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Bonusartikel Umfrageauswertung:

Die Leitmesse der Zukunft

Die vollständige Auswertung der Umfrage für alle, die ganz genau wissen wollen, was die Branche bezüglich ihrer Leitmesse denkt, wünscht und erwartet. Mit freundlichen Grüßen nach Friedrichshafen/Frankfurt und München.

1. Ist es für die Branche künftig noch zeitgemäß, sich ausschließlich auf das Fahrrad / E-Bike zu konzentrieren oder ist eine Erweiterung unseres Selbstverständnisses notwendig – was sich auch in unserer Leitmesse widerspiegeln sollte?

Doris Klytta, Schwalbe

Unsere Branche benötigt dringend wieder eine reine Fahrrad-Leitmesse. Wichtig ist hier, dass die reinen Ausstellungsflächen der Fahrradbranche vorbehalten sind, um den Charakter einer reinen Fahrrad-Leitmesse zu wahren. Darüber hinaus muss unsere Branche klarstellen, dass sie bereit ist, mit anderen Mobilitätsformen zu kooperieren. Dies ließe sich bspw. über ein auf der Leitmesse integriertes Messeforum abbilden, auf dem Verbände aller Mobilitätsformen (Fahrrad, Automobil, Fußgänger, etc.) in einen gemeinsamen Dialog treten können.

Jörg Müsse, Bico

Letztlich ist Mobilitätswandel immer auch getrieben von Innovationen. Die Fahrradbranche ist diesbezüglich gut aufgestellt und kann ihren Beitrag zum Wandel leisten, braucht sich also auch nicht verstecken. Insofern würde ich eine gewisse Offenheit und Kontaktfreude als unabdingbar im Sinne von zukunftsorientiertem Gestalten sehen.

Fabian Auch, Magura

Die Branche wird sich öffnen müssen, um ihr volles Potential ausschöpfen zu können. Viele Fahrzeuge und Services entstehen heute auch zwischen den klassischen Kategorien wie Fahrrad, Pedelec oder Rollern, ganz im Sinne der Intermodalität. Entsprechend ist die Branche aufgefordert diese Trends und Entwicklungen auch auf der Leitmesse zu integrieren, wenn man das nicht anderen Marktteilnehmern überlassen will. wir als Bremsen/Komponentenhersteller können und wollen unsere Systeme zeigen, die wir mit unseren Partnern verbauen. Von daher verschließen wir uns keineswegs einer perspektivischen Erweiterung der Messekonzepte.

Susanne Puello, Pierer E-Bikes

Dieser Zeitpunkt ist aus meiner Sicht bereits überfällig und es sollte das Ziel aller Mobilitätsanbieter sein, eine übergreifende Leitmesse an einem zentralen Ort erlebnisreich und zukunftsweisend zu initiieren.

WM trading GmbH

Micro-Mobilty ist mehr als Fahrräder & E-Bikes; sofern Hersteller aus der Branche andere Fahrzeuge anbieten sollen die natürlich gezeigt werden - jedoch müssen wir als Branche uns klar von Automotive abgrenzen (großen Abstand halten) da es nicht unsere Aufgabe ist deren Transformation und Verwerfungen mit zu gestalten oder auszubügeln. Ein gesundes Selbstbewusstsein ist nötig um eine starke Identität als Branche intern, politisch und auch in der Außenwirkung zu entwickeln.

Thorsten Heckrath-Rose, Rose Bikes GmbH

Sowohl als Mobilitätslösung als auch als Sport- und Freizeitaktivität wird das Fahrrad immer wichtiger, die Wachstumsraten in allen Bereichen sind enorm. Die Branche sollte daher unbedingt die Chance ergreifen, diese neue Ausgangsposition durch eine noch stärkere Anbindung der angrenzenden Segmente in der Mikromobilität und auch im Bereich Sport, Freizeit und Tourismus für sich zu nutzen.

Bernhard Lange, Paul Lange & Co

Als Vertreter der Fahrradbranche sollten wir uns selbstverständlich auf unsere Kernkompetenz – das Fahrrad – konzentrieren, wobei durch Technologien und Funktionen zur Konnektivität die Verbindung zu vielen Plattformen ermöglicht wird. Andere Mobilitätsformen haben ihre eigenen Interessenvertreter. Darüber hinaus kann die Fahrradbranche durchaus recht selbstbewusst für sich in Anspruch nehmen, das Spektrum zwischen Zu-Fuß-Gehen und Autofahren sehr breit abzudecken und vielseitige Lösungen für alle erdenklichen Mobilitätsanlässe zu bieten. Allerdings sollte die Fahrradbranche – ohne daraus einen Vertretungsanspruch abzuleiten – das Gespräch und die Zusammenarbeit mit anderen Mobilitätsträgern suchen. Letztlich basiert eine moderne, nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität immer auf mehreren Säulen und wenngleich wir im Fahrrad eine der tragenden Säulen sehen, sollten wir nicht nach isolierten, sondern nach integrierten Lösungen suchen.

Claus Fleischer, Bosch E-Bike Systems

Es ist wichtig, eine eigenständige Leitmesse Fahrrad / eBike für Industrie und Handel zu haben, um den Branchenaustausch und Innovationen sicherzustellen.
Ein reines Anhängsel der Fahrrad / eBike für Industrie an eine Auto-Veranstaltung wird dem Anspruch nicht gerecht.
Mobilität kann und muss ganzheitlich gedacht werden, was z.B. Endkundenveranstaltungen abdecken könnten.

Heiko Müller, Riese & Müller

Der grundsätzliche Ansatz der IAA Mobility, eine gemeinsame Mobilitätsplattform zu schaffen, ist richtig. Als E-Bike Hersteller freut es uns natürlich besonders zu sehen, dass die Bedeutung der Fahrradmobilität für die Verkehrswende im Bewusstsein der Menschen ankommt und nachhaltige Veränderungen im Mobilitätsverhalten entstehen. Allerdings dominierten auf der IAA Mobility bei den Fahrradausstellern die Fahrradhersteller. Vorlieferanten und Zubehörhersteller waren nur sehr gering vertreten, weshalb der Anspruch einer Leitmesse schon allein wegen der fehlenden Vollständigkeit der Aussteller nicht erfüllt wurde. Zudem muss es gelingen, dass auf einer Mobilitätsmesse die verschiedenen Arten der Mobilität gleichberechtigt nebeneinander gezeigt werden und gleichberechtigt interessierte Fachbesucherinnen und Verbraucherinnen angesprochen werden. Das ist noch nicht wirklich gelungen. Im Rahmen der Messe hätten wir uns deshalb eine noch stärkere Verschmelzung und mehr Möglichkeiten zum Dialog zwischen den unterschiedlichen Mobilitätsformen gewünscht. Hier sehen wir Potential zur Weiterentwicklung des Formats, um einen konstruktiven Austausch und Synergien zwischen den einzelnen Akteuren zu fördern.

Holger Tumat, Jobrad

Die Leitmesse hat als „Touchpoint“ von Anbietern, Kunden, Multiplikatoren eine wichtige Funktion – aber auch einen begrenzten Rahmen.
Wenn wir zu viel darin abbilden wollen, laufen wir Gefahr, den Fokus zu verlieren.
In diesem Sinne:
Ja, eine Konzentration auf Fahrrad/eBike ist weiterhin sinnvoll.
Auch mit diesem Fokus hat man ja alle Hände voll zu tun, das Fahrrad in all seinen Facetten zu zeigen. Wenn wir über „Fahrräder“ sprechen, ist heute eine große Vielfalt von Typen, Zubehör, Nutzungsformen und Dienstleistungen angesprochen.
Diese Ausprägungen erzeugen bereits eine große Komplexität, und wir sollten uns darauf konzentrieren, diese angemessen zu behandeln. Zusätzlich noch Fußgänger und Autos einzubeziehen, würde das Feld zu groß machen.

Gleichzeitig brauchen wir unbedingt eine Erweiterung unseres Selbstverständnisses.
Damit meine ich die Art und Weise, wie wir das „Fahrrad“ auf der Leitmesse behandeln: Nicht in sich geschlossen (als Sportgerät, als Freizeitmobil, als Dienstrad...), sondern anschlussfähig. Das Denken in vernetzten Ökosystemen hat sich in den letzten Jahren in allen Bereichen der Gesellschaft durchgesetzt. Auch das Fahrrad ist ein Teil davon, und das sollten wir explizit adressieren: Ja, wir setzen den Fokus auf das Fahrrad – aber im Sinne einer offenen und vernetzten Mobilität!

Das lässt auch neue Perspektiven und Koalitionen zu.
Für uns ist wichtig, dass man sich nicht in alten Grabenkämpfen verliert (das „gute“ Fahrrad vs. das „böse“ Automobil), sondern auch bereit ist, seine Positionen weiterzuentwickeln. Eine kritische Haltung zum Verbrenner-Automobil halten wir nach wie vor für richtig. Mit Blick auf die E-Mobilität wird es aber schon wichtiger zu differenzieren. E-Bike und E-Auto haben viel gemeinsam, da muss man auch das gemeinsame Feld sehen und es in einem konstruktiven Sinne bearbeiten.

