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Verband veröffentlicht Zahlen

Onlinehandel verbucht Umsatzverluste in Corona-Zeiten

Der Onlinehandel sei der große Gewinner der Corona-Krise: Solche Thesen werden aktuell immer wieder aufgestellt. Dem widerspricht jetzt zumindest der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) und liefert im Quartalsbericht entsprechende Zahlen.

Der März hat auch im Onlinehandel tiefe Spuren hinterlassen.

„E-Commerce ist heute ein normaler Einkaufskanal. Deshalb wirkt sich solch eine Krise in der Konsumstimmung voll auf unsere Branche aus. Die Behauptung, der E-Commerce würde pauschal als ‚Gewinner‘ aus der Corona-Pandemie hervorgehen, ist schlicht falsch“, so Gero Furchheim, Präsident des bevh und Sprecher des Vorstands der Cairo AG. „Richtig ist aber, dass die Chancen des E-Commerce für die Versorgung der Kunden und die Geschäftsmodelle des Einzelhandels neu erlebt werden.“

Der bevh belegt dies mit Zahlen: Im Januar und Februar war die Welt aus Branchensicht noch in Ordnung. Hier konnten die E-Commerce-Umsätze um 8,8 Prozent auf 12,856 Mrd. EUR zulegen. Zahlreiche Kategorien zeigten sich nach jahrelangem Wachstum ungebremst mit über 10 Prozent im Plus. Auch die großen Kategorien Bekleidung (+9,5 Prozent), Unterhaltungselektronik (+8,9 Prozent) und Computer/Zubehör (+9,6 Prozent) zeigten weiter eine sehr dynamische Entwicklung. Im März brach dann der Umsatz über alle Kategorien hinweg um 18,1 Prozent ein. Das Bekleidungssegment stürzte sogar um mehr als 35 Prozent ab. Unterhaltungselektronik zeigte ein Minus von 20,9 Prozent, Computer und Zubehör verzeichnete trotz der Ausgaben für Homeoffice-Lösungen einen Rückgang um 22,7 Prozent.

Zusätzlich zu den wöchentlich erhobenen Konsumenten-Informationen hat der bevh seit Anfang März regelmäßig seine Mitglieder nach der Geschäftslage befragt. Erst in den letzten Märztagen, die in der Konsumentenbefragung nicht mehr erfasst werden konnten, zeige sich eine Belebung der Nachfrage, die den aufgelaufenen Umsatzverlust jedoch bei weitem nicht wettmachen kann, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Die Nachfrage zieht an, und dieses positive Signal muss auch in den stationären Handel zurückgeführt werden. Deshalb braucht es jetzt einheitliche Genehmigungen von kontaktlosem 'Click & Collect' - die kontaktlose und sichere Übergabe von telefonisch oder im Internet bestellten Waren. Dieses Konzept könnte jetzt, zusätzlich zum Onlinehandel, einen Beitrag für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung und die Existenzsicherung stationärer Ladengeschäfte leisten und muss zwingend Teil einer zukünftigen Exit-Strategie sein. Die Läden sind voll mit Waren und Saisonartikel sind kurzfristig vom Wertverfall bedroht.“

7. April 2020 von Jürgen Wetzstein
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