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Die Eurobike macht 2018 einen großen Schritt nach vorne.
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Die Entscheidung ist gefallen:

Eurobike findet ab 2018 Anfang Juli statt

Die Eurobike wird ab 2018 zu einem deutlich früheren Termin stattfinden. Dies verkündete die Messe Friedrichshafen gestern in einem Hintergrundgespräch mit der europäischen Fachpresse. Mit der Verlegung einher geht eine weitere gravierende Änderung am Konzept der Fahrrad-Fachmesse, mit der deren Fokus noch stärker auf die Fachbesucher verschoben werden soll.

Der Eröffnungstag der Eurobike 2018 wird der 8. Juli sein. Damit startet die Messe erstmals in ihrer Geschichte ab übernächstem Jahr an einem Sonntag. Noch sei unklar, ob die Eurobike danach dann für drei – also bis Dienstag – oder für vier Tage laufen soll. Dies sei ein Punkt, bei dem gegenwärtig noch in Absprache mit den Ausstellern eine Entscheidung gesucht werde.

Sicher sei hingegen schon, dass es bei der Eurobike ab 2018 vorläufig keinen Publikumstag mehr geben wird. Die Eurobike wird also zur reinen B2B-Fachmesse. Eurobike-Projektleiter Stefan Reisinger begründete diese Entscheidung gestern damit, dass ein Publikumstag an dem künftig früheren Termin den Abverkauf in der laufenden Saison zu sehr stören würde. Gleichzeitig sei dies keine Entscheidung, die für alle Zeiten in Stein gemeißelt wäre. Wenn sich die Saisonalität der Branche weiter verschieben oder vielleicht künftig sogar weitgehend auflösen würde, sei auch wieder die Einführung eines Publikumstags denkbar.

Zu den Beweggründen für den früheren Termin sagte Reisinger gestern: „Die Eurobike hat es insbesondere in den letzten zehn Jahren geschafft, sich in die Position einer globalen Leitmesse zu entwickeln. Die Bandbreite an Fachbesuchern und Ausstellern, die bei der Eurobike unter einem Dach vereint werden, ist mittlerweile gigantisch. Gleichzeitig ist das die größte Herausforderung für die Eurobike geworden.“ Dazu komme ein gestiegener Kostendruck in der Branche, der zu immer mehr Einzelveranstaltungen für den Handel geführt habe. „Wir wollen nicht die Hausmessen in der Branche aus der Welt schaffen“, bekräftigte Reisinger, „aber die Reihenfolge stimmt nicht mehr“. Mit dem Termin Anfang Juli soll die Eurobike wieder zu einer echten Premierenmesse werden, nach der sich die Hausmessen zeitlich einreihen.

Mit der ausschließlichen Fokussierung auf die Fachbesucher wird sich die Eurobike auch inhaltlich weiter verändern: „Vieles was uns über die Jahre liebgewonnen war, werden wir künftig nicht mehr anbieten“, erklärte Reisinger. Die fahrradtouristische Sonderschau Holiday on Bike mache beispielsweise ohne Publikumstag keinen Sinn mehr. Die Test-Area hingegen soll zwar weiter angeboten werden, werde aber 2018 wohl deutlich kleiner ausfallen, meinte Reisinger.

Als Nebeneffekt des früheren Termins vermuten die Messemacher, dass die Hotelsituation zur Eurobike ab 2018 etwas einfacher werden könnte. Zu dem künftigen Termin Anfang Juli werden in den meisten Bundesländern die Sommerferien noch nicht angefangen haben, so dass hier etwas weniger Druck auf die Übernachtungsmöglichkeiten herrschen wird. Denkbar sei auch, dass der frühere Termin die Verkehrssituation etwas entspannt.

Zustimmung durch Aussteller

„Es herrscht eine große Dynamik im Fahrradmarkt mit vielfältigen Verschiebungen in der Wertschöpfungskette. Mit dem früheren Termin gewinnt die Eurobike an Relevanz und stärkt ihre Bedeutung als globale Leitmesse für Trends und Neuheiten. Unsere Neukonzeption trifft bei vielen Marktteilnehmern auf Zustimmung, benötigt jedoch genügend Vorlauf, um Planungssicherheit für alle zu schaffen“, erklärte Klaus Wellmann, Geschäftsführer der Messe Friedrichshafen, im Kreis der Fachpresse.

In einer Pressemitteilung zu dem neuen Termin werden auch bereits einige namhafte Aussteller zitiert, die die Verschiebung ausdrücklich begrüßen. „Die Winora Group begrüßt die Entscheidung der Eurobike, ab 2018 zu einem früheren Termin stattzufinden und wird dort in vollem Umfang und dem kompletten Marken-Portfolio vertreten sein“, sagt zum Beispiel Susanne Puello, die Geschäftsführerin der Winora Group.

Auch Shimano-Importeur Bernhard Lange (Paul Lange & Co.) bekräftigte seine Zustimmung: „Wir stehen zur Eurobike – auch in Zukunft. Natürlich ist der Rückgang der Besucherzahlen, insbesondere der Fachbesucherzahlen auf keinen Fall wegzudiskutieren, das müssen wir sorgfältig analysieren. Aber wir sollten uns eher auf die Frage konzentrieren, wie sich dieser Trend aufhalten oder umkehren lässt, anstatt die Messe als Ganzes in Frage zu stellen. Sicherlich ist hier der Schritt zu einer verstärkten B2B-Orientierung der Messe richtig. Deshalb bekennen wir uns klar zur Eurobike und sind gerne bereit, uns in enger Abstimmung mit unseren Partnern und Lieferanten sowie in direkter Zusammenarbeit mit der Messe Friedrichshafen an der Suche nach Wegen zu beteiligen, die Eurobike in dieser weltweiten Bedeutung zu stärken.“

Weitere Unternehmen, die bereits Ihre Unterstützung für den neuen Weg signalisiert haben, sind unter anderem BH Bikes, die Robert Bosch GmbH, Cosmic Sports, Electra, FSA, Ghost Bikes, Merida & Centurion Germany, Scott, Shimano, Sram und Stevens.

13. Oktober 2016 von Markus Fritsch

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