
Meistgenannte Stellen in deutschen Städten
Hier ist es für Radfahrer gefährlich
Mithilfe aktueller Studien, Medienberichte und Unfallauswertungen hat der Fahrradhändler Statera zehn der am häufigsten genannten Gefahrenstellen für Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland identifiziert. Ob die damit erstellte Rangliste wie in einer Mitteilung des Händlers betitelt „die zehn gefährlichsten Stellen für Radfahrer in Deutschland sind“, lässt sich nicht einschlägig prüfen.
Lohnenswert ist ein Blick in die Liste trotzdem, auch weil Statera die dahinterstehenden strukturellen Probleme im Radverkehr ebenfalls analysiert hat. Auffällig ist, dass die aufgelisteten Orte allesamt in fünf der größten Städte der Republik liegen, die jeweils zwei Mal genannt werden.
Die vermeintliche Top 10 der gefährlichen Orte für Radfahrerinnen und Radfahrer sind demnach:
- „Angstweichen“ in Berlin (z. B. Holzmarktstraße, Alexanderplatz)
Radwege mitten durch Kreuzungen, flankiert von Autos. Symbol für unsichere Radinfrastruktur.
Quelle: ADFC, BILD (2024) - Hermannplatz, Berlin
Von Berliner Medien als „Hass-Kreuzung“ bezeichnet. Unübersichtlich, viel Verkehr, hohe Unfallgefahr.
Quelle: Berliner Kurier (2023) - Schwanthalerstraße, München
Schmaler Radstreifen direkt neben Baustellen, gefährlich wegen drängelnder Autos.
Quelle: TZ München (2023) - Arnulfstraße / Stiglmaierplatz, München
Mehrfach in Unfallstatistiken genannt. ADFC kritisiert mangelnde Trennung von Rad- und Kfz-Verkehr.
Quelle: Süddeutsche Zeitung, Polizei München (2023) - Bahnhof Dammtor, Hamburg
Unfallträchtigster Verkehrsknoten der Stadt. Besonders gefährlich für Radfahrende im Mischverkehr.
Quelle: Focus Online (2023) - Kennedybrücke / Alsterglacis, Hamburg
Häufige Unfälle laut Polizei. Schlechte Radführung, viele Konflikte mit Fußgängern und Autos.
Quelle: Hamburger Abendblatt (2023) - Aachener Straße / Innere Kanalstraße, Köln
Unübersichtliche Kreuzung, laut Polizei besonders viele Unfälle mit Radfahrenden.
Quelle: Express Köln (2023) - Hohenzollernring, Köln
Schmale Radstreifen, parkende Autos, hohe Unfallzahlen laut Kölner Unfallatlas.
Quelle: Polizei Köln (2023) - Peterssteinweg, Leipzig
Nach tödlichem Unfall rot markiert – bleibt ein Hotspot für Konflikte.
Quelle: BILD Leipzig (2023) - Gorkistraße, Leipzig
Von der Polizei als „gefährlicher Ort“ eingestuft. Regelmäßig Zwischenfälle mit Radfahrenden.
Quelle: Polizei Leipzig (2023)
Strukturelle Schwächen
Die gemeldeten Problemstellen sind laut Statera zu 50 Prozent auf fehlende Radwege zurückzuführen, gefolgt von gefährlichen Kreuzungen (22 Prozent) und zugeparkten oder zu schmalen Wegen (15 Prozent). Sogenannte „Angstweichen“, also Radwegen in Mittellage, machen nur einen kleinen Teil aus (5 Prozent), sorgen aber laut dem Händler für bundesweite Diskussionen.
„Viele Radfahrende kennen das Gefühl, sich im Stadtverkehr durchwursteln zu müssen“, sagt Tim Scholz, Marketing Manager bei Statera. „Man will vorankommen, aber ständig drohen Konflikte: mit Autos, mit Fußgängern, mit der Straße selbst. Diese Liste zeigt, wo es besonders oft eng, unübersichtlich oder gefährlich wird.“
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