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Berlin war kürzlich einmal mehr der Nabel der Tourismus-Welt
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Potenzial für gemeinsame Weiterentwicklung

ITB: Tourismusbranche entdeckt das (E-)Mountainbike

In Berlin fand kürzlich die ITB statt, die weltgrößte Fachmesse der Touristikbranche. Diese entdeckt offenbar immer häufiger das Thema Mountainbike für sich. Während man hier vor einigen Jahren noch vergebens nach Angeboten suchte, wurde man als Besucher der letzten ITB Berlin häufig fündig. MTB-Tourismus-Experte Norman Bielig war in Berlin für velobiz.de vor Ort und zeigt Entwicklungspotenziale für beide Branchen auf - Touristik und Fahrrad.

Insbesondere in den Hallen der deutschsprachigen Länder, vor allen Dingen bei Nordrhein Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden Württemberg, Bayern, Österreich und Schweiz, fanden sich zahlreiche Auslagen dazu.
MTB-Tourismus-Experte Norman Bielig ( www.desire-lines.de ) hat insgesamt fünf interessante Themenbereiche herausgearbeitet, die für Radhersteller und Tourismusindustrie ein gemeinsames Entwicklungspotential bieten:

1. Nachwuchs generieren: Tourismus und Industrie sind beide mittelfristig auf Nachwuchs angewiesen. Da der Trend zum Wohnen in verdichteten Räumen nicht abnimmt suchen immer mehr Regionen nach urbanen Infrastrukturen – Bikespielplätze für verschiedenste Quartiere. Ob es Pumptracks in Wohngebieten sind, Bikeübungsanlagen an Kletterhallen oder kleine Trails an Halden entscheiden Zielsetzung und Zielgruppe. Da es um den gemeinsamen Nachwuchs geht bietet sich eine gemeinsame Arbeit in der Nachwuchsarbeit an.

2. Kooperationen aufbauen: Wie in den 80er Jahren Skihallen gebaut wurden um Nachwuchs für alpine Skigebiete zu generieren, so werden nun Überlegungen laut Kooperationen zwischen Agglomerationsräumen und touristischen Naturräumen zu entwickeln. So kooperiert der Bikepark Oberammergau bereits mit Zermatt. Doch gerade auch Regionen wie das Ruhrgebiet eignen sich als zu unterstützender Quellmarkt für Alpen und Mittelgebirge.

3. Verbindungen schaffen: Es ist eine Tendenz zur Zusammenarbeit zu sehen. Lokale Hot-Spots werden über die nächsten Jahre weiterentwickelt zu touristischen Produkten auf regionaler Ebene. Dabei wird Mountainbiken auch wieder in die Breite gedacht – vor allem aber nimmt die Bedeutung des eMountainbikes hier zu. Kaum eine Region, die nicht darüber nachdenkt, wie man hier ins Handeln kommen kann. Eine offene Zusammenarbeit mit der Radindustrie wird hier oft artikuliert.

4. Digitalisierung nutzen: Das Thema Digitalisierung bestimmt auch touristische Diskurse. Gerade in Verbindung mit dem eMountainbike bietet dieses Thema zahlreiche Schnittstellen zum Tourismus. Ein stärkerer Austausch zu Neuentwicklungen und Bedürfnissen in der touristischen Anwendung sind wünschenswert.

5. Netzwerke schaffen: Für Erfolg im Mountainbike-Tourismus müssen Region nicht nur Infrastrukturen, sondern vor allem auch Service bieten. Vernetzung und ein Wissen um die Angebote und Stärken anderer Beteiligter ist dabei ein wichtiger Prozess. Auch der Service in Richtung Radindustrie wird aktuell in einigen Region verbessert – man möchte die Radindustrie beim Abhalten von Testevents und anderen Veranstaltungen unterstützen. Eine gewisse Offenheit auf beiden Seiten, sowie eine klare Kommunikation von Angeboten und Bedürfnissen ist dabei besonders wichtig.

Fazit: Mountainbike-Tourismus entwickelt sich immer weiter. Der Austausch mit der Radindustrie ist dabei essenziell, aber noch nicht besonders ausgereift. Ein besseres Verständnis der gegenseitigen Bedürfnisstrukturen würde hier viel helfen. Gerade weil Ziele wie Nachwuchsgewinnung, Erlebnisverdichtung und Entwicklung beide Branchen eint.

26. März 2018 von Norman Bielig
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