3 Minuten Lesedauer
Georg Honkomp wendet sich mit energischen Worten an die Politik.
i

Deutliche Ansage:

ZEG verschickt Brandbrief an die Bundesminister Altmaier und Spahn

In einem Brandbrief fordert der ZEG-Vorsitzende Georg Honkomp die schnellstmögliche Öffnung der Fahrradgeschäfte. Welche Gründe Honkomp dabei vorbringt.

Andressiert ist der Brandbrief, der velobiz.de vorliegt, an die Bundesminister für Gesundheit und Wirtschaft, Jens Spahn und Peter Altmaier (beide CDU). Angesichts des nach wie vor hohen Infektionsrisikos im oft überfüllten ÖPNV spricht
Honkomp nicht nur den Wunsch seiner mehr als 1000 Mitgliedsunternehmen, sondern der gesamten Branche aus.

„Fahrräder und E-Bikes sind die idealsten Verkehrsmittel, um sich in der Corona-Krise gesund, umweltfreundlich und geschützt zu bewegen. Gerade jetzt, da durch das angelaufene Impfen die Fallzahlen langsam sinken, wäre das sofortige Öffnen der Geschäfte mehr als eine begleitende Maßnahme“, so Honkomp. In dem Schreiben wird ausdrücklich auch auf eine Aussage von Jens Spahn verwiesen, der vor Jahresfrist formulierte: „Jeder sollte im Sinn des ’social distancing’ überlegen, ob er einen Weg zu Fuß oder im Sattel zurücklegen könnte, statt öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen.“

Unterstützend wird in dem Zusammenhang auch der Biostatistiker und ehemaliger Leiter des Cochrane-Zentrums an der Uni-Klinik in Freiburg Gerd Antes zitiert, der darauf verweist, dass Fahrrad- und E-Bike-fahren helfen können, die Infektionskurve in der Bevölkerung abzuflachen und vom „perfekten Selbstschutz“ spricht. Radfahrer halten, so Antes, nicht nur automatisch Abstand zu allen anderen, sie sind zudem einem geringeren Risiko ausgesetzt, sich durch das Berühren von Oberflächen zu infizieren. „Beide Effekte gibt es zum Nulltarif.“

Wirtschaftliche Belastung

Neben dem Gesundheitsaspekt wird in dem Schreiben auch auf die wirtschaftliche Belastung für die Händler und die Ungleichbehandlung der Branchen hingewiesen. „Vom ersten Tag der Corona-Pandemie in 2020 an, unterstützen wir Maßnahmen und Schritte der Bundesregierung, die dazu beitragen, die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes zu schützen. Auch wenn das für einzelne Unternehmen mit großen Schwierigkeiten und finanziellen Einbußen verbunden war und noch ist.“ In Zeiten der Lockerungen nach dem ersten Lockdown trug der Fachhandel, so heißt es weiter, mit ausgeklügelten Hygienekonzepten dazu bei, dass viele Bürgerinnen und Bürger der Empfehlung folgen konnten, in der Pandemie zur Verhinderung von Ansteckungen Fahrrad fahren konnten, statt den ÖPNV zu nutzen. Gegenwärtig aber müssen Fahrradhändler, abgesehen von Thüringen und Sachsen-Anhalt, ihre Geschäfte geschlossen halten, während zugleich in großen Supermärkten wie schon im letzten Frühjahr der Non-Food-Bereich wachse und auch Fahrräder zum Verkauf angeboten werden. „Das stößt auf großes Unverständnis, teilweise auch Wut“, schreibt der ZEG-Chef. Auch deshalb sei es nur folgerichtig, schnellstmöglich wieder die Fachgeschäfte zu öffnen.
„Fahrradgeschäfte gehören zur kritischen Infrastruktur und leisten ihren Beitrag zu deren Aufrechterhaltung. Sie müssen ebenso wie Kfz-Werkstätten jederzeit in der Lage sein, die Mobilität der Bevölkerung zu gewährleisten“, heißt es abschließend in dem Brief an die Minister.

19. Februar 2021 von Pressemitteilung

Verknüpfte Firmen abonnieren

ZEG Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft eG
Nur für Abonnenten
News
Nur für Abonnenten
Kommentare
Nur für Abonnenten
Stellenmarkt
Velobiz Plus
Die Kommentare sind nur
für unsere Abonnenten sichtbar.
Jahres-Abo
115 € pro Jahr
  • 12 Monate Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
  • 10 Ausgaben des exklusiven velobiz.de Magazins
Jetzt freischalten
30-Tage-Zugang
Einmalig 19 €
  • 30 Tage Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
Jetzt freischalten
Sie sind bereits Abonnent?
Zum Login