
Neue Investoren an Bord
Gelingt E-Bike-Hersteller Cowboy der Befreiungsschlag?
Bei Cowboy geht es weiter. Das Unternehmen teilt soeben mit, dass man sich eine kurzfristige Finanzierung gesichert habe, um den Betrieb und die Produktion aufrechtzuerhalten. Zudem gibt es eine Vereinbarung mit einem neuen Finanzpartner, der Rebirth Group Holding, die mit Unterstützung der derzeitigen Investoren und Kreditgeber, getroffen wurde. „ Diese Vereinbarungen markieren einen Wendepunkt nach der schwierigsten Phase in der Unternehmensgeschichte“, heißt es dazu von Cowboy. Der neue Finanzpartner soll den Weg für langfristige Stabilität ebnen.
Über die Höhe der Finanzierung gibt es keine Angaben. Doch der Schuldenberg, der sich über die vergangenen Jahre aufgetürmt hat, dürfte erheblich sein und im mittleren zweistelligen Millionenbereich liegen, wie aus den öffentlich einsehbaren Daten des belgischen Portals
„Staatsbladmonitor“
, ersichtlich ist.
Beispiellose Herausforderungen
Cowboy spricht von „beispiellosen Herausforderungen“, mit denen man in den letzten zwei Jahren konfrontiert gewesen sei. Konkret genannt werden Nachfrageverschiebungen nach der Pandemie, Unterbrechungen in der Lieferkette und eine branchenweite Neukalibrierung.
Erschwerend hinzu kam eine Rückrufaktion für die Fahrräder Cruiser ST im Frühjahr dieses Jahres. Konkret kam es
wie berichtet
bei den betroffenen Rädern zu Rahmenbrüchen schon bei einer geringen Laufleistung von 2500 Kilometern. Die betroffenen Räder durften nicht mehr genutzt werden, ein Rahmentausch wurde angekündigt. Das ist zum einen kostspielig und bedarf zum anderen in der Durchführung Vorlaufzeiten, wovon Kunden offenbar alles andere als begeistert waren.
Dass es bei der Abwicklung dann noch zu Verzögerungen bei Lieferungen, Ersatzteilen und Kommunikation bei einigen Kunden gekommen sei, das bestätigt Cowboy in der Mitteilung. Infolgedessen gab es kritische Berichte in belgischen, aber auch deutschen Medien, in denen auch der Verdacht geschürt wurde, dass der belgische E-Bike-Hersteller am Ende sei. „Wir sind uns bewusst, wie frustrierend dies gewesen ist, und entschuldigen uns aufrichtig dafür“, heißt es von Cowboy. Man habe sich jedoch mit Kommentaren bislang zurückgehalten, um abzuwarten, bis echte konkrete Fortschritte vorgewiesen werden können.
Diese Fortschritte gibt es jetzt offenbar, auch weil jetzt wohl die nötigen Finanzmittel vorhanden sind. So seien die ersten Ersatzrahmen eingetroffen. Zudem sei ein erstes Rückrufzentrum in Betrieb genommen, weitere Städte sollen im Laufe des Sommers folgen. Insgesamt gibt man sich zuversichtlich „offene Fälle“ zu lösen und das Service-Niveau wiederherzustellen, das die Kunden und Kundinnen erwarten. Weitere detaillierte Informationen, wie die Zukunft von Cowboy aussehen soll, sind für den Herbst angekündigt.
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