Ein kurzer Schwenk zur diesjährigen IAA: Hier war man ja mitten im Dilemma, einerseits an der Öffnung der Perspektive teilhaben zu wollen („Mobility“), sich aber andererseits einer Verein-nahmung durch die Automobilindustrie zu widersetzen. Wir bei JobRad hatten uns entschieden, mit einem Kooperationspartner vor Ort zu sein. Wir möchten uns neuen Ansätzen nicht verschließen, sondern das Feld beobachten und dann entscheiden, wie wir uns zukünftig darin positionieren.

Andreas Hombach, WSM

Klare Aussage meinerseits: eine einseitige Fokussierung ist in den meisten Fällen nicht zielführend; so auch nicht im Bereich der Mobilität. Klar ist, dass das Fahrrad eine überaus wichtige Rolle in der Verkehrswende spielen muss, weil es gerade im Bereich der Nahmobilität neben dem ÖPNV die einzig nachhaltige bzw. klimafreundliche Alternative darstellt. Im ländlichen Raum wird auf nicht absehbare Zeit auch das (E-)Auto einen bedeutenden Anteil haben. Wir benötigen ein Messeformat, dass idealerweise jede Form nachhaltiger Mobilität berücksichtigt – auch die Elektromobilität im Bereich PKW. Ich bedaure es persönlich sehr, dass ausgerechnet die IAA als Leitmesse der Automobilbranche sich noch vor der Eurobike als Leitmesse der Fahrradbranche anderen Mobilitätsformen öffnet.

Uwe Wöll, VSF e.V.

Unser Thema ist nicht ein kurzfristiger Markt mit E-Rollern und Co. Wir vertreten den stationären Fahrrad-Fachhandel. Hier liegt die Begrenzung des Marktes im mangelhaften Ausbau des Radwegenetzes und dem zur Verfügung stehenden innerstädtischen Raum. Die Fokussierung auf Fahrrad ist solange notwendig, solange das Fahrrad nicht gleichberechtigt behandelt wird.

Peter Müller

Kernkompetenz sollte das Fahrrad / E-Bike bleiben.

Sebastian Büchele Cycleworxx

Der Fokus muss auf den Mobilitätswandel Richtung Fahrrad und E-Bike gerichtet bleiben. Insbesondere wie wir die teilweise extremen Herausforderungen die damit einher gehen maximal gut meistern können. Sich zusätzliche Aufgaben wie E-Autos oder E-Roller ans Bein zu binden halte ich für keine gute Idee.

Herwig Reuß - enzo consulting

Die IAA hat gezeigt, dass wir bei einer Vermischung der Strategien unglaubwürdig werden. Denn selbst die Demonstranten haben nicht zwischen Gut und Böse einwandfrei unterscheiden können. Wir sind der Automobilindustrie um Jahre voraus. Warum die protegieren, die nichts für uns tun können?

Zedler - Institut für Fahrradtechnik und -Sicherheit GmbH

Das Fahrrad ist zum einen stark genug allein zu stehen.
Zum anderen sollten wir die Messe nutzen um eben Stärke, Gemeinsamkeit und Masse zu demonstrieren. Bei 4 und aktuell 5 Millionen verkauften Einheiten brauchen wir für mein Dafürhalten kein "schmückendes" Beiwerk.
Die Branche muss daran denken, wer gerade hell strahlt und von diesem Glanze wollen viele partizipieren. Und dann muss man sich fragen - tut das Not?

FELDMEIER BIKE GMBH

Tourismus sollte eine Rolle spielen.
Verkehrskonzepte können vorgestellt werden.

Sylvia Dammann-Kullik - Haberland GmbH

Evtl. Kooperation mit anderen Freizeitaktivitäten!

Gernot Moser / VAUDE Sport GmbH & Co.KG

Eine Leitmesse sollte sich an den Bedürfnissen Ihrer Zielgruppe orientieren. Eine Erweiterung des Selbstverständnisses steht und fällt mit der Zielgruppendefinition. Wie bereits oben angemerkt sollte Bekleidung und Zubehör Teil des Selbstverständnisses sein.

Fahrradladen Rückenwind GmbH

Nein, auf keinen Fall das ganze "Verwässern". Das ist dann nichts Halbes und nichts Ganzes. Es ist eine Fahrradmesse und soll eine bleiben. Das Sammelsurium kann die IAA ja machen. So erfolgreich war das nicht. Wir sind für die Eurobike und stehen voll hinter ihr, weil es unsere größte Messe überhaupt ist und wir stolz sein können, dass sie in Deutschland stattfindet. Fahrradmesse ist es und soll es bleiben. Punkt!

Reiner Kolberg - Büro Kolberg

Nein. Wir brauchen eine Mobilitätsmesse und die Erwartungen der Kunden sind heute auch andere. Selbstverständlich muss die Messe ihr Angebot mit Blick auf wegweisende Trends weiterentwickeln. Früher war das MTB der Exot, dann das E-Bike. Später Lastenräder, Schwerlasträder, S-Pedelecs.
Die Kunden wollen neue Mobilitätsformen und Trends zum Ansehen, anfassen, ausprobieren. Auch E-Scooter etc. gehören mit dazu.

Grand-Raid Bikes & Parts

Die Fahrrad/E-bike Branche ist mittlerweile so umfangreich, das diese Konzentration mehr als ausreichend für eine Leitmesse ist!

Dieser Messemix ist nicht Fisch und nicht Fleisch und überfordert die Besucher.

Markus Daute -Fahrradhaus Daute

Schuster bleib bei Deinen Leisten.

Christian Koll-Schwarze, TechniBike GmbH

Wenn man einer Fahrradmesse ihr Profil nimmt, nimmt man sich auch ein Stück Spirit und Glaubwürdigkeit. Die Menge der Kategorien und in der Fahrradbranche mittlerweile so tief und breit, dass es kaum gelingt auf einer Messe alles zu zeigen. Hier noch in Richtung E-Mobility oder Ähnlichem "anzubauen" halte ich für kontraproduktiv.

Erika Gruber - Zweirad Gruber GmbH Gunzenhausen

Es ist zeitgemäß, sich ausschließlich auf das Fahrrad/ E-bike zu konzentrieren.

Edgar Schwarz - Sport Import GmbH

Nein. Alternative Konzepte sollten Berücksichtigung finden, Ideen und Studien zum Thema Mobilität, Umwelt und Umweltschutz sowie Gesundheit sind unabdingbar. Gerade die Branche, die sich für Grün hält sollte sich die Frage stellen wie Grün und Nachhaltig sind wir. Es gibt viele positive Beispiele aus der Branche um Nachahmer zu finden wäre es wünschenswert das diese auch dargestellt und abgebildet werden.

Markus Krill, Geschäftsführer Croozer GmbH

Auf Produktebene ist es völlig in Ordnung, den Bereich Fahrrad und Fahrradanhänger in den Mittelpunkt zu stellen, um einen Roten Faden zu haben. Thematisch und ideell sollte die Fahrradbranche und damit die Eurobike aber nicht in ihrer Blase verhaften, sondern im Sinne des Miteinanders das Thema Mobilitätswende ganzheitlich angehen. Das ließe sich hervorragend über ein entsprechendes Eventprogramm umsetzen.

Jürgen Henß GF Fahrrad Böttgen GmbH, Frankfurt/Main

Die tagtäglichen Dinge, die wir und unsere Angestellten zu bewerkstelligen haben, sind so umfangreich geworden, dass es teils schwierig ist, Schritt zu halten. Hier brauchen wir von den Verbänden entsprechende Unterstützung, um den Fachhandel zu stärken. Weitere Nebenkriegsschauplätze wären mir zu viel des Guten, ohne dass ich mich gegenüber neuen Denkansätzen verschließen würde. Eine Messe ist für uns auch mit Stress verbunden.

Carsten Bischoff, bike point Dresden

Ich denke, dass unsere Branche sich für Mobilitätslösungen mit und um das Fahrrad/E-Bike öffnen sollte, um einfach am Puls der Zeit zu bleiben. Unsere Branche ist eine der wenigen Branchen, die schon jetzt Geschäfte mit der Zukunft machen kann.

Velocity Kock + Spitz OHG

Natürlich kann es nicht nur das Fahrrad im Nahverkehr geben und es gibt inzwischen viele Mobilitätslösungen, die unsere Branche berühren bzw. sich mit ihr kombinieren lassen. Aber das Auto als Individualfahrzeug gehört nicht dazu. Genau so wenig gehört unsere Branche als Anhängsel auf ein Automobil-dominierte Messe.

Joachim Bischof / Radmarkt Schauer Schweinfurt

Nein. Eine Erweiterung des Selbstverständnisses ist nicht nötig. Versuche mit IFMA und IAA haben gezeigt dass Menschenkraft (-hybride) Technik nicht im Einklang mit Verbrennertechnik steht. Eine Leitmesse sollte sich auf ihre Stärken berufen.

Niklas Janssen - JobRad

Fokus sollte bei Fahrrad/E-Bikes bleiben. Es wird genug andere Messen für den Mobilitätsmix geben, aber Eurobike als zentrale (E-) Fahrrad-Messe ist wichtig!

