3 Minuten Lesedauer

Fahrräder gegen den Trend

Private Haushalte fahren Konsumausgaben im Jahr 2020 zurück

Die Corona-Pandemie hat die Konsumausgaben der privaten Haushalte in Deutschland im Jahr 2020 beeinflusst. Das Statistische Bundesamt hat Ergebnisse ihrer laufenden Wirtschaftsrechnung mitgeteilt.

Insgesamt haben die privaten Haushalte in Deutschland im Jahr 2020 weniger ausgegeben als im Vorjahr. Mit durchschnittlich 2507 Euro sanken die monatlichen Konsumausgaben im Jahr 2020 um 3 % gegenüber dem Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt soeben mitteilt. Die monatlichen Konsumausgaben waren im Jahr 2020 im Durchschnitt je Haushalt um 67 Euro niedriger als 2019. Die coronabedingten Einschränkungen wirkten sich dabei ganz unterschiedlich auf das Konsumverhalten aus. So haben die Lockdowns und Begrenzungen der Personenzahl zum Beispiel im Freizeit- und Dienstleistungsbereich zu Ausgabenrückgängen geführt. Andererseits wirkten die Maßnahmen aus dem Konjunkturprogramm der Bundesregierung, wie die befristete Mehrwertsteuersenkung und der Kinderbonus, positiv auf die Konsumausgaben.

Am stärksten gingen die Ausgaben für Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen zurück. Haushalte gaben hierfür 2020 durchschnittlich 102 Euro im Monat aus und damit 35 % weniger als 2019 (157 Euro). Den zweithöchsten Ausgabenrückgang gab es im Bereich Bildung. Hier lagen die Ausgaben 2020 bei monatlich 15 Euro und damit knapp 29 % niedriger als im Vorjahr (21 Euro). Aufgrund der Lockdowns wurden hier vielfach die Kinderbetreuungsgebühren erstattet. Bildungsangebote wie Volkshochschulkurse fanden oft gar nicht statt.

Freizeit und Unterhaltung

Für den Bereich Freizeit, Unterhaltung und Kultur gaben die Haushalte durchschnittlich 239 Euro pro Monat aus. Die Ausgaben waren damit insgesamt 16 % geringer als 2019 (284 Euro). Dabei zeigten sich jedoch innerhalb dieses Ausgabenbereichs gegenläufige Tendenzen: Während die Haushalte für Pauschalreisen und für Veranstaltungen weniger ausgaben, investierten sie mehr Geld als im Vorjahr in ihre Ausstattung mit PC, Tablet und Notebook sowie in Wohnmobile und Campingausrüstung.

Weniger Bekleidung, deutlich mehr Fahrräder

Die Ausgaben für Bekleidung waren ebenfalls rückläufig. 2020 kauften Haushalte im Schnitt für 93 Euro pro Monat Bekleidung und Schuhe ein und gaben damit 12 % weniger aus als 2019 (106 Euro). Die Ausgaben im Bereich Verkehr lagen insgesamt bei durchschnittlich 325 Euro pro Monat. Dies waren rund 7 % weniger als 2019 (351 Euro). Hier spiegelt sich der Fahrradboom des Jahres 2020 auch in den Ausgaben wider: Während die Haushalte, unter anderem aufgrund von Homeoffice, weniger für Kraftstoffe sowie Bus und Bahn ausgaben, wendeten sie im Schnitt mehr Geld als im Vorjahr für Kraft- und Fahrräder (+55 %), aber auch etwas mehr für den Kauf von Autos (+6 %) auf.

Fokus auf Zuhause

Den höchsten Ausgabenzuwachs gab es im Bereich Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände. Hierfür wendeten die Haushalte 2020 im Schnitt 160 Euro pro Monat auf und damit rund 13 % mehr als 2019 (141 Euro). Angeschafft wurden in diesem Bereich vor allem größere und kleine Haushaltsgeräte, Heimtextilien und Einrichtungsgegenstände.

Nahrungsmittel, Wohnen und Energie

Für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren gaben die privaten Haushalte im Schnitt 387 Euro pro Monat aus und damit 9 % mehr als im Vorjahr (356 Euro). Auch für den Bereich Wohnung, Energie und Wohnungsinstandhaltung gaben die Haushalte 2020 mehr als im Vorjahr aus. Pro Monat wendeten sie 923 Euro auf und damit durchschnittlich 4 % mehr als 2019 (890 Euro).

22. November 2021 von Jürgen Wetzstein
Velobiz Plus
Die Kommentare sind nur
für unsere Abonnenten sichtbar.
Jahres-Abo
115 € pro Jahr
  • 12 Monate Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
  • 10 Ausgaben des exklusiven velobiz.de Magazins
Jetzt freischalten
30-Tage-Zugang
Einmalig 19 €
  • 30 Tage Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
Jetzt freischalten
Sie sind bereits Abonnent?
Zum Login