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Ayneta Wederfiel, Sadou Barry und Ali Imani bei Hase Bikes
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Gute Erfahrungen gemacht

Spezialradanbieter Hase Bikes beschäftigt Flüchtlinge

„Überdurchschnittlich motiviert und eine echte Bereicherung für unsere Werkstatt“ – so beschreibt Marec Hase von Hase Bikes Flüchtlinge, die in seiner Manufaktur für Spezialfahrräder in Waltrop als Praktikanten und Mitarbeiter arbeiten. Hase Bikes ist Partnerbetrieb einer einjährigen Qualifizierungsmaßnahme von TÜV Nord College in Recklinghausen, in der aus vielen Ländern geflohene Menschen Sprach- und Fachunterricht in verschiedenen Handwerksberufen erhalten und mehrwöchige Praktika in handwerklichen Betrieben absolvieren.

Marec Hase möchte einen Beitrag zur Integration leisten, ist aber auch interessiert an den Fachkenntnissen, die die Menschen mitbringen. „Viele haben in ihrer Heimat einen handwerklichen Beruf ausgeübt, sind zum Beispiel KFZ-Mechaniker oder haben in einer Schlosserei gearbeitet. Dann ist es für unser Team relativ leicht, sie in eine Aufgabe einzuführen, zumal die Sprachbarriere im Handwerk etwas niedriger ist als zum Beispiel in kaufmännischen Bereichen. Mit vielen können wir uns auch gut auf Englisch verständigen.“

Bislang haben in dem Waltroper Unternehmen, das gut 40 Mitarbeiter beschäftigt, Praktikanten aus Guinea, Iran, Irak, Syrien und Eritrea gearbeitet. Einer von ihnen ist Sadou Barry aus Guinea, der inzwischen befristet angestellt ist und in der Montage arbeitet. Für ihn war das Praktikum der entscheidende Schritt zur Integration: „Durch die Arbeit bei HASE BIKES habe ich mich erstmals seit meiner Flucht wieder zugehörig gefühlt. Die Mitarbeiter hier haben mir bei der Einarbeitung und auch sonst sehr geholfen.“ Für die Integration und Verwaltung der Praktikanten ist Emina Stiegler zuständig. Sie ist selbst in den 90er Jahren vom Balkan geflohen und ist froh, heute Menschen mit einem ähnlichen Schicksal helfen zu können.

„Jemanden einzustellen ist allerdings sehr kompliziert.“ In aufenthalts- und arbeitsrechtlichen Fragen wird Hase Bikes von REinit e.V. unterstützt. „Da würden wir allein einfach nicht durchblicken“, sagt Emina Stiegler. „Zunächst einmal müssen wir uns dafür rechtfertigen, diesen und keinen anderen „bevorzugten“ Arbeitnehmer, also beispielsweise einen Menschen mit deutschem Pass oder unbeschränkter Aufenthaltsgenehmigung, anstellen zu wollen. Und dann dauert das Prozedere zwischen Ausländerbehörde und Arbeitsamt bis zur Arbeitserlaubnis immer noch gut und gerne drei oder vier Monate.“

Für einen Praktikanten aus Syrien hat sie im April den Antrag gestellt und gerade erst die Genehmigung bekommen – für beide Seiten eine unbefriedigende Situation. Inhaber Marec Hase: „Unser Geschäft ist ein Saisongeschäft. Wir können uns nicht erlauben, eine Stelle vakant zu halten, zumal, wenn wir nicht wissen, ob die Arbeitsgenehmigung überhaupt erteilt werden wird.“ Dabei möchte er sehr gern Flüchtlinge in sein Team integrieren. „Unsere Erfahrungen mit den Praktikanten aus dem Programm von TÜV NORD College sind einfach super. Es ist für alle Seiten ein gutes Gefühl, wenn die Zusammenarbeit klappt, ein Geben und Nehmen. Man gibt einem Menschen eine Chance und hat selbst einen motivierten Mitarbeiter gewonnen.“

13. September 2016 von Pressemitteilung

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