HASE BIKES

Bisher haben wir die Eurobike in ihrer Gesamtheit als schlüssige Messe angesehen, die sich neben dem Hauptbereichen Fahrrad /E-Bike allen weiteren damit verbundenen Feldern angenommen hat (Zubehör, Bekleidung, OEM, etc.)
In den nächsten Jahren liegt es daran den Standort Frankfurt zu festigen. Im Anschluss können evtl. neue Felder erschlossen werden.

Birger Dreher, Myagi

Es ist enorm wichtig, alle wahrscheinlichen Entwicklungen abzubilden, die vom Fahrrad ausgehen und in der Gesellschaft wirken oder aus anderer Richtung auf das Fahrrad einwirken und es verändern. Mobilität ist das Oberthema. Nur sollte die Fahrradmesse nicht zu einer Automesse oder Luftfahrtmesse etc. werden, denn die gibt es ja bereits. Dennoch sollten die wichtigen Einflüsse der Mobiliätsveränderung aus dem Automobilbereich auf der Fahrradmesse ausgestellt sein. Was macht z.B. die Deutsche Bahn in Punkto Mobilitätsförderung mit Bezug auf das Fahrrad oder Fahrrad-ähnliche Produkte?

Alexander Kraft, HP Velotechnik GmbH & Co. KG

Die Grenzen sind eh schon durchlässig; nicht alles, was auf den EB-Messen der letzten Jahre zu sehen war, war Fahrrad. Deshalb JA zur Erweiterung. Warum nicht – parallel zur neuen IAA – eine Halle „Beyond the Bike“? Ein ausgewiesener Tummelplatz z.B. für ohne Muskelkraft betriebene Leichtbaufahrzeuge oder Schwerlasträder für gewerbliche Zwecke.

Ann-Kathrin Schneider, ADFC

Es ist gut, dass das Fahrrad jetzt mitten im Wirtschaftsleben angekommen ist – und sich gleich mehrere Messen um das sympathischste und klimafreundlichste Verkehrsmittel der Welt reißen. Trotz allem Hype um die IAA: Die Eurobike bleibt für die Fahrradbranche das beste Gesamtpaket. Hier wachsen Fahrradwirtschaft und Verbände zu der starken Einheit zusammen, die wir als Gegengewicht zur Autobranche brauchen. Das Fahrrad ist das Verkehrsmittel der Zukunft, das Auto verliert an Bedeutung. Mit dieser Gewissheit sollte sich die Eurobike immer selbstbewusster nach außen präsentieren – auch als Magnet für Spitzenpolitik.

2. Welche Rolle soll künftig der Verbraucher als Messebesucher im Konzept einer Leitmesse einnehmen?

Doris Klytta, Schwalbe

Der Verbraucher spielt auf einer Leitmesse eine zentrale Rolle. Es gilt, den Anteil an reinen B2B-Tagen und Endkunden-Tagen gerecht zu verteilen, so dass beide Seiten einen hohen Nutzen aus der Messe ziehen können. Auf der Leitmesse kann neben Produktneuheiten auch der gesellschaftliche und ökologische Nutzen nachhaltiger Mobilität vermittelt werden.

Jörg Müsse, Bico

Der Endverbraucher als zentraler Fixpunkt jeglichen wirtschaftlichen Handels, sollte durch eine Messe angesprochen werden. Ob immer nur das Zeigen von Produkt und noch dazu dem Neuesten, das Interesse des Endverbrauchers befriedigt oder ob nicht vielmehr der Gebrauch und der konkrete Nutzen von Interesse ist, gilt es zu hinterfragen.

Fabian Auch, Magura

Der Verbraucher war und ist aus unserer Sicht ein ganz wichtiger Teilnehmer des Fahrrad/E-Bike Marktes und im Endeffekt derjenige, der unsere Produkte, sein es an einem Fahrrad/E-Bike verbaut, sei es für die Nachrüstung, kauft und benutzt. Dafür soll dem Endverbraucher eine Leitmesse ein möglichst komplettes Bild über die Produkte, Services und Trends dieser Branche geben, durch Produktpräsentation, Information und Testmöglichkeiten.

Thorsten Heckrath-Rose, Rose Bikes GmbH

Eine Leitmesse kann mit einem guten Konzept auch die perfekte Plattform sein, um beispielsweise eine gemeinsame Kampagne in Bezug auf neue Mobilität auszuspielen. Dafür würden sich Themenwelten auf der Messe perfekt eignen, so dass die Endverbraucher sich je nach Interesse schnell zurechtfinden und informieren können und die Branche zielgruppenspzeifisch agieren kann.

Bernhard Lange, Paul Lange & Co

Verbraucher sind ohne Zweifel neben Händlern, Industrievertretern, Politik und Medien eine der ganz entscheidenden Besuchergruppen einer Leitmesse. Eine globale Leitmesse hat bei weitem nicht mehr die vorrangige Aufgabe, die Verkäufe für das kommende Modelljahr abzuwickeln oder aktuelle Neuprodukte in Szene zu setzen – es geht vielmehr darum, das Fahrrad als zukunftsfähige Mobilitätslösung zu präsentieren und damit auch den Markt für die kommenden fünf, zehn oder 20 Jahre zu schaffen und zu stabilisieren. Dies gelingt nur, wenn eine solche Leitmesse nicht nur indirekt über Handel oder Medien, sondern auch ganz direkt die Verbraucher anspricht und aufzeigt, wie die Innovationskraft der Branche immer bessere Lösungen für die unterschiedlichsten täglichen Mobilitätsaufgaben bereitstellt.

Claus Fleischer, Bosch E-Bike Systems

Fokus einer Leitmesse ist auf den Fachbesuchern aus Industrie, Handel und Presse.
Für Endverbraucher Zugang an limitierten Tagen zu gewähren ist eine Option und insbesondere für die Sichtbarkeit der Fahrradmarken und Optionen von Interesse.

Heiko Müller, Riese & Müller

Der Austausch mit Verbraucherinnen ist für uns als Hersteller genauso wichtig wie der Austausch mit Fachbesucherinnen. Neben der direkten Ansprache von kaufwilligen Interessent*innen ist besonders auch die Rückmeldung zu neuen Entwicklungen eine wichtige Funktion einer Messe. Grundsätzlich sollte der Begriff „Leitmesse“ aber differenziert betrachtet werden. Seit langer Zeit ist zu beobachten, dass sich Impulse aus und in die Branche nicht von einer Messe ableiten, sondern verschiedene Kommunikationspunkte im Jahr den Diskurs bestimmen. Das eine Megaevent, wie auch Beispiele aus anderen Branchen zeigen, ist so nicht mehr zeitgemäß. Messen müssen sich wandeln und sich nicht mehr als Plattform für Neuheitenfeuerwerke verstehen, sondern als Kommunikationsraum zum Austausch von innovativen Ideen und Lösungen für die Gesellschaft.

Holger Tumat, Jobrad

Weniger die Rolle des „passiven Besuchers“ und mehr die Rolle des „aktiven Mitmachers“.
Die heutigen Konsumenten sind so selbstbewusst, gut informiert und vernetzt wie nie zuvor. Als solche sollten wir sie ernst nehmen und einbeziehen. Ein zukunftsweisendes Messekonzept sollte deshalb mit guten Ideen zur Besucherinteraktion überzeugen. Diese können ganz unterschiedliche Schwerpunkte haben – vom sachlichen Feedback bis hin zu spielerischen und unterhaltenden Formaten.

WM trading GmbH

Klares Konzept & Tage an welchen EV die Messe besuchen und Produkte testen können; eine Leitmesse muß auch zeigen wie attraktiv die Produkte sind und dazu gehören Presse sowohl als auch EV's.

Andreas Hombach/WSM

Für mich unverzichtbar - nur so erfahren wir als Hersteller, Dienstleister u. ä. letztendlich die "wahren" Bedürfnisse der NutzerInnen und erhalten ein direktes Feedback. Genau die Endverbraucher gilt es ja zu überzeugen! Die Fahrradbranche feiert sich auf der Eurobike ja quasi selbst – ist es doch bisher eindeutig eine Fachbesucher- und Ordermesse.

Uwe Wöll, VSF e.V.

Vom Kunden hängt der Erfolg der ganzen Branche ab. Geschützte Branchentage sind wichtig und nötig, die Ausrichtung auf den Verbraucher ist existenziell.

Peter Müller

untergeordnet, B2B steht im Fokus

Sebastian Büchele Cycleworxx

Wir brauchen eine reine B2B Leitmesse zur richtigen Zeit im Jahr (Order). Was niemand braucht sind Katalogsammler und Schlauberger die Messepersonal mit ihren Endverbraucherfragen blockieren. Endverbraucher zu informieren ist Aufgabe des stationären Handels, der das auch besser Leisten kann als Messepersonal an 1 Tag im Jahr.

Herwig Reuß - enzo consulting

Wie beschrieben - der EV ist das Wichtigste für uns, aber auf einer Messe dieser Art nicht förderlich für das Business.

Zedler - Institut für Fahrradtechnik und -Sicherheit GmbH

Am Wochenende kann das wieder ein starkes Signal nach außen setzen, wenn Zehntausende sich die Nase an Vitrinen und Fahrrädern platt drücken.
Ob es verkaufsfördernd ist, das mag ich nicht einordnen.

