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Die TH Köln entwickelt an Komponenten für den Triathlonsport.
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Für den Triathlon-Sport

TH Köln will Fahrradsattel und Hose in einem System vereinen

Um die Sitz- und Rückenbeschwerden beim Triathlon zu minimieren, hat sich die TH Köln mit zwei Unternehmen aus der Fahrradbranche zusammengetan. Welche gemeinsamen Ziele verfolgt werden.

Triathlon gilt als eine der am stärksten wachsenden Sportarten der Welt – und das obwohl nach Recherchen der Deutschen Sporthochschule nur etwa 15 Prozent der Triathletinnen und Triathleten beim Radfahren beschwerdefrei sind. Rund 70 Prozent dieser Probleme betreffen den Sitzbereich. „Bisherige Lösungen für Sitzbeschwerden konzentrieren sich isoliert entweder auf die Triathlon-Hose, die mit einer dämpfenden Einlage ausgestattet wird, oder auf den Sattel, der über Form und Materialeigenschaften komfortabler werden soll. Weil beide Komponenten nicht aufeinander abgestimmt sind, werden die Beschwerden aber nicht optimal reduziert“, sagt Prof. Dr. Martin Bonnet vom Institut für Werkstoffanwendung der TH Köln.

Das soeben gestartetes Projekt Bike Bioconnect System (BBS) soll Abhilfe schaffen.
Der Ansatz: Die gemeinsame Entwicklung von aufeinander abgestimmten Sätteln und Hosen. Das Sattel-Hosen-System soll sowohl für Anforderungen des Spitzen- und Leistungssports, aber auch für den Breitensport konzipiert werden. Dazu will die Abteilung Klinische und Technologische Biomechanik der Deutschen Sporthochschule Köln das neuartige System hinsichtlich verschiedener Parameter wie Komfort, Funktionalität und Verletzungsprophylaxe analysieren.

Ergon und Ryzon

Sattelhersteller Ergon International GmbH ist dabei für die Entwicklung des Sattels zuständig. Ziel sei es, mit einer neuen Sattelform sowie angepasster und optimierter Materialien die Hauptlast auf die Sitzknochen zu verlagern und empfindliche Körperstellen zu entlasten. Zudem soll der Großteil der Polsterung im Sattel verbaut sein, sodass die großflächigen Polster der üblichen Triathlonhosen durch dünnere Pads ersetzt werden können. Die von der Ryzon GmbH entwickelten dünneren Hosenpolster sollen dazu beitragen, dass der Triathlet beim Schwimmen und Laufen nicht durch nasse, vollgesogene Pads beeinträchtigt wird. Sowohl für den Sattel als auch für die Hose werden neue Materialrezepturen verwendet, deren physikalische Eigenschaften im Institut für Werkstoffanwendung der TH Köln untersucht werden. Dazu sagt Projektleiter Bonnet: Aufgrund der teils hohen Temperaturen bei Triathlon-Wettkämpfen und dem fast ausschließlichen Fahren mit Sattelkontakt muss das verwendete Material eine hohe Wärmeleitfähigkeit haben. Dazu sollen neue Rezepturen mit besonders leitfähigen Zusatzstoffen erprobt werden“.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert das Projekt über zwei Jahre im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM).

17. Januar 2022 von Jürgen Wetzstein
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