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Auf nur rund 350 qm gelingt Rad und Tour die Gratwanderung aus breitem Sortiment und aufgeräumter Ladenoptik.
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Eine Fahrradladen-Perle im Norden:

Rad und Tour verzaubert mit Atmosphäre und Ordnung

Es gibt nicht viele Fahrradläden, bei denen einfach alles stimmt. Bei denen von der Ladengestaltung und der Werkstatt über das Sortiment und das Marketing kein Bereich stiefmütterlich behandelt wird, sondern von viel Engagement und Ideenreichtum zeugen. Und bei denen trotz allem Streben nach Perfektion eine sympathische Ladenkultur spürbar ist. Wer so einen Fahrradladen sucht, der wird in Cuxhaven fündig, wo Thorsten Larschow in den vergangenen 15 Jahren eine Perle von einem Fahrradladen hat entstehen lassen.

Bei nur drei zentralen Fahrradmarken im Programm, fällt eine deutliche Markenbotschaft nicht schwer.Auf nur rund 350 qm gelingt Rad und Tour die Gratwanderung aus breitem Sortiment und aufgeräumter Ladenoptik.Bei vielen Sortimentsteilen gibt es nur eine oder zwei Marken zur Auswahl, die dafür aber ansprechend präsentiert werden.Die online angebundene Body-Scanning-Einheit wurde als zentrales Element im Verkaufsraum platziert.Bei aller Ordnung menschelt der Laden auch, wie hier in der Beratungsecke mit Espressomaschine und Couch-Sesseln.Das Sortiment bietet ein breites Spektrum von hochwertigen Alltagsrädern bis hin zu sportlichen Radtypen.Die aufgeräumte Werkbank hat sich Larschow bei einem VSF-Kollegen abgeschaut und weiter optimiert.Der Eingang zur Werkstatt wird von der Reparaturannahme beherrscht, ...... an der die Kunden- und Auftragsdaten direkt in die EDV eingegeben werden.Falträder brauchen nicht viel Platz, um sich im Laden in Szene zu setzen.Zwei Marken für Sättel und für Beleuchtung reichen, um die meisten Kundenwünsche zu erfüllen.

Wenn man den Fahrradladen Rad und Tour betritt (und schon einige andere Fahrradläden vorher gesehen hat), dann springen einem zwei Dinge gleich auf den ersten Blick ins Auge: die gelungene Einrichtung und eine penible Ordnung im Laden. Und wenn man den Inhaber Thorsten Larschow näher kennen lernt, ahnt man, dass diese Ordnung nicht nur gerade herrscht, weil sich Besuch angekündigt hat, sondern vielmehr der Normalzustand ist.

Doch der Reihe nach: Als Thorsten Larschow nach Bundeswehr und dort absolvierter Ausbildung zum KFZ-Mechanikermeister das Hobby Radsport zum Beruf Fahrradhändler machte, fing auch der Cuxhavener zunächst klein an: 1993 als Einmannbetrieb mit einem wenige Quadratmeter großen Laden im Cuxhavener Lotsenviertel. Die Hafenstadt an der Elbmündung war damals und ist es heute immer noch ein besonderes Revier für Fahrradhändler. Obwohl nur 52.000 Einwohner zählend beheimatet Cuxhaven 13 Fahrradhändler. Cuxhaven ist jedoch auch ein populärer Ferienort an der Nordsee mit rund drei Millionen Übernachtungen und 500.000 Tagesgästen. Und die kaufkräftigen Urlauber haben in den Einkaufsstraßen von Cuxhaven einige stilvolle und eher hochpreisig orientierte Fachgeschäfte entstehen lassen.

Vor allem im Lotsenviertel reihen sich kleine und feine Fachgeschäfte aneinander, darunter auch drei Fahrradläden, die in Sichtweite zueinander um Kunden werben. Manchmal werfen die Nachbarn wohl neidische Blicke rüber, wenn bei Rad und Tour wieder ein Fahrrad für deutlich über 1000 EUR aus dem Laden rollt. Doch der Laden in der Schillerstraße hat dafür in den vergangenen Jahren auch einiges getan.

Der wichtigste Schritt war dabei wohl der Umzug in einen größeren Laden vor vier Jahren. Als Larschow sein Unternehmen gründete, stand zunächst eine sportliche Orientierung im Vordergrund, doch mit den Jahren kamen auch immer mehr hochwertige Produkte für die Alltagsmobilität dazu. Irgendwann platzte der alte Laden aus allen Nähten. Und als ein paar Hausnummern weiter zwei nebeneinander liegende Läden frei wurden, nutzte Larschow die Chance zum Umzug.

Doch bevor der Cuxhavener die Umzugskisten packte, holte er sich fachkundigen Rat beim Unternehmensberater Andreas Lübeck, mit dem zusammen der neue Laden konzipiert und gestaltet wurde. Das Ergebnis der beiden kreativen Köpfe kann wohl ohne Übertreibung als eine Perle von einem Fahrradladen bezeichnet werden.

