Wie groß sind die Gefahren für den stationären Fachhandel?

Die Fahrradhändlerin Erika Gruber (Radsport Gruber, Gunzenhausen) engagiert sich – wie viele andere Geschäftsinhaber – ehrenamtlich für die Belange des Einzelhandels. In ihrer Funktion als Vizepräsidentin der IHK Nürnberg für Westmittelfranken hat sie Einblick in zahlreiche Branchen. In einem Statement für velobiz.de plädiert sie vehement für gleiche Rahmenbedingungen für Internet- und stationären Handel:

„Der rasch anwachsende Internetverkauf wird dem stationären Handel große Probleme machen. Die Ungleichbehandlung zwischen Internethandel und stationären Handel muss unbedingt unterbunden werden. Es kann nicht sein, dass bestimmte Marktführer im Internetverkauf in Deutschland kaum Steuern zahlen. Es müssen die gleichen Rahmenbedingungen für alle Handelsunternehmen gelten, die in Deutschland ihre Umsätze tätigen. Wer soll in Zukunft, wenn sich der Handel aus der Stadt verabschiedet das Steueraufkommen übernehmen? Es ist jetzt schon absehbar, in vielen Städten stehen bereits Läden leer und können nicht weitervermietet werden.

Die rasante Entwicklung des Internethandels ist kaum aufzuhalten, denn sogar die Partner, die Hersteller und Lieferanten des stationären Einzelhandels, steigen selbst ins Internetgeschäft ein und werden somit die Konkurrenz des Fachhandels. Es sollte rasch ein Umdenken aller Betroffenen eingeleitet werden.“

Die Zukunft des Einzelhandels ist ein viel diskutiertes Thema. Erst kürzlich veröffentlichte das E-Commerce Center Köln fünf Thesen dazu ( velobiz.de berichtete ).