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Karstadt Sports ist als Tochtergesellschaft von Galeria Kaufhof Karstadt auch vom Schutzschirmverfahren betroffen
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Schutzschirmverfahren eingeleitet

Galeria Karstadt Kaufhof zieht die Reißleine wegen Corona

Den Einzelhandel trifft die aktuelle Corona-Krise aufgrund der Schließungsaufforderung besonders hart. Dies bekam auch der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof zu spüren. Das Unternehmen hat jetzt Antrag auf Einleitung eines Schutzschirmverfahrens gestellt, der auch für die Tochtergesellschaft Karstadt Sport gilt.

Karstadt Sports ist als Tochtergesellschaft von Galeria Kaufhof Karstadt auch vom Schutzschirmverfahren betroffen

Gesellschafter Signa hatte in den letzten Monaten viel Geld in die angeschlagene Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof investiert, um eine Neuausrichtung herbeizuführen. Von 500 Mio. EUR spricht das Unternehmen, weitere 140 Mio. EUR seien zusätzlich von Signa zur Unterstützung des Unternehmens in der vergangenen Woche überwiesen worden. Doch auch diese Summe reicht offenbar nicht aus, um ein Schutzschirmverfahren zu verhindern, genauso wenig wie die Zusagen der Politik an Unternehmen, für schnelle Hilfe zu sorgen. Jede Woche seit der angeordneten Schließung sämtlicher Warenhäuser habe Galerie Kaufhof Karstadt wöchentlich 80 Mio. EUR Umsatz eingebüßt, heißt es aus Essen. Miguel Müllenbach, CFO von Galeria Karstadt Kaufhof, erklärt dazu: "Wir haben uns ab dem ersten Tag des Shut Down mit aller Kraft auch um die versprochene staatliche Hilfe bemüht. Wir wertschätzen die Zusagen der Politik für Unternehmen in dieser historischen Krise sehr, sie sind unverzichtbar. In der Umsetzung derstaatlichen Garantien kommt jedoch den Geschäftsbanken die entscheidende Rolle zu. Dieser Prozess ist sehr bürokratisch, kostet wertvolle Zeit, ist mit zusätzlichen Hürden verbunden - und hat deshalb einen ungewissen Ausgang. Dies zeigten die Gespräche mit unserer langjährigen Hausbank. Auf eine Lösung können wir aber nicht noch weitere Wochen der Krise warten, sondern müssen jetzt handeln."

Wie geht es weiter?

Ein Antrag auf Einleitung eines Schutzschirmverfahrens wurde vor dem Amtsgericht Essen gestellt. Das Gericht hat dem Antrag stattgegeben. Die bestehende Geschäftsführung behält im Rahmen des Schutzschirmverfahrens die Kontrolle. Sie wird dabei durch den Restrukturierungsexperten Arndt Geiwitz als Generalbevollmächtigter unterstützt. Außerdem hat das Gericht dem Antrag des Unternehmens auf Einsetzung des Sachwalters Dr. Frank Kebekus entsprochen.Im Schutzschirmverfahren will die langjährige Geschäftsführung die Restrukturierung nun fortsetzen und das Unternehmen zukunftsfähig neu aufstellen. Der Gesellschafter Signa wird weiter wie bisher zu seiner Verantwortung stehen und zusätzliche Beträge in dreistelliger Millionenhöhe zur Verfügung stellen, heißt es zudem in einer Pressemitteilung.

„Waren defacto schuldenfrei“

Miguel Müllenbach ergänzt: „Die Sanierung und Zusammenführung der Warenhäuser von Galeria Karstadt Kaufhof war vor dieser Krise auf einem sehr guten Weg. Wir haben uns dieser historischen Aufgabe gestellt und sehr hart daran gearbeitet, dem Warenhaus in der deutschen Innenstadt eine langfristige Zukunft zu geben. Digitalisierung, moderne Logistik, Cross-Channel, neue Sortimentsformate - auf vielen Feldern haben wir in wenigen Monaten enorme Fortschritte erzielt. Unser Unternehmen war durch die Beiträge unseres Gesellschafters de facto schuldenfrei, die eingeleiteten Maßnahmen zeigten Wirkung. Das Unternehmen hatte sich durch den Zusammenschluss von Karstadt und Galeria Kaufhof zukunftsfähig neu konstituiert."

2. April 2020 von Jürgen Wetzstein

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