
Schlussstrich für eine Marke
Shimano Europa streicht Bekleidungssortiment zusammen
Wer sich auf die Suche nach passender Fahrradbekleidung macht, sei es als Fahrradhändler oder als Endverbraucher, hat die Qual der Wahl: Das Angebot ist riesig und unübersichtlich. Es tummeln sich eine Vielzahl von Bikewear-Anbietern, die immer häufiger auch den direkten Weg via Online-Shop im Verkauf suchen, oder versuchen sich im Fahrradgeschäft zu platzieren. Hinzu kommt noch eine Menge an Discountware, die Jahr für Jahr meist zum Saisonstart über Billigkanäle wie Aldi, Lidl & Co. verschleudert werden. Erschwerend wirken Herausforderungen in der Lieferkette, die durch die Auswirkungen von Corona noch verstärkt wurden. In einer solchen Marktsituation fällt es offenbar auch einem Branchenschwergewicht wie es Shimano ist, schwer, sich zu behaupten. „Trotz unserer besten Bemühungen haben diese Faktoren es zunehmend schwieriger gemacht, unser Fahrradbekleidungsgeschäft auszubauen“, heißt es soeben in einer Mitteilung von Shimano Europa. Eine erhebliche Straffung des Programms im Bikewear-Programm wird angekündigt.
Aus für Milremo
Der wichtigste Einschnitt dabei: Die Bekleidungsmarke Milremo wird nicht mehr weitergeführt. Unter diesem Label führte Shimano individualisierbare Fahrradbekleidung für eine breite Zielgruppe ein. In Deutschland nahm Paul Lange im Jahr 2020 den Vertrieb von Milremo auf velobiz.de berichtete . Aber dies ist nicht der einzige Schritt zurück: Auch die reguläre Shimano-Bekleidungskollektion wird gestrafft. Das Sortiment soll künftig weiterhin Schuhüberzüge, Handschuhe und Socken sowie ein begrenztes Bekleidungssortiment umfassen. Weitergeführt werden unverändert Schuhe und Brillen.
Der Fahrplan für den teilweisen Rückzug aus dem Bekleidungsbereich – bereits im Jahr 2022 hatte sich Shimano von der Bikewear-Marke Pearl Izumi getrennt – sieht folgendes vor: Die Produktion und der Versand der Shimano-Herbst-Winter-Kollektion 2025 werden wie geplant fortgesetzt, während die Kunden von Milremo die Möglichkeit haben, eine letzte Bestellung für ihre individuelle Kleidung aufzugeben, bevor der Betrieb eingestellt wird.
Die strategische Neuausrichtung im Bekleidungssegment für dazu, dass insgesamt 13 Arbeitsplätze direkt gestrichen werden. Dazu schreibt Shimano: „Wir sind uns bewusst, dass dies eine schwierige und ungewisse Zeit für sie und ihre Familien ist. Wir sind fest entschlossen, in dieser schwierigen Zeit für sie da zu sein und sie wo immer möglich zu unterstützen. Wir schätzen ihr Engagement und ihre Beiträge zu Shimano sehr und sind aufrichtig dankbar für alles, was sie geleistet haben.“
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