Shared Mobility auf dem Vormarsch

Das Datenunternehmen Fluctuo gibt den European Shared Mobility Index mehrmals jährlich heraus. Unlängst ist die Auswertung des Gesamtjahres 2021 erschienen. Die zusammengerechnete Flotte der verschiedenen Anbieter wuchs in den beobachteten Märkten im November auf 290.000 Sharing-Fahrzeuge an. Zwischen den vierten Quartalen 2020 und 2021 nahm die Anzahl der Sharing-Fahrzeuge um 76 % zu. Das Leitbild „Wachstum um jeden Preis“ sei allerdings durch ausgereiftere Geschäftsmodelle und ein neues Kapitel mit enger Zusammenarbeit mit Behörden ersetzt worden, so der Bericht.
Im September wurde der Rekordwert von 25 Millionen Fahrten absolviert. Auch im vierten Quartal insgesamt war die Nachfrage auf einem Rekordhoch. In fünf der 16 Indexmärkte, zu denen auch Hamburg und Berlin zählen, wurde im Vergleich zum Vorjahresquartal doppelt so viel gefahren. Als Topmärkte 2021 nach Fahrten pro Einwohner identifiziert der Index Oslo, Paris und Barcelona. Im Jahresvergleich des jeweils vierten Quartals 2020 und 2021 zeigt sich das meiste Wachstum in Stockholm, gefolgt von Brüssel und Hamburg.

Differenziertes Wachstum

Der Vergleich zwischen dem vierten Quartal 2020 und dem gleichen Quartal 2021 zeigt, wie unterschiedlich die Verkehrsmodi der Sharing-Anbieter gewachsen sind. Am meisten nahmen Kickscooter- (+ 124%) und Mopedfahrten (+ 38%) zu. Frei abstellbare Sharing-Fahrräder und -Autos wurden 32 bzw. 11 Prozent mehr genutzt. Mit 0,5 % fällt die Zunahme der stationsgebundenen Fahrrad-Fahrten kleiner aus.

Umfangreiche Investitionen haben das Jahr der Shared-Mobility-Unternehmen geprägt. Ungefähr 1,2 Milliarden wurden allein in Europa investiert. Die Hälfte davon, 600 Millionen Euro nahm das Estländer Unternehmen Bolt Technology ein. 462 Millionen Euro flossen in die Taschen der irischen Firma Lime. An dritter Stelle ist die deutsche Tier Mobility GmbH, die 177 Millionen Euro erhielt.
Die Studie kann online heruntergeladen werden .