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Start-Ups sorgen für Aufsehen:

Eine neue Generation an Fahrradschlössern steht bereit

Bemerkenswert viel Aufmerksamkeit auch abseits der Fahrradwelt hat ein Startup aus den USA in den letzten Tagen und Wochen erhalten, das sich der Sorge des Radfahrers vor dem Diebstahl annimmt. Wer geglaubt hat, dass man an einem Fahrradschloss nicht mehr viel verbessern kann, wird spätestens bei den Spezifikationen der neuen Schlösser seine Position überdenken müssen.

Derzeit stehen zwei junge Unternehmen in den Startlöchern, den Markt für Fahrradsicherheit aufzumischen. Neben dem genannten US-Startup namens Skylock ist auch ein Berliner Unternehmen mit dem Produkt Lock8 angetreten, die Sicherheitstechnik am Fahrrad auf ein neues Level zu heben. In beiden Fällen spielt das Smartphone eine zentrale Rolle, ebenso wie moderne Elektronik im Schloss.

Skylock vernetzt das Bike

Ausgestattet mit WLAN, Bluetooth, Solarzellen, Beschleunigungs-Sensor und kapazitivem Bedienfeld werden beim Skylock einige spannende Funktionen möglich. Recht anschaulich erklärt werden die Möglichkeiten in einem zweiminütigen Produktvideo es Unternehmens.

Im Kern wird das Schloss über eine App bedient. Man kann das Schloss entweder über diese entriegeln, eine Näherungsfunktion einrichten oder direkt am Schloss mit der Eingabe des korrekten Codes am Bedienfeld öffnen. Das Schloss registriert Bewegungen und sendet dann eine Nachricht an den Besitzer. Der Sensor wird auch dazu verwendet, bei einem Unfall ggf. schnell Hilfe herbeiholen zu können.

Der für die Stromversorgung notwendige Akku im Schloss wird über ein Solarpanel geladen. Eine Stunde Sonnenlicht soll ausreichen, damit das Schloss eine Woche lang funktioniert.
Wer sein Fahrrad mit Freunden teilen will, kann über die App diesen Zugriff auf das Schloss erlauben. Interessant dürfte für manchen Fahrradhändler eine Funktion sein, mit der sich das Fahrrad auch kostenpflichtig verleihen lässt.

Lock8 patroulliert mit GPS

Ein annähernd vergleichbares Konzept mit allerdings deutlich unterschiedlicher Ausführung stellen die Berliner von Lock8 vor. Ausgestattet mit GPS-Sensor, einem sogenannten Smart Cable, einem Bewegungs- und einem Temperatursensor will man das Schloss vor allen geläufigen Manipulationen schützen. Löst einer der Sensoren aus, ertönt ein 120 db lautes Signal und es können verschiedene Alarmmeldungen auf das Smartphone abgesetzt werden. Bluetooth 4.0 und eine Sim-Karte gehören ebenso zum Paket wie ein wetterbeständiges Gehäuse, das auch den Akku enthält. Dieser wird beim Radfahren per Induktion geladen. Das zentrale Schlossgehäuse wird fests mit dem Rahmen verschraubt.

Auch bei Lock8 lässt sich das Rad über die App mit Mitnutzern teilen. Produziert wird das Lock8 bei Foxconn Mexico.

Etwas Spannung bleibt noch

So ganz ist die Revolution des Fahrradschlosses aber noch nicht da: Beide Produkte sind noch nicht lieferbar und können derzeit nur auf den Webseiten der Unternehmen vorbestellt werden. Lock8 hat eine Lieferung im 3. Quartal dieses Jahres angekündigt, Skylock will im Frühjahr 2015 liefern können. Erst dann wird sich zeigen, ob alle versprochenen Funktionen auch tatsächlich vorhanden sind und wie gewünscht funktionieren. Ganz günstig werden die Schlösser auch nicht: Beide sollen später für rund 250 USD zu haben sein. Spannend sind die Ideen allemal.

10. Juni 2014 von Daniel Hrkac
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