FELDMEIER BIKE GMBH

Ja, der Endverbraucher ist sehr wichtig, aber dann nur an Endverbrauchertagen.
3 Tage nur Fachbesucher und das Wochenende dann für den Endverbraucher

Sylvia Dammann-Kullik - Haberland GmbH

Da sich jeder Endverbraucher umfangreich im Netz informieren kann, sollte ein Besuchertag reichen.

Gernot Moser / VAUDE Sport GmbH & Co.KG

Meiner Meinung sollte die Messe einen klaren Fokus haben. Eine Leitmesse ist für uns eine Plattform um strategische Gespräche zu führen und die Highlights der kommenden Saison vorzustellen. Optimalerweise sollten darauf Ordermessen oder Orderveranstaltungen folgen. Endverbraucherveranstaltungen sind dann (von den ersten beiden Messearten losgelöste) Events die einen vollkommen anderen Fokus haben und sich auch von der Art der Markenpräsentation (Standbau, Produkte etc.) von einer Leitmesse unterscheiden.

Fahrradladen Rückenwind GmbH

Es ist sehr, sehr wichtig, dass es auch ein oder zwei Tage für Endkunden gibt, die sehr attraktiv gestaltet sein sollen.

Reiner Kolberg - Büro Kolberg

Eine sehr starke Rolle. Das Einzugsgebiet ist riesig und Veranstaltungen wie die E-Bike-Days in Dortmund zeigen, dass die Menschen kommen.

Grand-Raid Bikes & Parts

Ich finde ein bis zwei Endverbrauchertage als Event wie bisher wären förderlich für alle. Die Messe(n) hätten ein Besucherplus, und die Aussteller eine größere Plattform.

Markus Daute -Fahrradhaus Daute

Leitmesse für den Handel. Für Endverbraucher kann es andere Formate geben

Christian Koll-Schwarze, TechniBike GmbH

Wenn man wie oben erwähnt geschlossene Bereiche für echte B2B Kontakte schaffen könnte, sollte der Endverbraucher kein "Störfaktor" auf dem Messegelände sein.
Vielmehr ist es insbesondere für Hersteller ein wichtiger Kontaktpunkt zum eigentlichen Käufer, um ein uneingefärbtes Feedback aus dem Markt zu bekommen.

Erika Gruber - Zweirad Gruber GmbH Gunzenhausen

Verbraucher sollten weiterhin die letzten 2 Tage die Messe besuchen können.

Edgar Schwarz - Sport Import GmbH

Verbrauchertage sind wichtig, für die Industrie ein direkter Kontakt zum Endkunden. Eine Art Stimmungsbarometer, Feedback und Kritik aus erster Hand - von denen die die Produkte kaufen, kaufen sollen und nutzen.

Markus Krill, Geschäftsführer Croozer GmbH

Eine sehr wichtige! Die nachhaltige Mobilitätswende gelingt nur im Zusammenspiel aller Beteiligten - von Politik über Hersteller:innen und Händler:innen bis hin zu Bürger:innen. Die Verbraucher:innen sind ja diejenigen, die letztendlich aufs Fahrrad umsteigen und damit die Veränderung konkret und aktiv herbeiführen sollen, deshalb darf man sie auf keinen Fall ausschließen.
Dies könnte man z.B. über eine Sonderfläche oder kleinere Events in der Stadt realisieren, um die Bürger:innen an das Thema heranzuführen und in die Diskussion einzubeziehen.

Jürgen Henß GF Fahrrad Böttgen GmbH, Frankfurt/Main

Verbrauchertage sind extrem wichtig, siehe die Velo-Messen von Velokonzept, allerdings strikt getrennt von den Fachhandelstagen. Wir müssen ruhig und konzentriert arbeiten können, dafür geht es um zu hohen Kapitaleinsatz.

Carsten Bischoff, bike point Dresden

Dem Verbraucher muss unbedingt die Möglichkeit gegeben werden, die Leitmesse zu besuchen. Er ist schließlich der, der das Material oder Dienstleistungen kaufen soll. Die Gefahr ist groß, dass die Branche sich nur mit sich selbst beschäftigt.

Velocity Kock + Spitz OHG

Die Endverbraucher*innen sollen gerne kommen, aber eine klare (zeitliche) Trennung zwischen den Gruppen mit streng durchgesetzter Kontrolle wäre wünschenswert.

Joachim Bischof / Radmarkt Schauer Schweinfurt

Der Spirit der Innovation muss nach außen getragen werden. Der Endverbraucher sollte mitgerissen werden. Sicher werden digitale Messeinhalte in Zukunft eine größere Rolle spielen, aber Endverbrauchertage sollten für die Zukunft ein wichtiger Stützpfeiler sein.

Niklas Janssen - JobRad

An mindestens der Hälfte der Tage zentrale Zielgruppe. Raus aus der eigenen Branche und der Welt zeigen, was die Fahrradindustrie kann und welche Neuheiten es gibt. Markenbildung und direkten Kontakt zu Verbraucher*innen.

HASE BIKES

Für uns als Spezialradhersteller mit einem Nischenprodukt ist es wichtigt, dass Endverbraucher unserer Fahrräder ausprobieren, anschauen und anfassen können.
Eine reine Online oder Telefonberatung ist bei solch einem komplexen Produkt nur schwer umsetzbar und führt im Vergleich zu einer Probefahrt selten zum Verlaufsabschluss.
Daher ersehen wir es als wichtig, die Strahlkraft der Eurobike zu nutzen um Endverbraucher anzuziehen.

Birger Dreher, Myagi

Eine Trennung ist denke ich nach wie vor sinnvoll, damit genug Ruhe und Raum da ist für B2B Austausch. Aber der Endverbraucher gibt Ausstellern sehr viel Informationen an den Publikumstagen. Ein Standort wie FFM könnte sogar Überregionale Bedeutung schaffen für ein Endverbraucher Event.

Alexander Kraft, HP Velotechnik GmbH & Co. KG

Er muss künftig mehr sein als nur der staunende Betrachter von Hochglanz-Technik. An erster Stelle muss er testen, testen, testen können. Aber auch teilhaben lassen an Formaten, die sonst meist dem Fachpublikum vorbehalten sind: Eine Bühne für den ADFC, ein Hörsaal für die Rad-Professoren! Perfekt wäre: Der Verbraucher verlässt die Messe mit dem Gefühl, nun auch ein Markenbotschafter fürs Fahrrad zu sein.

3. Wie wichtig ist es Ihnen, dass die Leitmesse künftig ein begleitendes, hochkarätiges Kongressprogramm mit unabhängigen Referenten anbietet, damit die Branche Impulse für ihre Weiterentwicklung erhält?

Doris Klytta, Schwalbe

Inhaltlich wertvolle Keynotes mit guten Referentinnen und Referenten sind ein wichtiger Bestandteil einer Leitmesse. Sie sind Motivator und sinnvolle Informationsquellen, um das eigene Denken und Handeln zu hinterfragen. Entscheidend ist hier die Qualität, Strahlkraft und Reichweite der ausgewählten Speakerinnen und Speaker.

Jörg Müsse, Bico

Dieser Ansatz könnte m.E. das Thema Radfahren in weitere wichtige gesellschaftliche und politische Kanäle spielen und sollte damit zielführend für das Standing einer Leitmesse sein.

Fabian Auch, Magura

Ja, sollte auf jeden Fall Bestandteil sein, um den Anspruch einer Leitmesse zu erfüllen und dadurch auch die Attraktivität zu steigern.

Thorsten Heckrath-Rose, Rose Bikes GmbH

Ein qualitativ hochwertiges Rahmenprogramm ist wichtig. Es sollte vor allem dafür genutzt werden, dass wir alle voneinander lernen können und dass wir möglichst innovative Ideen aus anderen Branchen kennenlernen. Nur so können wir als Branche uns gemeinsam weiterentwickeln und das Versprechen, das wir mit unseren Produkten machen, auch in Zukunft halten.

Bernhard Lange, Paul Lange & Co

Ein hochkarätiges Kongressprogramm ist geradezu ein Muss für eine Messe, die den Anspruch hat, globale Leitmesse der Fahrradbranche und eine der zentralen Mobilitätsmessen zu sein. Dabei steht allerdings weniger der – selbstverständlich wichtige und willkommene – Transfer neuer Impulse in die Branche im Vordergrund. Meiner Meinung nach sollte ein solches Kongressprogramm eher im Bereich Mobilitäts- und Städteplanung, Intermodaler Verkehr, Integrationslösungen etc. Akzente setzten, Impulse auch in Richtung Politik und Verwaltung geben und eine Plattform für den diesbezüglichen Austausch verschiedener Mobilitätsträger bieten.

Claus Fleischer, Bosch E-Bike Systems

Eine Plattform für Impulse und Zukunftsentwicklungen sollte vorhanden sein – hier wird auch Mobilität breiter gedacht.
Insbesondere übergreifende Themen wie Gesetzgebung/Normung, Rad-Infrastruktur, Sicherheit, Technologie (Digital).

