Sanfter Übergang oder Karten-Chaos?
Magnetstreifen der Girocards werden abgeschaltet
Hintergrund der Umstellung ist die höhere Sicherheit der neuen Kartengeneration, bei der alle sicherheitsrelevanten Daten auf einem Chip gespeichert sind, der deutlich schwerer zu kopieren sein soll als die bisher eingesetzten Magnetstreifen. Nach einer Übergangsphase, in der die Magnetstreifen als sogenanntes Fall-Back-System (also als Ersatz, falls der Chip nicht gelesen werden konnte) genutzt wurden, findet Mitte Januar die komplette Abschaltung des Magnetsteifensystems statt.
Nun befürchten manche Experten ein Bezahl-Chaos, wie es zuletzt beim Karten-Bug im Jahre 2010 auftrat, als zum Neujahr 2010 die Jahreszahl nicht von den Chips verarbeitet werden konnte. Das drohende Problem dieses Mal: Rund vier bis fünf Prozent aller Chip-Transaktionen scheitern Schätzungen zufolge bereits heute, was allerdings durch den zusätzlichen Magnetstreifen aufgefangen wird. Diese würden ab dem 16.Januar dann auf jeden Fall scheitern. Teils liegt dieses Scheitern an verschmutzten, verkratzten oder defekten Chips, teils an defekten Chiplese-Geräten am Terminal. Diese Problemkarten und –Terminals würden erst nach diesem Termin auffällig. Wenn dann keine alternative Zahlungsart zur Verfügung steht, drohen Umsatzverluste für die betroffenen Händler.
Umstellung nicht immer reibungslos
Dass die ohnehin bereits stattfindende Umstellung nicht zwangsläufig reibungslos verläuft, zeigen auch Berichte über EC-Cash-Netzbetreiber und Banken, die die Umstellung vorübergehend zurücknehmen mussten, weil sich die Beschwerden der Kunden häuften.
Den Banken zufolge sind bereits alle deutschen Verbraucher mit der aktuellen Girokarten-Generation ausgestattet. Die 60.000 in Deutschland aufgestellten Geldautomaten nutzen inzwischen vollständig die Chiptechnologie ohne Magnetstreifen. Die Umstellung der Automaten wurde in diesem Herbst abgeschlossen.
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