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Trotz sinkender Verkaufszahlen bleibt die Niederlande das Fahrradland Nummer eins in Europa.
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Die Kasse klingelte aber trotzdem

Niederlande: Zahl der verkauften Fahrräder auf historischem Tiefstand

Noch nie wurden in den letzten Jahren in den Niederlanden weniger Fahrräder verkauft als im Jahr 2016. Dies geht aus den soeben gemeinsam veröffentlichten Marktzahlen der Verbände BOVAG und RAI sowie den Konsumforschern der GfK hervor. Aber es gibt auch Rekorde aus dem Fahrradland Nummer eins in Europa zu vermelden – denn erstmals kletterte

der Durchschnittspreis für ein neues Fahrrad über die 1000-EUR-Marke.

In nackten Zahlen liest sich die Marktstatistik so: Die Fahrradindustrie setzte in den Niederlanden im Jahr 2016 insgesamt 937 Mio. EUR um, das ist ein Anstieg von 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig sank die Zahl der verkauften Fahrräder im gleichen Zeitraum um 5,7 Prozent auf 928.000 Stück. Zum Vergleich: Im Jahr 2007 rollten noch 1,4 Mio. Fahrräder neu auf niederländischen Straßen.

Umsatztreiber E-Bike

Während in Deutschland die Verkaufszahlen im Elektrorad-Segment im Jahr 2016 weiter auf Wachstumskurs lagen (velobiz.de berichtete) , hat sich der Markt in den Niederlanden mittlerweile offenbar auf hohem Niveau eingependelt: Rund 271.000 Elektrofahrräder wurden im vergangenen Jahr in den Niederlanden verkauft, das ist ein leichter Rückgang um 5000 Einheiten im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings betrug der stückzahlmäßige Anteil der Elektrofahrräder am Gesamtmarkt bereits 30 Prozent. Davon ist man in Deutschland noch ein gutes Stück entfernt. Gleichzeitig wurde in den Niederlanden fast 57 Prozent des gesamten Fahrradumsatzes mit Elektrofahrrädern erzielt. Er wird mit 534 Mio. EUR angegeben.

Steuererleichterungen für Pendler

Die Verbände Bovag und RAI fordern angesichts der rückläufigen Verkaufszahlen die Politik auf, durch einfachere Vorschriften beispielsweise Fahrradleasing zu erleichtern und Pendlern durch Steuererleichterungen die Nutzung des Fahrrads wieder schmackhafter zu machen.

Fachhandel macht das Rennen

Der Fachhandel konnte im Jahr in den Niederlanden seine Stellung wieder deutlich ausbauen. 76 Prozent aller Fahrräder wurden in Fahrradgeschäften gekauft, im Vorjahr betrug der Anteil nur 70 Prozent. Andere Vertriebskanäle, wie z.B. Warenhäuser büßten demnach Marktanteile ein.

Beliebteste Fahrradkategorie bleibt in den Niederlanden weiterhin City- und Tourenräder mit einem stückzahlmäßigen Anteil von 43 Prozent. Dann folgen bereits Elektrofahrräder (29 Prozent) und Kinder- bzw. Jugendräder (12 Prozent).

Eine umfangreiche Datensammlung zum niederländischen Markt (ab 2007) mit der Entwicklung z.B. von Modellgruppe und Umsatzklassen veröffentlichen die Verbände im Internet unter www.bovag.nl//Totaalrapportage-marktcijfers-fietsen-2007-2016.pdf

6. April 2017 von Jürgen Wetzstein

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