Nicht zu groß, nicht zu klein

Mit 350 qm besitzt der neue Laden eine sympathische Größe, nicht zu groß, um nicht mehr als Fachgeschäft wahrgenommen zu werden, aber auch groß genug, um ein breites Sortiment darzustellen. Ein Häuserspalt zwischen den beiden Läden wurde zum Eingangsbereich umfunktioniert, durch die verglaste Überdachung fällt Tageslicht in den Laden. Links liegt das Zubehör, rechts geht’s in einen offenen, hellen Verkaufsraum, in dem die Fahrräder präsentiert werden. Je nach Thema - Rennrad, Mountainbike oder Alltagsrad - variieren die Bodenbeläge. Jedes Rad in der Ausstellung hat viel Luft zu seinem Nachbarn. In den Fahrradverkaufsraum integriert sind zudem Bikewear und Helme. Und auch eine stilvoll angelegte Body-Scanning-Einheit findet sich hier.

Bei Rad und Tour bekommt der Kunde fast alles, was das Radlerherz begehrt: von der reinrassigen Rennmaschine, über Mountainbikes, hochwertige City- und Trekkingräder bis hin zu Falträdern und Kinderrädern. Und auch beim Zubehör bleibt kaum ein Kundenwunsch unbeantwortet.

Doch die Sortimentsbreite erfordert viel Disziplin beim Einkauf. Von kaum einem Produkt werden mehr als zwei Marken angeboten. Wer Helme sucht, findet beispielsweise Giro und Bell, Lampen gibt es von Sigma und Busch und Müller, Sättel von SQ Lab oder Terry. Dafür sind die Programme der einzelnen Marken fast lückenlos vorhanden.

Auch beim Fahrradprogramm ist Larschow eher spartanisch im Einkauf. Riese und Müller, Simplon und Stevens sind die Kernmarken im Sortiment, dazu gibt es noch Kinderräder von Puky und E-Bikes von Flyer. Single-Speeder und Cross-Bikes von Fixie sind die kultige Kirsche auf dem Rad-und-Tour-Programm.

Sichtlich stolz ist Larschow auf die Organisation seiner Werkstatt, die gerade erst Vorbild stand für die neue Werkstatt-Zertifizierung des VSF. Den Eingang zur Werkstatt bildet eine Annahmestation, an der die Reparatur mit dem Kunden vorab besprochen wird. Hier werden auch Kundendaten und Reparaturauftrag direkt in die EDV von Rad und Tour eingepflegt. Kein Werkstattkunde verlässt den Laden ohne verbindlichen Abholtermin und Kostenvoranschlag.

Die vier Arbeitsplätze und der Annahmeplatz sind nach dem Motto „Arbeiten statt Suchen“ eingerichtet. Alle regelmäßig benötigten Werkzeuge sind in Griffweite systematisch aufgehängt, und auch oft benötigte Kleinteile sind nur einen Handgriff entfernt in Schubladen untergebracht. Für besondere Arbeiten, etwa am Rahmen, ist ein Arbeitsplatz zusätzlich mit Spezialwerkzeugen ausgestattet.

Fahrradverleih - mehr als ein zweites Standbein

Ein weiteres wichtiges Standbein von Rad und Tour ist der Fahrradverleih. Wer Larschow kennt, ist wohl nicht überrascht, dass auch diese geschäftliche Aktivität mit durchdachten Konzepten angegangen wird. Die rund 300 orangefarbenen Fahrräder der Mietrad-Flotte von Rad und Tour prägen in der Feriensaison das Stadtbild in Cuxhaven. Neben dem Laden gibt es noch drei Verleihstationen in den touristischen Stadtteilen Döse, Duhnen und Sahlenburg. Das Standard-Mietrad lässt Larschow nach eigenen Spezifikationen bei Böttcher fertigen. Dazu gesellen sich noch rund 100 vollgefederte Avenue von Riese und Müller, Rennräder und Mountainbikes sowie einige E-Bikes von Flyer. Mit diesen Luxusmodellen erzielt Larschow nicht nur höhere Mieteinnahmen, oft werden aus diesen Mietkunden dann auch Kaufkunden.

Ein wichtiger Bestandteil des Verleihgeschäfts ist zudem der Internet-Auftritt unter mietrad.de , der nicht nur viele Informationen über die angebotenen Fahrradmodelle bietet. Daneben können die Mieträder auch gleich online gebucht werden. Auch Zusatzleistungen wie Kinderanhänger und Garmin-GPS können hier bestellt werden. Und last but not least gibt es Beschreibungen und Karten der schönsten Touren rund um Cuxhaven als PDF-Dokument zum Herunterladen.
Viele Informationen zum Laden und dessen Kultur enthält übrigens auch die Webseite von Rad und Tour unter radundtour.de .

22. Dezember 2008 von Markus Fritsch

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