Heiko Müller, Riese & Müller

Seit Jahren ist zu beobachten, dass Messebesucher nicht nur die neuesten Produkte anschauen möchten, sondern teilweise auch an Dialogformaten aktiv und passiv teilnehmen wollen. Ein modernes Messekonzept kann sich deshalb nicht nur auf das Ausstellen von Produkten und Dienstleistungen beschränken.

Holger Tumat, Jobrad

Sehr wichtig. Impulse und gemeinsame Weiterentwicklung sehen wir als eine Kernaufgabe.
Eine Messe ist ja schon längst nicht mehr nur ein Marktplatz, sondern in einem viel weiter gehenden Sinne ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der Inspiration. Eine gelungene Verbindung von Messe und Konferenz kann dabei helfen, die vielfältigen Diskurse rund um das Fahrrad wirkungsvoll zu inszenieren. Am besten in einer gelungenen Integration analoger und digitaler Angebote.

Andreas Hombach, WSM

Die Kombination zwischen Ausstellung/Präsentation und Fachkongressen hat sich auch schon in anderen Bereichen als zielführend erwiesen.

Uwe Wöll, VSF e.V.

Die EUROBIKE hat in den vergangenen Jahren sehr sehr viele Impulse bekommen. Die reine Anzahl ist nicht entscheidend für den Erfolg. Tatsächlich geht es um sehr gutes Niveau und Orientierung an die Zielgruppe. Wir planen gemeinsam mit der EUROBIKE einen Teil unserer Akademie im Rahmen der Messe anzubieten. Damit Händler nicht zusätzlich reisen müssen und hoffentlich einen weiteren Anreiz haben die EUROBIKE zu besuchen.

4. Wie wichtig ist es Ihnen, dass es im Rahmen der Leitmesse künftig ein zielgruppengerechtes Event für die Politik gibt, dass auch Spitzenpolitiker auf die Messe bringt?

Doris Klytta, Schwalbe

Eine engere Verzahnung mit politischen Spielerinnen und Spielern ist essenziell, um die Integration aller Mobilitätsteilnehmerinnen und -teilnehmer auch gesetzlich zu verankern.
Damit auch langfristig eine gemeinsame Mobilitätsgestaltung generiert werden kann, ist die Akzeptanz und die Unterstützung der Politik ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Bedeutend kann hier eine neugedachte Herangehensweise sein: Weg von lethargischer Politik, hin zur interaktiven Workshop Politik.

Fabian Auch, Magura

Die Politik ist ein wichtiger Akteur, der Rahmenbedingungen definiert und verstehen muss, welche spezifischen Anliegen die Branche hat. Daher ist dies zu begrüßen. Als Weiterentwicklung nicht nur hinbringen, sondern auch aktiven Part spielen lassen bspw. zusammen mit den Ausstellern einen gemeinsamen Abend, mit Frage und Antwort, die Politik mit in die Fragen und Problemstellungen der Branche miteinzubeziehen.

Uwe Wöll, VSF e.V.

Es wird aus unserer Sicht höchste Zeit, dass die EB politischer wird. Die Messe selbst ist bereits ein Event. Plattformen und Foren zum Austausch mit Spitzenpolitikern anzubieten wäre aber in jedem Fall sinnvoll. Wir erwarten die Teilnahme von Spitzenpolitikern auf einer Welt-Leitmesse wie die EUROBIKE. Alles andere wäre, nach den Erfolgen der letzten Jahre, nicht zeitgemäß und zu wenig selbstbewusst.

Andreas Hombach, WSM

Die Verknüpfung von vivavelo und Eurobike klingt schon spannend J.

Holger Tumat, Jobrad

Ich würde das sehr begrüßen. Im Diskurs um die zukünftige Mobilität brauchen wir die Politik.
Wir wünschen uns dabei eine Qualität der Auseinandersetzung, die über eine einfache Positionierung des Fahrrads als „grünes Fortbewegungsmittel“ hinausgeht, die Differenzierungen und auch Kontroversen zulässt. Es wäre schön, wenn Debatten um innovative Mobilität, Urbanisierung und Infrastrukturen auch auf der Messe stattfinden könnten.

Heiko Müller, Riese & Müller

Um Themen gesellschaftlich voranzubringen und eine wirkliche Veränderung zu bewirken, müssen alle wichtigen Entscheidungsträger*innen in den Dialog einbezogen werden. Deshalb ist es im Rahmen eines Kongressprogrammes unbedingt notwendig, dass auch Themen besprochen werden, die die Politik betreffen. Und hier muss es gelingen, entsprechende Spitzenpolitiker zu aktivieren um die notwendige Sichtbarkeit zu erreichen.

Claus Fleischer, Bosch E-Bike Systems

Sichtbarkeit und Austausch mit der Politik liegt im Interesse der Fahrradindustrie und deren Weiterentwicklung. Insbesondere Forderungen aus Gesetzgebung/Normung, Rad-Infrastruktur, Sicherheit, Technologie (Digital) sollten an die Politik adressiert werden.

Bernhard Lange, Paul Lange & Co

Die Leitmesse der Fahrradbranche muss auf jeden Fall ein „Pflichttermin“ für Spitzenpolitiker sein – und zwar lokal, national und auf EU-Ebene. Ob es dazu eines eigenen Events nur zu diesem Zweck bedarf, sei dahingestellt. Sofern ein solches Event hilft, die wesentlichen Entscheider zum Besuch beziehungsweise zur Teilnahme zu bewegen, spricht nichts dagegen. Viel entscheidender ist aus meiner Sicht jedoch, dass die Branche insgesamt solidarisch bei dieser Messe auftritt und gemeinsam beweist, wie leistungsfähig sie ist und welchen Beitrag sie zur dringend erforderlichen Mobilitätswende leisten kann. In Kombination mit einem Kongressprogramm wie oben erwähnt, sollte dies alleine schon ausreichend Argumente für eine entsprechende Berücksichtigung in den Terminkalendern der Spitzenpolitiker bieten.

Thorsten Heckrath-Rose, Rose Bikes GmbH

Eine politische Veranstaltung im Rahmen einer Leitmesse wäre optimal, um den direkten Kontakt zur Politik zu stärken und um die Vielschichtigkeit und die Leistungsfähigkeit der Fahrradindustrie möglichst vielen Entscheidungsträgern nahebringen zu können. Auch hier wäre wiederum von Vorteil, in Themenwelten zu agieren, da sich so die verschiedenen Motivationen und Zielgruppen für nicht ganz so fahrradaffine Politiker leichter erschließen.

5. Was hat Ihnen gegebenenfalls in den letzten Jahren auf der Eurobike gefehlt? Was war aus Ihrer Sicht gegebenenfalls überflüssig oder hat gestört? Oder waren Sie vollständig zufrieden?

Doris Klytta, Schwalbe

In den letzten Jahren haben die großen Radmarken auf der Messe gefehlt. Hiermit kommt und fällt auch die Attraktivität der Messe. Ein neues und schlagkräftiges Leitmesse-Konzept muss dazu führen, dass auch die großen Radmarken wieder zur Messelandschaft zurückkehren. Der Standort der Messe am Bodensee war bzgl. der Infrastruktur schwierig und nicht optimal. Dies sollte sich dann mit dem neuen Standort in Frankfurt besser darstellen.

Fabian Auch, Magura

Die großen OEMs haben gefehlt, um die Attraktivität der Messe wieder von der Ausstellerseite zu steigern, für den Fachhandel und für den Endverbraucher.
Die Messe sollte sich auf hochwertige Marken und Partner konzentrieren, auch und gerade, wenn dies zu Lasten der Menge an Ausstellern geht. Insbesondere Aussteller die nur „meToo“-Produkte usw. anbieten sollten kritisch auf ihre Wertigkeit überprüft werden, ggf. auch andere Integration ins Messekonzept. Die Einbeziehung auch des Umfelds (Stadt, Land) hat bei der IAA Mobility ganz gut funktioniert, hier sollte sich die Eurobike öffnen, gerade aufgrund des neuen Messestandort.

Susanne Puello, Pierer E-Bikes

Die Messe war jahrelang „die Leitmesse“ der Branche, hier waren allerdings die Vorzeichen für das Produkt Fahrrad auch ein anderes. Fun, Sport, jugendliche Frische und das gewisse provokante Underdog Statement zu den Automobilisten waren die gute Mischung die der Messe ihren besonderen Reiz verlieh. Der Umschwung in die E Mobilität war letztendlich auch der Umschwung für die klassische Eurobike, die diesen Move allerdings nie richtig vollziehen konnte. Auch der Standort war für die Messe selbst, sowie die Aussteller in Summe ein Hindernis.

WM trading GmbH

In den letzten Jahren haben vermehrt die "big players" gefehlt - es ist für alle Aussteller und auch Kunden schade wenn der direkte der Vergleich mit & unter den großen Marken fehlt; ein schlüssiges Konzept zur Einbindung der großen Hersteller ist sehr wünschenswert.

Thorsten Heckrath-Rose, Rose Bikes GmbH

Ein wirklicher Überblick über die Branche war durch das Fehlen zu vieler wichtiger Marktteilnehmer nicht mehr zu bekommen. Was mir generell fehlt, was aber mittlerweile auf fast jedem Fahrrad-Kongress eine Rolle spielt, ist das Thema Planung und Infrastruktur.

