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Fachhandel zieht Bilanz in Berlin

E-Bike-Boom: VDZ-Chef Thomas Kunz dämpft die Euphorie

Das Umsatzergebnis des Fahrradfachhandels war wie im Vorjahr vom Zuwachs bei den E-Bikes geprägt. Die Gesamtbranche dürfte das Vorjahresergebnis knapp überschritten haben, sagte Thomas Kunz, Geschäftsführer des Verbands des deutschen Zweiradhandels (VDZ) kürzlich auf der Wirtschaftspressekonferenz in Berlin . Doch bei aller Freude über ein Ergebnis, das über der Entwicklung des gesamten Einzelhandels in Deutschland liegt, wies Kunz in Berlin auch auf die Risiken und Herausforderungen der jüngsten Entwicklungen in Sachen Elektromobilität hin.

Auch wenn unter dem Strich eine positive Umsatzentwicklung blieb, von einer allgemeinen Branchenkonjunktur könne hingegen nicht die Rede sein, so Kunz. Zu unterschiedlich seien die Firmenkonjunkturen geprägt, die nicht nur von den eigenen Aktivitäten der Unternehmen abhingen, sondern auch von der örtlichen Wettbewerbssituation und der regional unterschiedlichen Wirtschaftsentwicklung.

Dass das Thema Elektromobilität den Markt weiter belebt hat, stellt Kunz angesichts eines Umsatzwachstums bei E-Bikes um 20 % und eines Anteils am Fahrradumsatz von mittlerweile 27 % gar nicht in Frage. Jedoch seien die erwarteten Absatzstückzahlen vom Handel trotzdem nicht ganz erreicht worden. Die Folge: ein nicht unerheblicher Bestand an unverkauften Rädern, die noch im Handel vorhanden sind und für einen erhöhten Abverkaufsdruck zu Saisonbeginn führen dürften.

Gleichzeitig weist Kunz auch auf zusätzliche Anforderungen und Risiken hin. Dazu zählt Kunz die deutlich kürzere „Halbwertszeit“ der Produkte und der damit verbundene schnellere Wertverfall bei Überbeständen und die damit einhergehende Beeinträchtigung der Handelsspanne. Zudem werde die ständige Sortimentsbereinigung vom Handel als zwingend empfunden, um auf weiter zu erwartende Neuentwicklungen angemessen eingehen zu können. Insbesondere kleinere Unternehmen hätten damit Probleme.

Zudem sprach Kunz verschiedentlich auftretende Meinungsverschiedenheiten zwischen Handel und Lieferanten an, die zu unnötigem Aufwand geführt hätten.
Kunz fordert diesbezüglich: „Alle Beteiligten sollten sich darüber im Klaren sein, dass das immer noch sehr hohe Niveau im Bereich der Elektromobilität nur gehalten werden kann, wenn die Anforderungen der Nutzer dieser Produkte qualitätsorientiert und komplikationsfrei erfüllt werden“.

Für das Jahr 2013 erwartet Kunz eine stabile Entwicklung im Fahrradhandel. „Die Qualitätsansprüche der Verbraucher bleiben hoch, was im Interesse der Verkehrssicherheit liegt und den Fachbetrieben zu Gute kommt“. Für den Bereich E-Bikes geht Kunz davon aus, das die Zuwachsraten künftig niedriger ausfallen werden.

Die komplette Präsentation von Thomas Kunz auf der Wirtschaftspressekonferenz in Berlin ist online lesbar unter www.vdz2rad.de/

26. März 2013 von Jürgen Wetzstein

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