
International Cargo Bike Festival
Große Bühne für Lastenräder in Utrecht
Der Online-Handel und geänderte Konsumgewohnheiten führen zu einer Vervielfachung des Lieferverkehrs - und das nicht nur in den Einkaufszonen, sondern vermehrt auch in den Wohngebieten. Eine Folge dieser Trends und Bestrebungen ist, dass Lastenräder längst nicht mehr nur für umweltbewusste Familien interessant sind. Auch Logistiker überlegen sich, für die letzte Meile und die Feinverteilung auf Cargobikes zu setzen, und Handwerker wie städtische Unterhaltsdienste versprechen sich von über Pedale betriebenen Nutzfahrzeugen eine direktere, schnellere Zufahrt zu Einsätzen im urbanen Umfeld - was Zeit und Kosten spart und zudem die Nerven schont.
Dadurch schaffen Lastenvelos den Sprung von der Nische zur Notwendigkeit. Das zeigte sich vergangene Woche beim International Cargo Bike Festival (ICBF), das an zwei Tagen rund 800 Personen nach Utrecht lockte. Die Anbieter von Lastenräder wie Vertreter der Logistikbranche bekamen außer der Ausstellung mit der Gelegenheit zu Testfahrten auch Podiumsdiskussionen geboten, bei denen verschiedene Perspektiven zur Sprache kamen. Hier kamen die sich im Wandel befindlichen Standards und Regulierungen rund um städtische Logistik zur Sprache. Teilnehmende aus Entwicklungsländern erklärten, wie sich die Ansprüche an Lastenräder dort wegen lokaler Begebenheiten unterscheiden und wie wichtig dort robuste, einfach vor Ort zu reparierende Technik ist.
B2B-Fokus zahlt sich aus
ICBF-Direktor Jos Sluismans zog ein rundum positives Fazit: „Der B2B-Fokus hat sich für das ICBF ausgezahlt: Die Gespräche vor Ort waren gehaltvoll. Der Event bietet ein echtes Alleinstellungsmerkmal, denn er schafft eine Plattform für Lastenvelo-Anbieter, Logistiker und Entscheidungsträger aus der Politik. Wir sehen es als unsere Aufgabe, Raum und Gelegenheit für essenzielle und lösungsorientierte Diskussionen zu bieten.“ Als Co-Organisator ergänzt Tom Parr: „Die Anwesenden betrachten Lastenvelos als ein Werkzeug, um Städte grundlegende zu verändern - und wie sich die Dynamik in diesem Segment aufrechterhalten lässt.“ Auf dem Youtube-Kanal von ICBF sollen Aufzeichnungen der Podiumsdiskussionen demnächst aufgeschaltet werden.
Im Bild: ICBF-Direktor Jos Sluismans (Mitte) im Gespräch mit dem niederländischen Fachjournalisten Arnauld Hackmann (rechts daneben).
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