Bernhard Lange, Paul Lange & Co

Gefehlt haben sicherlich einige große Player, die nicht auf die Messe kamen. Außerdem haben der Fahrradmarkt und die Fahrradbranche in den vergangenen Jahren einen tiefgreifenden Wandel durchgemacht. Im Zuge dessen haben sich natürlich auch die Erwartungen und Ziele, die die unterschiedlichsten Player mit der Eurobike verbunden haben, stark verändert und sind vor allem sehr viel heterogener und differenzierter geworden. Natürlich muss man den Organisatoren der Messe zugutehalten, dass sie über einige Jahre vieles versucht haben, um diese unterschiedlichen und verschiedenartigen Interessen bestmöglich unter einen Hut zu bekommen. Man muss jedoch auch konstatieren, dass dieser Versuch bislang nicht gelungen ist. Weder beim Termin noch bei der Ausrichtung auf bestimmte Inhalte, Themen oder Zielgruppen. Umso wichtiger ist es, dass die Eurobike 2022 in Frankfurt nicht nur einen reinen Ortswechsel markiert, sondern die Zäsur, mit der sich die Messe gewissermaßen als Eurobike 2.0 neu erfindet.

Claus Fleischer, Bosch E-Bike Systems

Störend / Irritierend: Ständig wechselnde Konzepte / Termine nach Trial und Error Prinzip führen zu keiner Konsistenz in der Sichtbarkeit und Positionierung. Gefehlt hat der Blick außerhalb der Fahrradindustrie. Gefehlt haben viele Fahrradmarken / -hersteller. Frankfurt bietet die Chance in einem urbanen Kontext die urbane Fahrradmobilität zu stärken und bei besserer Infrastruktur eine größere / internationale Reichweite zu erhalten.

Heiko Müller, Riese & Müller

Der Blick auf die Fahrradindustrie hat sich in den letzten Jahren gesellschaftlich massiv geändert. Das Fahrrad ist heute nicht mehr nur ein Sport- und Freizeitgerät, sondern stellt eine ernstzunehmende Konkurrenz zu anderen Mobilitätsformen da. Dieses gesellschaftliche Momentum hat die Eurobike in den vergangenen Jahren nicht in der notwendigen Weise aufgegriffen und es so verpasst, eine größere Sichtbarkeit für die Industrie zu schaffen. Das reine Ausstellungskonzept war nicht mehr zeitgemäß, und die angebotenen Vorträge oder Diskussionen waren teilweise in einem zu engen Raum definiert. Es ist aus verschiedenen Gründen nicht (mehr) gelungen, die Branche wirklich breit abzubilden. Viele Hersteller haben längst andere Formate gefunden, um ihre Händlerinnen bzw. Verbraucherinnen zu informieren.

Holger Tumat, Jobrad

Es war immer schön – aber dieses Jahr anders:-)
Die Abwesenheit großer Hersteller war nicht zu übersehen. Darüber waren wir etwas enttäuscht. Auch wenn aktuelle Lieferengpässe eine Realität sind und die Messe dann für Viele weniger relevant ist, so bietet der Messeplatz dennoch so viele Chancen – für Begegnungen, Austausch und auch eigene Positionierung.

Uwe Wöll, VSF e.V.

Die Orientierung gegenüber dem Fachhandel hat uns gefehlt. Eine unbestimmte Menge an Ausstellern alleine reicht nicht mehr aus um die Händler auf eine Messe zu locken. Aus unserer Sicht darf der Fokus noch mehr auf Innovation und Zukunft liegen – und weniger auf der Präsentation von Ware in Masse.

Andreas Hombach/WSM

Gefehlt hat eindeutig das Thema Infrastruktur – so gehört Fahrradparken aus meiner Sicht eindeutig zum Fahrrad an sich! Dies insbesondere unter Berücksichtigung der immer höheren Wertigkeit des Fahrrades in finanzieller Sicht. Eine fehlende gute Fahrrad-Infrastuktur (dazu zählen natürlich auch Aber auch ein Blick auf die Mikro-Mobillität (E-Roller & Co.). Und warum sollten nicht auch kleine, praktische, strom- und platzsparende Elektroautos ihren Platz dort haben? Gestört hat mich die Fokussierung auf Technik und Komponenten – nur der versierte Endverbraucher kann hier noch einen Mehrwert für sich erkennen. Gefehlt hat für mich auch das Herausheben der gesellschaftlichen Vorteile des Fahrrades, zu denen ich auch den Beitrag für den Klimaschutz, Gesundheit und Wohlbefinden zähle. Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur ein einziger Gast nach dem Besuch der Eurobike sein Mobilitätsverhalten verändert hat.

Sebastian Büchele Cycleworxx

Gefehlt: die großen Hersteller, kein Vergleich möglich.
Überflüssig: Endverbraucher Tage.
Es gab die letzten zwei Jahre keinen Grund mehr, die Messe zu besuchen.

Herwig Reuß - enzo consulting

Die Vermischung von B2B und B2C ist nicht mehr zeitgemäß. Es gibt tolle Endverbrauchermessen - aber bei einer Leitmesse muss dieser wichtige Aspekt (der Endverbraucher) nicht involviert sein. Eine VKf Maßnahme kann ich heute nicht mehr eindeutig mit den Wünschen der Produktmanager und Businessdeveloper unter einen Hut bringen.

Zedler - Institut für Fahrradtechnik und -Sicherheit GmbH

Gefehlt haben viele Aussteller, für uns ein klar falsches Zeichen.
Schade, dass wir nicht reagiert haben und einen eigenen Stand aufgesetzt haben.
Unsere Terminlage war super erfreulich, die Messe als Kommunikationsplatz hat voll funktioniert.

FELDMEIER BIKE GMBH

Es sollte ein Überblick der gesamten Branche sein,
alle Pedelec - und Bike BRANDS sollten anwesend sein, nicht nur auf Ihren exklusiven Hausmessen ausstellen - dafür ein paar Asiaten weniger.

Gernot Moser / VAUDE Sport GmbH & Co.KG

In den letzten Jahren hat die Eurobike Zubehör und Bekleidung vernachlässigt. Mit der Konsequenz, dass bereits 2019 kaum mehr Textilmarken ausgestellt haben. Bekleidung und Zubehörmarken sind aber Teil der Branche und sollten Teil des Sortiments eines jeden guten Fahrradhändlers sein. In Zeiten von Lieferproblemen rächt sich eine einseitige Ausrichtung auf Fahrräder oder E-Bikes.

Fahrradladen Rückenwind GmbH

Endverbraucher an Händlertagen stören sehr. An Händlertagen sollen wirklich nur Händler anwesend sein, damit man vernünftig und in Ruhe Geschäftskontakte pflegen und Geschäfte machen kann. Die Kontrolle sollte sehr streng und restriktiv sein.

Reiner Kolberg - Büro Kolberg

Zu wenig "Mobilitätslösungen", zu wenig über den Tellerrand geblickt und zu wenig Austausch mit Bundespolitik, Landespolitik und Kommunen (sowie Parteien, Deutscher Städtetag, IHKs etc.). Hier gibt es noch Nachholbedarf.

Grand-Raid Bikes & Parts

Die Fahrradhersteller haben gefehlt...

Markus Daute -Fahrradhaus Daute

Die Messe war gut - die Infrastruktur eine Katastrophe.

Christian Koll-Schwarze, TechniBike GmbH

Ich würde mir einen OEM Bereich wünschen, der es möglich macht, Produktinnovationen zu sehen, welche dem Handel evtl. noch nicht präsentiert werden können.
So kann aus der Eurobike auch ein echter OEM Marktplatz werden und OEM Aussteller die sich nicht für Händler / Endverbraucher interessieren könnten sich besser fokussieren.
Positiv wurde auf der IAA die Aktionen in der Stadt wahrgenommen. Nun in Frankfurt wäre Potential da, um auch hier die Messe in die Öffentlichkeit der Metropole zu bringen.

Erika Gruber.Zweirad Gruber GmbH Gunzenhausen

Die Messe selbst war innovativ, informativ und hatte die richtige Ausrichtung.
Das große Problem war der Verkehr und die Wartezeiten.
Auch das Zimmerangebot für Übernachtungen war zu wenig.
Das hat man heuer zu 50 % verbessert.

Edgar Schwarz - Sport Import GmbH

Die Eurobike ist mit Ihrem Konzept dem Anspruch einer Leitmesse nicht mehr gerecht geworden. Das Thema Mobilität und Mobilität in urbanen Räumen ist kaum bzw. unzureichend behandelt worden. Alleine der Verkehrsgau auf dem Weg zur Messe, hätte Anlass zur Darstellung alternativer Verkehrskonzepte geben können. E-Mobilität hat nicht den Stellenwert bekommen, den es benötigt hätte.

Markus Krill, Geschäftsführer Croozer GmbH

Die Eurobike war in den letzten Jahren zu stark in der Fahrradbranche und im Thema Fahrradausflug/-reise und -aktivität „gefangen“. Die nachhaltige urbane Mobilitätswende als dringendste Aufgabe unserer Zeit und visionäre Konzepte für die erfolgreiche Umsetzung haben hier gefehlt. Damit diese gelingt, ist wertvoller Input von außen und aktives Networking mit anderen Branchen und der Politik sehr wichtig.

