-Spezialist bei Hercules auf Anfrage von velobiz.de. Es komme ein separates Ladegerät zum Einsatz, so dass es von vorne herein zu keiner direkten Verbindung zwischen Steckdose und Fahrrad käme.

ExtraEnergy kündigt an, „zum Schutz der Verbraucher“ gegen den Verkauf von Elektrorädern, die aufgrund ungeeigneter Steckverbindungen eine Gefahrenquelle für den Verbraucher darstellen, vorzugehen. Man wolle zunächst in Fachzeitschriften auf die Problematik aufmerksam machen und in einem nächsten Schritt Hersteller und Importeure von Fahrzeugen, die nicht den Sicherheitsvorschriften entsprechen, auffordern, solche Modelle freiwillig aus dem Markt zu nehmen. Weiterhin verkaufte Produkte mit potentiell gefährlichen Steckern will ExtraEnergy dann über das Internet-basierte System zur Marktüberwachung ICSMS (European Market Surveillance System) aus dem Verkehr ziehen.

Weitere Infos zum Thema gibt es auf der Seite von Extra Energy www.extraenergy.org/... .

21. Januar 2009 von Jürgen Wetzstein

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