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Studie Fahrraddiebstähle in Deutschland
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Untersuchung in 127 Städten

Aktuelle Studie ermittelt: Wo sind die Hochburgen für Fahrraddiebstähle

Wo sind Klau-Hochburgen in Deutschland, Österreich und der Schweiz? Gibt es Unterschiede bei der Häufigkeit von Fahrraddiebstählen in Bezug auf die Einwohnergröße oder hat die Einkommensstruktur einer Stadt einen Einfluss auf die Häufigkeit von Fahrraddiebstählen? Auf diese Fragen suchte eine aktuelle Studie des Verbraucherportals

geld.de Antworten. Für die Erhebung wurden die zuständigen Landeskriminalämter und Polizeidirektionen der größten Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz angefragt. Das Ergebnis: Allein in diesen 127 untersuchten Städten wurden im Jahr 2010 170.899 Fahrräder geklaut. Allein für die Bundesrepublik bedeutet das eine von Geld.de geschätzte Schadenshöhe von etwa 120 Mio. €.

Die absolute Hochburg beim Fahrraddiebstahl ist laut dieser Studie Münster, wo auf 100.000 Einwohner insgesamt 1828 gestohlener Fahrräder entfielen. Das sind 257 % über dem Studiendurchschnitt. Allerdings nahm die Diebstahlsrate gegenüber 2009 um 7 % ab. Ein Ranking für alle untersuchte Städte findet sich in der Grafik in der Bildergalerie sowie in einer detaillierten Tabelle hier .

Betrachtet man nur die absolute Anzahl der gestohlenen Fahrräder, so stellt sich das Ranking etwas anders dar: Hier führt Berlin mit 19.942 gestohlenen Fahrrädern, gefolgt von Hamburg mit 11.241, Wien (AT) mit 6.502, Köln mit 6.172, Bremen (5.822) und München (5.345).

Da bei den geringen Aufklärungsquoten (9,8% Studiendurchschnitt) keine allgemeine Fahrrad-Dieb-Klassifizierung von Seiten der Polizei durchgeführt werden kann, versuchten die Studiendurchführenden über andere Parameter sich dem Thema zu nähern. Ausgeschlossen werden kann, dass grenznahe Lagen der Städte, vor allem nach Osteuropa, generell Fahrraddiebstähle begünstigen. Selbst die hohen Quoten in Frankfurt (Oder) und Neubrandenburg lassen sich nicht ausschließlich auf osteuropäische Diebe zurückführen.

Des Weiteren wurde untersucht, ob möglicherweise niedrige Bruttogehälter auf Landesebene in den untersuchten Städte "Nährböden" für vermehrten Diebstahl verantwortlich sind. Hier ist festzuhalten, dass sich nur 8% der 127 untersuchten Städte in D, AT und CH in diese Gruppe (hohe Diebstahlquote bei niedrigem Gehalt) einstufen lassen. Auffällig: Speziell einige ostdeutsche Städte fallen in dieses Raster: So zeichnen sich Städte wie Frankfurt (Oder), Neubrandenburg, Dessau-Roßlau, Magdeburg, Cottbus, Leipzig, Potsdam oder Rostock durch einen zum deutschen Durchschnittsgehalt niedrigen Lohnstandard (zwischen 15 und 19% unter dem deutschen Durchschnitt) und verhältnismäßig hohe Diebstahlquoten (zwischen 53 und 162% über dem internationalen Durchschnitt) aus. Auch bei einzelnen westdeutschen Städten zeichnet sich diese Konstellation ab: Oldenburg (Bruttogehalt -8% unter deutschen Schnitt, Diebstähle +197% über internationalen Schnitt), Celle (Bruttogehalt -4%, Diebstähle +166%), Lübeck (-9%, +118%), Heide (-13%, +116%) oder Lüneburg (-11%, +96%).

21. November 2011 von Jürgen Wetzstein
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