Jürgen Henß GF Fahrrad Böttgen GmbH, Frankfurt/Main

Wir waren schon einige Jahre nicht mehr auf der Eurobike, da unsere Lieferanten zum Teil auf eigene Hausmessen setzen. Hier ist die Ausarbeitung der Vororder sicherlich konzentrierter möglich, allerdings häufen sich die wahrzunehmenden Termine und wir sind zu Orderzeiten in ganz Deutschland unterwegs.

Carsten Bischoff, bike point Dresden

Mir hat der vollständige Marktüberblick gefehlt. Es sehe mir gern auch die Marken unserer Wettbewerber an, um unsere Marktposition einzuschätzen und Innovationen anzusehen.
Ein zu großes Rahmenprogramm hat auch verhindert, das Platz und Ruhe für die Vororder war.
Wir sind vor Allem wegen der Produkte und dem Wiedersehen von Lieferanten vor Ort. Ein begleitendes Kongressprogramm ist da eher hinderlich und zeitfressend. Das könnte man gut auf einer separaten Veranstaltung unterbringen, wo man sich darauf konzentriert.

Velocity Kock + Spitz OHG

Wir sind immer gerne hingefahren, weil wir alle Ordern an einem Ort erledigen konnten, neue Impulse bekommen haben und am Sonntag noch eine schöne Radtour drangehängen konnten. Gestört hat uns vor allem, dass die Mitarbeitenden der umweltfreundlichsten Mobilitätsbranche selten mit ihre eigenen Produkten zur täglichen Arbeit kamen (wir haben die 13 km vom Hotel zur Messe immer per Rad zurückgelegt und sind somit nicht Teil des Staus gewesen ;-) )

Joachim Bischof / Radmarkt Schauer Schweinfurt

Leider hatten sich schon die letzten Jahre einige Lieferanten ziemlich rar gemacht. Aufgrund dessen musste man sich schon hin und wieder fragen ob sich diese lange Anreise auch wirklich rechnet. Friedrichshafen war schon immer ein peripherer Standort, der nicht ohne Weiteres von jedem erreicht werden konnte

Niklas Janssen – JobRad

Zu sehr Fokus auf brancheninternen Austausch und Technik, zu wenig Ausstrahlung in Gesellschaft und Politik. Relevanz des Radverkehrs für die Gesellschaft klar machen.

HASE BIKES

Uns persönlich haben zielführende Kontakte gefehlt.
Vor allem unsere letzte Teilnahme war daher eher enttäuschend.
Mit dem Standortwechsel erhoffen wir uns neue Impulse.

Birger Dreher, Myagi

Bin selbst Teil des EB Orga Teams gewesen, dennoch objektiv:

  • Kongressprogramm könnte noch mehr auf aktuelle Trends abzielen und breiter aufgestellt sein
  • Standort und Abwesenheit einiger Big Player war ein großes Problem
  • Das Konzept ist sehr industrielastig, und wenig direkt auch durch Händler bzw den Handel getrieben.
  • prominente Lücken wurden durch weniger wichtige Aussteller aufgefüllt (Nachrücker), was immer einen weniger guten Eindruck macht
  • Das wichtige an einer solchen Messe ist Beziehungspflege und Inspiration. Das ist nur bedingt gut rüber gekommen, da sollte es mehr Raum für geben. Riesige Stände passen dazu nicht

Alexander Kraft, HP Velotechnik GmbH & Co. KG

  • Zu viele große Marktteilnehmer haben zuletzt gefehlt. Im Unterschied dazu siehe das ganz starke Bekenntnis der ZEG zum neuen Standort.
  • Am Standort Friedrichshafen wurde das Fahrrad zuvorderst als Sport- und Freizeitgerät wahrgenommen, die Dimension als (urbanes) Alltagsfahrzeug kam zu kurz.

6. Welche zusätzlichen Elemente wünschen Sie sich für die Zukunft auf einer Leitmesse der Fahrradbranche? Was würde aus Ihrer Sicht die Attraktivität erhöhen?"

Doris Klytta, Schwalbe

Das Thema Nachhaltigkeit muss in den zentralen Mittelpunkt gerückt werden. Dies wird aktuell in der Branche nicht ausreichend fokussiert. Auch der Bereich Startup und Innovation, wie er auch gegenwärtig auf der Eurobike Anklang findet, sollte auf einer Leitmesse integriert werden.

Jörg Müsse, Bico

Alle Interessengruppen sollten sich in einem neuen, modernen Messeformat wieder finden. D.h. der Endverbraucher, der Handel, die Hersteller, die Zulieferer und auch Politik und Presse müssen für das Thema Radfahren motiviert werden und sich austauschen können., Messe bedeutet Menschen zusammen zu bringen!

Fabian Auch, Magura

Ein Demo-Day, der nicht nur auf dem Parkplatz des Messegeländes stattfindet sondern in der Umgebung, in der das Fahrrad/E-Bike dann auch idealer Weise genutzt werden soll. Urbane Bikes in urbanem Umfeld, Mountainbikes in im Off-Piste Umfeld.

Uwe Wöll, VSF e.V.

Unbedingt die Einbindung der Kommune in das Thema Fahrrad. In 30 Jahren Friedrichshafen ist es leider nicht gelungen, dass die Stadt sich deutlich zu Radverkehr bekennt und auf Fahrradfahrer (z.B. auf dem Weg zur Messe) einstellt.
Auch schon genannt: größere politische Ausrichtung für eine Mobilitätswende. Fahrrad ist ein Teil der Lösung! – in vielerlei Hinsicht.
Und ein Programm, das dem Handel zusätzliche Anreize für den Besuch bietet. Aber da sind wir ja dran!

Holger Tumat, Jobrad

Der Vielfalt und Innovation mehr Raum zu geben.
Dieses Jahr konnte man auf der Eurobike bei den Awards und in der Startup-Ecke einige Inspiration finden. Dieser Bereich könnte und sollte zukünftig eine noch größere Rolle spielen. Heute dreht sich alles sehr schnell – umso wichtiger es, sich mit neuen Gedanken auseinandersetzen und neue Stimmen zu hören.

Heiko Müller, Riese & Müller

Wir befinden uns gesellschaftlich in einer Zeit des großen Umbruchs. Mobilität verändert sich aktuell sehr stark und als Branche haben wir mit unseren Produkten eine große Chance, die Mobilität der Zukunft aktiv mitzugestalten. Um das noch breiter sichtbar zu machen, braucht es aber auch einen entsprechenden Raum, um das Thema ganzheitlich und ernsthaft abzubilden. Das Thema Fahrrad als ernstzunehmende Mobilität sollte bei einer Leitmesse der Branche definitiv im Fokus stehen. Dies kann auch auf einer reinen Fahrradmesse wie der Eurobike 2022 gelingen. Wir dürfen gespannt sein, mit welchem Konzept das neue Team hier antritt und sind jederzeit zu einem direkten Dialog bereit.

Claus Fleischer, Bosch E-Bike Systems

Siehe Antworten 1-5: Panels Mobilität / Branchentreff / (separat) Endkunden – mehr Event-Charakter / Moderne Konzepte und Technologieeinsatz / perspektivisch weg von der klassischen Messe in Hallen zu mehr Fahrrad-Feeling / -Kultur

Bernhard Lange, Paul Lange & Co

Wie bereits erwähnt, muss die Messe beispielsweise durch ein attraktives und vor allem über die Grenzen der Fahrradbranche hinaus bedeutsames und wegweisendes Kongressprogramm oder ähnliche Programmpunkte Strahlkraft in alle Richtungen, in andere Branchen, auf Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung weltweit und auf reichweitenstarke Medien außerhalb der Special-Interest-Zielgruppe besitzen. Sie sollte für Fachbesucher wie für Verbraucher gleichermaßen ein Schaufenster der Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der Branche darstellen – und zwar nicht nur im Hinblick auf die reine Produkt- und Technologiepräsentation, sondern auch im Hinblick auf programmatische Angebote. Und die Messe sollte sich noch stärker als bislang dem Thema widmen, wie Schnittstellen zu anderen Mobilitätsträgern gestaltet werden können – von der verbesserten Vernetzung zwischen Bahn- und Fahrradverkehr durch Fahrradmitnahme beziehungsweise sichere Abstellanlage bis zur automatisierten Kommunikation zum Beispiel zwischen Autos und Fahrrändern. Mit dem ganz offensichtlich misslungenen Versuch der IAA, sich als integrierte Mobilitätsmesse zu etablieren, und der Tatsache, dass diese Veranstaltung in München erst im Jahr 2023 wieder ansteht, sollte die Eurobike 2022 in Frankfurt die Chance ergreifen, eben diese Rolle als integrierte und integrierende Mobilitätsmesse zu besetzen.

Thorsten Heckrath-Rose, Rose Bikes GmbH

Ich wünsche mir begeisternde Themenwelten, damit jeder Adressat die Fahrradbranche schnell verstehen kann. Und wir müssen kommunalen Planern und Entscheidern auf einer solchen Leitmesse Entscheidungshilfen und Best Practice Beispiele liefern. So können wir die Fahrradindustrie mit allen wichtigen Stakeholdern – von Kommunen, über Förster (Nutzung von MTBs) bis zur Immbobilienwirtschaft (wie statte ich meine neuen Gebäude mit einer fahrradgerechten Infrastruktur aus) vernetzen und die Grundlage für eine echte Weiterentwicklung der Infrastrukturen schaffen.

