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Fahrrad.de-Konzernmutter in Nöten

Signa Sports United kündigt Restrukturierungsmaßnahmen an

Der an der New Yorker Börse notierte Sportartikelkonzern Signa Sports United zieht die Konsequenzen aus der schwachen Geschäftsentwicklung. Umfassende Restrukturierungsmaßnahmen und ein baldiger Rückzug von der Börse werden angekündigt.

Es läuft nicht rund bei Signa Sports United, dem auf E-Commerce spezialisierten Unternehmen mit den Geschäftsbereichen Fahrrad, Tennis, Outdoor und Teamsport. Signa Sports United berichtet von „gravierenden Liquiditäts- und Rentabilitätsproblemen“, den man mit einer „Beschleunigung der strategischen Neuausrichtung und des Leistungssteigerungsprogramms“ entgegentreten will.

Signa Sports United, Mutter von fahrrad.de-Betreiber Internetstores, leidet unter einer schwächelnden Nachfrage nach Produkten, die deutlich unter dem Niveau von 2022 und vor der Pandemie liege, wie das Unternehmen mitteilt. Darüber hinaus seien die Lagerbestände in der gesamten Branche nach wie vor hoch. Marktteilnehmer seien bestrebt überschüssige Bestände abzubauen, was die Bruttomarge erheblich beeinträchtige und den negativen Cashflow erhöhe (velobiz.de berichtete über die Halbjahreszahlen) . Explizit nennt das Unternehmen das Segment Fahrrad, das hinter den Erwartungen für das Jahr 2023 zurückgeblieben sei.

Maßnahmen angekündigt

Das Unternehmen geht offensichtlich nicht von einer schnellen Verbesserung der Marktbedingungen aus und hat nach Überprüfung der Lage ein Restrukturierungsprogramm aufgelegt, um Signa Sports United wieder auf Kurs zu bringen. Dieses wird erhebliche Einschnitte mit sich bringen. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören die Verschlankung und Verkleinerung von Geschäftseinheiten mit unterdurchschnittlicher Leistung, die Beendigung oder der Abbau von nicht leistungsfähigen Vermögenswerten sowie die opportunistische Bewertung von Veräußerungen von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Vermögenswerten, um die Liquiditätslage und das Finanzprofil des Unternehmens zu stärken, heißt es in einer Pressemitteilung.

Und man ist offenbar zu der Erkenntnis gekommen, dass eine Notierung an der New York Stock Exchange wenig vorteilhaft ist und die Kosten und den Zeitaufwand des Managements nicht rechtfertigen, die für die Erfüllung der regulatorischen Verpflichtungen des Unternehmens in den USA erforderlich sind. Infolgedessen hat der Verwaltungsrat des Unternehmens beschlossen, unverzüglich das Verfahren zum Delisting der Aktien des Unternehmens von der NYSE einzuleiten. Es wird erwartet, dass dieses Delisting am oder um den 22. Oktober 2023 wirksam wird. Ein Blick auf die Kursentwicklung zeigt: Der Börsenwert des Unternehmens hat seit dem Börsengang massiv verloren ( https://www.finanzen.net/aktien/signa_sports_united-aktie ).

Personelle Konsequenzen

Auch personelle Veränderung im Management kündigt Signa Sports United in diesem Zusammenhang an. Torsten Waack van Wasen, seit Februar 2023 CEO von Internetstores, wird mehr Verantwortung übertragen.

Zunächst schlüpft er bei Signa Sports United in die Rolle des Chief Performance Officers und wird im 1. Quartal 2024 die Nachfolge von CEO Stephan Zoll antreten, dessen Vertrag ausläuft.

4. Oktober 2023 von Jürgen Wetzstein

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