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Der Fahrradhandel konnte im Jahr 2018 die Umsätze erheblich steigern.
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Umsatzsteuerstatistik 2018

Dominanz der großen Fahrradhändler

Wie ist der stationäre Fahrradhandel umsatzmäßig strukturiert, wie haben sich einzelne Umsatzkategorien im Lauf der Jahre entwickelt? Detaillierte Aussagen darüber erlaubt die Umsatzsteuerstatistik, die soeben für das Jahr 2018 neu herausgegeben wurde. Der Fahrradhandel bewegt sich weiter dynamisch.

Der Fahrradhandel konnte im Jahr 2018 die Umsätze erheblich steigern.Die Struktur des stationären Fahrradhandels in Deutschland.

Aktuell haben die Fahrradverbände wieder ihre Wirtschaftszahlen für 2019 veröffentlicht (velobiz.de berichtete) . Diese Zahlen erlauben jedoch nur einen Blick auf die gesamte Branche, weitaus detaillierter gelingt dies bei der Umsatzsteuerstatistik, die allerdings erhebungstechnisch bedingt immer ein Jahr zurück hinkt. Die hier sichtbaren Entwicklungen dürften sich im Jahr 2019 weiter verstärkt haben.

Umsatz steigt

Augenscheinlich ist zunächst der gewaltige Anstieg des Gesamtumsatzes der Fahrradunternehmen von rund 3,89 Mrd. EUR im Jahr 2017 auf 4,5 Mrd. EUR im Jahr 2018. Die Zahl der Unternehmen, die diesen Umsatz erwirtschaftet haben, ist nur leicht gesunken auf 5235.
Bemerkenswert ist, wie sich der gesamte Fahrradumsatz auf die einzelnen Unternehmen verteilt. Eine Entwicklung hat sich weiter verstärkt: Die großen Player im Fahrradeinzelhandel profitieren am stärksten von der Umsatzsteigerung. So erzielen die zehn größten Unternehmen einen Umsatz von über 900 Mio. EUR und vereinen damit 20 % des gesamten Branchenumsatzes bei sich. Diese zehn Händler erzielten einzeln Umsätze von über 50 Mio. Euro, die größten fünf sogar über 100 Mio. Euro. Zum Vergleich: 2009 gab es noch kein einziges Unternehmen in diesen Umsatzdimensionen. Die größten fünf Betriebe haben ihren Umsatz innerhalb eines Jahrzehnts mehr als verdoppelt. Auch steigt die Zahl jener Unternehmen, die in einer Größenordnung ab 25 Mio. EUR Jahresumsatz agieren, weiter an.
Rückgängig ist die Zahl jener Fahrradhandelsunternehmen, die einen Umsatz von unter 500.000 EUR im Jahr erzielen gehören auch in diesem Jahr zu den statistischen Verlierern. Insbesondere die Zahl der Unternehmen, die zwischen 250.000 EUR und 500.000 EUR Jahresumsatz erzielen ist innerhalb von einem Jahr von 1300 auf 1203 zurückgegangen. Der Rückgang muss jedoch nicht zwangsläufig mit einer Geschäftsaufgabe verbunden sein – zahlreiche Unternehmen dürften sich durch Umsatzsteigerungen und Geschäftsvergrößerungen in eine höhere Umsatzkategorie vorgearbeitet haben. So stieg die Zahl der Fahrradunternehmen in allen Kategorien ab einem Jahresumsatz von 500.000 EUR deutlich an.

Erklärung zur Tabelle

Noch eine Erklärung zur statistischen Auswertung: Aus Gründen des Steuergeheimnisses wurden in den Umsatzbereichen 50 bis 100 Mio. EUR bzw. 100 bis 250 Mio. EUR Jahresumsatz in der Vergangenheit keine Angaben zur jeweiligen Anzahl der Unternehmen gemacht. Das ist in der Grafik mit einem Punkt im Feld dokumentiert. Nachdem im Jahr 2018 hier erstmals in beiden Umsatzbereichen fünf Unternehmen vorgestoßen sind, entfällt diese Regelung.

27. März 2020 von Jürgen Wetzstein
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