WM trading GmbH

Innovationen werden die Branche in den nächsten Jahren massiv verändern - die Messe muss das widerspiegeln & darstellen; auch ist es sehr wichtig junge, engagierte & kompetente Mitarbeiter für alle Zweige unsere Branche zu gewinnen - eine attraktive Messe mit entsprechenden Zusatz-Veranstaltungen & Job-Plattform kann hier sicher gute Impulse liefern.

Andreas Hombach/WSM

Eine Öffnung auf nachhaltige Mobilitätsformen rechts und links des Fahrrades. Die IAA hat die Öffnung mit der Neuausrichtung als IAA Mobility in München bereits begonnen; auch die Micromobility in Hannover zeigt ein breiteres Spektrum der Mobilität.

Peter Müller

Möglichst vollständiges Abbild der Branche mit möglichst vielen Herstellern.

Herwig Reuß - enzo consulting

Die stärkere Einbindung der Politik - regional und überregional. Wenn wir nicht als die Spaßgesellschaft abgestempelt werden wollen (die wir vielleicht sind, geboren aus dem MTB der 80ger) sondern eben Konzepte und Umsetzungen vorlegen können und aus eigener Erfahrung berichten können, dann wären Städteplaner und Politiker gut beraten mit uns zu diskutieren - sonst Kommentare wie die eines Herr Söder noch lange zu befürchten.

Zedler - Institut für Fahrradtechnik und -Sicherheit GmbH

Gefehlt haben die Feiern, d.h. das zwanglose Miteinander. Aber das ist derzeit den äußeren Umständen zuzuschreiben.
Wir sehen den Dreiklang aus Fahrrad, Kommunikation, Schulung als gelungen an. Wenn das prall mit Leben gefüllt ist, dann gelingen auch (mediale) Aufmerksamkeit und eine starke Außendarstellung.

FELDMEIER BIKE GMBH

Großer Testbereich, wo Neuheiten von Teile- und Pedelec Herstellern beim Fahren getestet werden können .
Ein fahrradfreundliches Verkehrskonzept - ohne Staus in der Früh - ohne Abzocke beim Parken - guter ÖPNV !

Sylvia Dammann-Kullik - Haberland GmbH

Messe müsste Anfang oder Ende des Jahres laufen.

Gernot Moser / VAUDE Sport GmbH & Co.KG

Ich würde mir wünschen, dass die Eurobike Bekleidungs- und Zubehörmarken in Ihrem Konzept berücksichtigt und die relevanten Marken aus diesem Segment sich wieder zur Eurobike bekennen. Meiner Meinung würde die Eurobike an Attraktivität gewinnen wenn sie sich dem Thema Bekleidung- und Zubehör aktiv annimmt und inszeniert. Das muss nicht wie "früher" eine Modenschau sein. Man könnte auch Inspirationsflächen schaffen die dem Handel aufzeigen wie man Bekleidungs- und Zubehörsortimente ansprechend in Szene setzen kann. Mit Bekleidung- und Zubehör lassen sich emotionale Flächen gestalten, die Lust auf Radfahren und Abenteuer wecken. Aber auch beim Thema urbane Mobilität gibt es viele Möglichkeiten. Die Hauptherausforderung des urbanen Radfahrers ist oftmals das Wetter. Guter Regenschutz ist essentiell um das Fahrrad im Alltag zu nutzen.

Fahrradladen Rückenwind GmbH

Tolle Publikumstage, die viele Endverbraucher anlockt.

Reiner Kolberg - Büro Kolberg

Mehrere Teile klar besetzen:
Sport, Freizeit und Reise, (urbane) Mobilität
Im Bereich Sport wieder mehr Spirit und Fahrkultur mit Erlebnis- und Gemeinschaftsfaktor (sehnlich vermisst: der Demo-Day).
Im Bereich Freizeit / Tourismus mehr lösungsorientiert und über den Tellerrand hinaus (z.B. Vanlife plus Bike oder E-Scooter)
Auch im Bereich Mobilität mehr über den Tellerrand hinaus und Themen besetzen: Speed-Lösungen (z.B. S-Pedelecs), Mikromobilität (z.B. Scooter, Lastenräder), Transportlösungen (z.B. Lastenräder und div. Anhängerlösungen zusammen).
Alles im "Echttest" zum ausprobieren.
Mehr die Themen Gesundheit (auch Inklusion) und Mobilitätswende besetzen. Auch Fachpanels zu Verkehrsthemen.

Grand-Raid Bikes & Parts

Eine Übersicht über den Gesamtmarkt wäre schön.

Edgar Schwarz - Sport Import GmbH

Zum einen müssen die Big Player wieder vor Ort sein und sich auch klar zur Messe bekennen zum anderen muss es Raum für Neues (Start-Up's) geben aber auch über die Branche hinaus muss das Thema Mobilität abbgebildet werden. Podiumsdiskussionen mit sinnvoll ausgewählten Teilnehmern (nicht immer nur Branchengesichter und auch International anerkannte Experten) - der Blick von Außen - sollte stärker mit eingebraucht werden.

Markus Krill, Geschäftsführer Croozer GmbH

Die Eurobike sollte sich nicht nur auf das Produkt Fahrrad konzentrieren, sondern auch den Beitrag der Branche für eine zukunftsfähige Mobilität in der Stadt berücksichtigen und thematisieren. Das kann stark über das Eventprogramm erfolgen, aber auch durch Aussteller von außen.
Die Messe muss außerdem als zentraler Verbindungspunkt zwischen Industrie, Handel, Politik und Verbänden agieren, damit das Networking und die Zusammenarbeit zur Umsetzung der Mobilitätswende besser funktionieren.

Jürgen Henß GF Fahrrad Böttgen GmbH, Frankfurt/Main

Es sollten die Big Player wieder bereit sein auf der Leitmesse teilzunehmen. Dann sollten aber auch bezahlbare Standmieten
möglich sein, vielleicht unter Einbindung der Einkaufsverbände.

Carsten Bischoff, bike point Dresden

Ich würde mir wünschen, dass alle relevanten Marktteilnehmer sich ein Herz fassen und an einer Leitmesse teilnehmen. Wichtig sind ausgiebige Testmöglichkeiten der neuen Produkte.

Velocity Kock + Spitz OHG

Ein zentraler Ort, der mit ÖPV gut zu erreichen ist.Die Rückkehr von Branchengrößen, die sich von der Eurobike verabschiedet hatten.

Joachim Bischof / Radmarkt Schauer Schweinfurt

Dass die Entscheidung für den neuen zentralen Standort der Messe gefunden wurde ist sehr zu begrüßen. Zu überlegen wäre ob und wie man die Messe digitaler darstellen könnte um das Thema Nachhaltigkeit zu fördern

HASE BIKES

Der Festivalcharakter der in der Vergangenheit schon angerissen wurde hatte sich positiv auf die Stimmung der Messe ausgewirkt.
Zusätzlich ist die Demo Area elementäre Bestandteil einer erfolgreichen Messe für uns.

Birger Dreher, Myagi

  • Darstellung der wichtigsten Themen der Branche mit Konzepten die inspirieren, informieren und erlebbar machen. Nicht nur 1-2 Trendthemen, sondern mindestens die TOP 5 Themen, die das Schicksal der Branche bestimmen in dieser Zeit
  • Händler interessieren sich nicht nur für Marken und Produkte, sondern auch dafür, wie man als Unternehmer erfolgreich(er) sein kann. Ladenbau, Customer Care, Werkstatt etc... sind alles Themen, die gut kuratiert und erlebbar gemacht werden können.
  • Händler könnten mehr von sich präsentieren. Man sieht recht wenig von Händlern für Händler.
  • Verknüpfung der Branche mit der Landespolitik könnte wichtiger werden, vielleicht sogar mit mehr globalem Anspruch

Alexander Kraft, HP Velotechnik GmbH & Co. KG

  • Ein niedrigschwelliges (kostenfreies) Angebot außerhalb des Messegeländes, sozusagen ein „Fahrrad-Schnuppern“ für alle, die sonst nie auf die Messe gehen würden.
  • Ein sehr großes, weithin sichtbares Fahrrad-Event, das mitten in die Stadt geht. Z.B. angelehnt ans Frankfurter Tuesday-Night-Skating ein „Friday for Bikers“: Ein Nacht-Parcours in der Innenstadt als rollende Partyzone bzw. mit Party-Points, DJ-Bespaßung usw.
  • Siehe Punkt 4 der Velobiz-Umfrage – die Eurobike MUSS Pflichttermin im Kalender der Spitzenpolitik werden.

Zielrichtung bei all dem: Die EB muss als DER Fahrradtermin in die 19- und 20-Uhr-Nachrichten. Nur ein Event mit deutschlandweitem Nachrichtenwert (auf längere Sicht gerne auch darüber hinaus) nimmt auch Menschen außerhalb der Bike-Community mit.

29. September 2021 von Daniel Hrkac
Velobiz Plus
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