2 Minuten Lesedauer
Erste Sicherheitsanalyse für Elektrofahrräder aus der Schweiz
i

Handlungsempfehlungen ausgegeben

BFU veröffentlicht Sicherheitsanalyse zu E-Bikes im Straßenverkehr

Die Anzahl der auf Schweizer Straßen verletzen oder getöteten E-Bike-Fahrer hat sich laut der bfu – Beratungsstellung für Unfallverhütung mehr als verdoppelt. Diese Zunahme ist proportional zur Erhöhung des E-Bike-Bestandes. Die bfu hat aus diesem Grund eine umfassende Sicherheitsanalyse zum Thema Elektrovelos im Straßenverkehr durchgeführt, deren Resultate jetzt vorliegen.

Es handelt sich um die erste Untersuchung dieser Art für die Schweiz. Sie umfasst neben einem Überblick über den Forschungsstand eine Unfallanalyse, eine Lenkerbefragung sowie ein Experiment betreffend die Einschätzung der E-Bike-Geschwindigkeit durch andere Verkehrsteilnehmer.
Eines der bemerkenswerten Ergebnisse der Studie lautet: Wenn E-Bike-Fahrer schwer verunfallen, geschieht dies öfter bei Selbstunfällen als bei Kollisionen. Doch gerade das Risiko von Selbstunfällen sei den Lenkern zu wenig bewusst, heißt es in einer Pressemitteilung.
Wie sich das Risiko, zu verunfallen, bei E-Bikes im Vergleich zum Fahrrad verhält, könne zwar noch nicht abschließend gesagt werden. Allerdings zeigen Analysen, dass E-Bike-Unfälle schwerer sind als Fahrradunfälle. Der Hauptgrund dafür sei, dass Elektrovelofahrer durchschnittlich älter und somit auch verletzlicher sind als Fahrradfahrer.
Wenn es zu Kollisionen kommt, ereignen sich diese sehr häufig an Kreuzungen und Kreiseln, weil Motorfahrzeuglenker den Vortritt von E-Bike-Fahrern missachten. Experimentell konnte festgestellt werden, dass die Geschwindigkeit von herannahenden E-Bikes unterschätzt wird. Interessant ist, dass kein Unterschied zwischen Fahrrädern und E-Bikes nachgewiesen werden konnte. Ausschlaggebend für die falsche Einschätzung war vielmehr in erster Linie die gefahrene Geschwindigkeit. Je schneller das E-Bike oder Velo fuhr, desto mehr wurde die Geschwindigkeit unterschätzt.
Wie die Sicherheitsanalyse zeigt, besteht für die Erhöhung der Sicherheit von E-Bike-Fahrern Handlungsbedarf. Weitergehende Unfallforschung, Überprüfung und bessere Umsetzung von Straßenbaunormen, Weiterentwicklung der Schutzwirkung von Velohelmen, Fahrkurse für Neueinsteiger sowie Sensibilisierung der E-Bike- und Autofahrer sind zentrale Herausforderungen, denen sich auch die bfu stellen will. So lanciert sie zum Beispiel Ende Juni eine Plakatkampagne mit dem Präventionsengel Franky Slow Down.

Die komplette Sicherheitsanalyse, die 132 Seiten umfasst kann kostenlos im Internet heruntergeladen werden unter www.bfu.ch/de/Documents/

1. Juli 2015 von Jürgen Wetzstein
Velobiz Plus
Die Kommentare sind nur
für unsere Abonnenten sichtbar.
Jahres-Abo
115 € pro Jahr
  • 12 Monate Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
  • 10 Ausgaben des exklusiven velobiz.de Magazins
Jetzt freischalten
30-Tage-Zugang
Einmalig 19 €
  • 30 Tage Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
Jetzt freischalten
Sie sind bereits Abonnent?
Zum Login