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Online-Markt wächst weiter:

Top-1000 erzielen 20 Milliarden Euro Umsatz

Für die meisten Verbraucher gehört es längst zum Alltag, im Internet einzukaufen. Jetzt wollen manche Händler auch auf den mobilen Online-Markt, im Fachjargon M-Commerce genannt, drängen. In zwei voneinander unabhängigen Studien wurden nun beide Märkte, E-Commerce und M-Commerce. Mit interessanten Ergebnissen: Auf rund 20 Mrd. EUR Umsatz pro Jahr

kommen die 1000 größten Online-Händler in Deutschland, so eine neue Studie des EHI Retail Institute. Wie im Vorjahr war der größte deutsche Webshop Amazon.de: Mit einem Umsatz von 1,8 Mrd. Euro hat Amazon.de einen Umsatzanteil von beinahe 9% des Gesamtmarkts in Deutschland. Rang zwei belegt Otto.de mit 1,2 Mrd. Euro. Auf den Plätzen drei bis fünf folgen die Unternehmen Telekom.de mit einem Umsatz von 800 Mio. Euro, Conrad.de mit 450 Mio. Euro und Neckermann.de mit 448,2 Mio. Euro. Mit einem Umsatzanteil von 6,2 Mrd. Euro bedienen die Top-10-Anbieter 30,8 Prozent des Gesamtmarktes und konnten sich damit um vier Prozent steigern.

Die Konzentration auf die Top-Anbieter hält weiter an. Der Anteil der hundert größten Online-Händler am gesamten E-Commerce-Umsatz stieg um fünf Prozent an. Damit erzielten die Top-100-Anbieter einen Umsatz von 13,9 Mrd. Euro, das sind 69,5 % des Gesamtanteils. Die Ränge 100 bis 500 erwirtschaften immerhin noch einen Umsatz von 4,9 Mrd. Euro, zusammen mit der Top-100 ergibt das einen Umsatzanteil von 18,8 Mrd. Euro und einem Marktanteil von 94,1 %.

In der Studie des EHI Retail Institute wurden als Produktsegment mit dem größten Umsatzanteil Computer, Unterhaltungselektronik sowie Handys und Zubehör ermittelt. Dieses Segment erwirtschaft 2,14 Mrd. Euro bzw. 10,7 % des gesamten Online-Umsatzes. Gefolgt von Bekleidung, Textilien und Schuhen mit einen Umsatz von 1,95 Mrd. Euro bzw. 9,7% des Gesamtmarktes.

Der Bereich Social Media entwickelt sich

Noch haben erst ein Drittel der Shops ein Facebook-Profil, einen Twitter-Account rund ein Fünftel. Das EHI Retail Institute rechnet aber mit Wachstum in diesem Segment. Die am häufigsten angebotenen Bezahlverfahren sind Vorauskasse mit einem Anteil von 68,5% und Kreditkarte mit 67,1%.

Nachholbedarf sieht EHI noch in Sachen Transparenz: Rund 43 % würden ihre Versandart nicht deutlich kommunizieren. Wachsender Beliebtheit erfreut sich deshalb das Gütesiegel „EHI Geprüfter Online-Shop“. 28 % der Shops haben es schon. Diese erwirtschaften einen Marktanteil von 37 Prozent.

Firmen versuchen nun den Mobilen-Online-Verkauf anzutreiben

Nach der Studie „Der große App-Test“ des Marktforschungsunternehmen Morgen und Heute GmbH gibt es in Deutschland unter den etwa neun bis zehn Smartphone-Nutzern rund eine Millionen Smartphone-Shopper. Doch dieser Markt soll sich schnell entwickeln: Analysten von Mücke, Sturm & Company rechnen mit einem jährlichen Wachstum von 45 %. Das würde bedeuten, dass der über Apps erwirtschaftete Umsatz im Jahr 2015 2,4 Mrd. Euro beträgt.

Doch es gibt noch Schwierigkeiten. So sehen viele Smartphone-Nutzer das Thema Bezahlung per Handy skeptisch. Allerdings haben heute mehr als ein Fünftel der App-Nutzer einen kostenpflichtigen Nachrichtendienst abonniert. Auch das Kaufen von Unterhaltungsmedien und Tickets für Bahn oder Flugzeug erfreut sich großer Beliebtheit.

Mobile-Payment, also Bezahlen per Handy, gewinnt aus diesen Gründen an Bedeutung. Ein Konzept zum Mobile-Payment ist M-Pass, ein mobiler Bezahlungsservice der 2008 von O2 und Vodafone gegründet worden ist. Mit M-Pass kann der Käufer via SMS eine Rechnung bezahlen. Vorteil ist, dass bei diesem Vorgang die Anonymität des Kunden gewahrt wird. Jetzt ist auch die Telekom dem Mobile-Payment-Service M-Pass beigetreten. Stefan Euglem, Projektleiter für den Service bei der Telekom, geht davon aus, dass es gelingen wird M-Pass im Laufe des Jahres zum Erfolg zu bringen.

Während sich die großen Netzbetreiber mit dem Ausbau von Mobile-Payment beschäftigen, versuchen andere Unternehmen durch innovative Entwicklungen dem Käufer zusätzliche Informationen zu bieten. Konsumgüterhersteller Henkel stellt auf der Fachmesse M-Days erstmals Produkte mit QR-Codes vor. Dies sind zwei dimensionale Strichcodes, die mit Hilfe der Kamera eines kompatiblen Smartphone gelesen werden können. QR-Codes enthalten Text-Informationen. Anhand dieser Codes soll der Kunde im Laden nähere Informationen zum Henkel-Produkt erfahren.

7. Februar 2011 von Mats Joosten
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