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Umsatzsteuerstatistik 2016
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Umsatzsteuerstatistik 2016

Größter Fahrradhändler knackt erstmals die 100 Mio. Umsatz

Die soeben veröffentlichte 2016er Umsatzsteuerstatistik für den Fahrradhandel in Deutschland zeigt, dass die grundsätzlichen Trends weiter bestehen bleiben. Die Branche erzielte wieder ein deutliches Umsatzwachstum, es profitierten aber wie in der Vergangenheit im Wesentlichen die größeren Unternehmen.

Insgesamt konnte der stationäre Fachhandel 2016 mit Fahrrädern und -teilen über 3,48 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaften, was einer Steigerung um 7,3 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt (3,25 Mrd. Euro Umsatz). Diese Steigerung dürfte einmal mehr wesentlich mit der starken Nachfrage nach Elektrofahrrädern zu erklären sein.

Im gleichen Zeitraum ist aber die Gesamtzahl der Fahrradhändler wieder gesunken: 2016 konnten Kunden noch bei 5261 Fachhändlern (plus ihren eventuell vorhandenen Filialen) ihren Bedarf an Fahrradprodukten befriedigen, was einem Verlust von 97 Händlern innerhalb eines Jahres entspricht. Zu den Fachhändlern werden dabei laut Umsatzsteuerstatistik jene Unternehmen gezählt, die mindestens 50 % Umsatzes mit Fahrrädern und entsprechendem Zubehör erzielen.

Zahl der kleineren Händler schrumpft

Die verbliebenen Händler konnten sich in sehr unterschiedlichem Maße über das Gesamtumsatzwachstum freuen. Im Wesentlichen hängt die Freude davon ab, zu welcher Umsatzkategorie man den eigenen Betrieb zählen kann. Grob eingeteilt mussten einmal mehr die Händler mit Jahresumsätzen unterhalb 500.000 Euro unter der aktuellen Entwicklung leiden. Sie haben insgesamt sogar weniger Umsatz erzielt als im Vorjahr.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass diese Gruppe auch zahlenmäßig am stärksten geschrumpft ist. Gab es 2015 noch 4056 Händler dieser Umsatzgröße, waren es in 2016 nur noch 3878 (minus 178 Händler). Im Schnitt erzielten die kleineren Händler allerdings 173.000 Euro Umsatz pro Betrieb, ein Anstieg gegenüber den fast 170.000 Euro im Jahr zuvor.

Dass nicht alle kleineren Händler automatisch abgehängt werden, zeigt sich an den umsatzstärkeren Größenklassen. Die Zahl der Händler mit mehr als 500.000 Euro Umsatz stieg um 81 Betriebe. Die meisten davon werden keine Neugründungen sein, sondern Aufsteiger.

100 Mio. Umsatz erstmals überschritten

Interessant ist nicht zuletzt die Entwicklung an der Umsatzspitze des Fahrradhandels. Erstmals konnte mindestens ein Unternehmen die 100-Millionen-Umsatzschwelle knacken (sind in einer Kategorie weniger als drei Betriebe enhalten, werden die genauen Zahlen geschwärzt, es könnten also auch zwei Händler sein, die diese Umsätze erzielen). Zum Vergleich: In 2009 gab es noch keinen einzigen Fahrradhändler, der in der Größenkategorie darunter zu finden gewesen wäre, also bei 50 bis 100 Mio Umsatz. Inzwischen gibt es sechs Fahrradhändler mit über 50 Mio Euro Umsatz, die zusammen 459 Mio Euro Umsatz einfahren, was etwas über 13 Prozent des Gesamtumsatzes der Branche entspricht.

Diese Zahlen umfassen allein den stationären Fahrradhandel. Onlinehändler sind nicht in dieser Statistik enthalten. Ebenso gibt es weitere Umsatzsteuerkategorien, in denen der Fahrradverkauf eine Rolle spielt: Der Einzelhandel mit Fahrrädern, Sport- u. Campingartikeln (aka die Sportartikelbranche) erzielte 2016 mit 10421 Händlern knapp 8,37 Mrd. Euro Umsatz (Vorjahr: 10538 Händler mit etwas über 7,7 Mrd. Euro Umsatz). Die Herstellung von Fahrrädern sowie von Behindertenfahrzeugen (aka die Fahrradindustrie) erzielte mit 248 Betrieben 2,42 Mrd. Euro Umsatz (Vorjahr: 264 Betriebe mit 2,17 Mrd. Umsatz).

Die Umsatzsteuerstatistik 2016 können Sie hier als PDF-Datei herunterladen: https://velobiz.de/uploads/WZ%2047.64.1%20Eh_m_Fahrr%C3%A4dern_Grkl_2009-2016.pdf

11. April 2018 von Daniel Hrkac
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