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Erlebnistunnel für die Marke Kalkhoff
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Marken im Mittelpunkt

15. Derby Cycle Bike Expo verbreitet Messefeeling

Masse statt Klasse? Das war mal. Markenpräsentation und Testtrack können es auf der Hausmesse von Derby Cycle inzwischen mit renommierten Fach- und Publikumsmessen aufnehmen. Inhaltlich stachen bei der jüngsten Bike Expo in Cloppenburg besonders das neue Baukastensystem bei Kalkhoff, neue Designs für spezifische Kundengruppen und interessante Neuzugänge bei den Antrieben heraus.

Erlebnistunnel für die Marke KalkhoffSchickes für die Stadt: Kalkhoff BerleenDurchdachte Details: Kalkhoff BerleenDurchdachte Details: Kalkhoff BerleenAkku und Motor in einem Stück: FazuaSchicke Designs bei Univega

Bereits die Eckdaten der Cloppenburger Hausmesse Bike Expo, die vom 1. bis 7. August zum 15. Mal standfand, lesen sich durchaus beeindruckend: 4.500 Besucher aus 15 Ländern, 30 externe Aussteller, 440 neue Modelle, 170 Testräder auf zwei Testtracks (urban und MTB) und 34 Weltpremieren. Trotz oder gerade wegen der Masse der Neuigkeiten fielen die klare Sortimentspolitik und die Markenpräsentation positiv ins Auge.

Brands first!

Starke Marken gewinnen weltweit an Wert. „Brands first“ hieß es so auch bei der PON-Tochter Derby Cycle. Etwas überraschend im Mittelpunkt: Die Komfortmarke Kalkhoff, für die in der Vergangenheit mit einigem Aufwand ein neues, modernes Image kreiert wurde und die mit den Modellen der Serien Include und Select nach eigener Aussage nicht nur Maßstäbe in Bezug auf Technik, Design und Integration setzen will, sondern mit einem Baukastensystem auch ein neues Konzept verfolgt. Weiterhin auf großer Bühne: die Marke Focus. Zudem wie immer etwas abseits, aber mit Drang nach oben: Raleigh und neu auch Univega mit schicken Designs im urbanem Sektor.

E-Bikes aus dem Baukasten

Aus der Automobilindustrie bekannt, in der Fahrradbranche aber noch wenig häufig sind die Bestrebungen Baukastensysteme einzuführen. Sinn ist einerseits für den Kunden eine möglichst große Vielfalt, aber auch eine klare Orientierung zu geben, andererseits eine Reduktion der Komplexität, vor allem auch im Hinblick auf die Teilezahl, wie Rainer Brinkmann, Teamleiter Produktmanagement bei Kalkhoff erläuterte. In der Praxis gibt es zum Beispiel beim Modell Image mit den Varianten Move, Advance und XXL jetzt drei Modelllinien mit unterschiedlicher Ausstattung – jeweils zu einem fixen Preis. Diese sind wiederum in je zwei Motorvarianten (Impulse und Bosch) und drei Farbvarianten erhältlich. Unterschiede gibt es beim Antrieb zum Beispiel bei den Akkugrößen und dem Grad der Individualisierbarkeit. Diese konsequente Philosophie zeigt sich auch bei den Flaggschiffen der Integrale-Linie mit Impulse-Motor. Für sie gibt es 2018 vier Modelllinien, jeweils zwei Rahmenformen und vier verschiedene Farben.

Sex-Appeal in der City: Berleen

Bereits auf der ZEG-Hausmesse in Köln war das neue stylische urbane E-Bike Berleen mit Hinterradmotor von Bafang ein echter Hingucker. Bei der Integration von Teilen, Akku, Antrieb und Steuerung wurden hier neue Maßstäbe gesetzt. Farblich abgestimmt mit vielen schicken und praktischen Teilen aus einem Guss und in Eigenproduktion: zum Beispiel Lenker und Vorbau aus einem Stück inklusive Handyhalterung als Zubehör, Akkuanzeige und Steuerung der Unterstützung am Oberrohr plus App-Funktionalitäten. Mit einem Preis ab 2.499 Euro nimmt man hier ein junges, urbanes und stilbewusstes Klientel ins Visier.

Fazua-Antrieb

Ein „unsichtbare Revolution“ verspricht der neue Hersteller Fazua, ein Münchner Start-up, das bereits seit 2011 für seinen Antrieb wirbt, der Akku und Motor als Einheit vereint und im Unterrohr integriert wird. Bei Focus räumt man dem Antrieb vor allem bei leichten MTBs und bei Rennrädern (velobiz.de berichtete) gute Chancen ein. Nämlich dann, wenn man nur selektiv an besonders schweren Stellen die Unterstützung zuschalten und das Rad sonst wie ein normales Bike fahren möchte. Bei Fahrtests mit einem neuen E-MTB von Focus, über das leider noch nichts Weiteres berichtet werden darf, konnte der Motor durch sein sensibles und trotzdem kräftiges Ansprechverhalten und den praktisch nicht spürbaren Widerstand bei ausgeschaltetem System überzeigen.

Wohin geht der Bike-Markt bei Derby Cycle?

Rein optisch ist bei Derby Cycle eine klare Hinwendung zu mehr Design und Integration zu beobachten. Vor allem bei den E-Bikes ist eine gewollte Abgrenzung zu erkennen: Bei teuren Rädern wird auf eine möglichst hohe Integration geachtet. So verschwindet bei diesen E-Bikes inzwischen auch der Bosch-Akku vollständig im Unterrohr. Die günstigeren Modelle kommen weiterhin mit sichtbarem Akku am Rad. Zudem gibt es bei den Modellen eine weitere Spreizung: Derby Cycle bietet viele Modelle mit unterschiedliche Motorvarianten an, darunter vermehrt auch Modelle mit Hinterradantrieb von Alber Neodrives, Bafang oder Groove Go (neben der Durban-Reihe jetzt auch in einem E-MTB verbaut). Es gibt Konzepte mit Doppelakku wie das Focus Jam2, extrem leichte E-Bikes, E-Rennräder und ganz neu auch Junior E-MTBs (mit Shimano E8000-Antrieb). Bei den Farben wird es über alle Modelle hinweg neben schwarz und weiß zunehmend farbig, wenn nicht sogar bunt. Und bei Standardräder läuft zunehmend auch die Retrowelle. „Fahrräder und E-Bikes spiegeln heute viel mehr die Persönlichkeit“, zeigt sich Pressesprecher Arne Sudhoff überzeugt, der mit der Vielzahl an Fach- und Publikumsmedien auf der Hausmesse gut ausgelastet war.

14. August 2017 von Reiner Kolberg

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