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Intersport Voswinkel ist in eine finanzielle Schieflage geraten.
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Sanierung angestrebt:

Sporthandelskette Voswinkel leitet Schutzschirmverfahren ein

Das ist ein Paukenschlag in der Sportartikelbranche: Die mit 74 Filialen deutschlandweit agierende Sporthandelskette Voswinkel, seit 2003 ein Tochterunternehmen der Intersport Deutschland eG, hat soeben beim Amtsgericht Dortmund die Einleitung eines Schutzschirmverfahrens beantragt. Wie es jetzt weitergeht und was die Gründe für diesen Schritt waren.

Intersport Voswinkel ist in eine finanzielle Schieflage geraten.Helge Mankowski will die Sanierung vorantreiben.

Als vorläufiger Sachverwalter wurde Dr. Christoph Schulte-Kaubrügger von der Kanzlei White & Case eingesetzt. Das Schutzschirmverfahren bietet dem Unternehmen einen rechtlichen Rahmen, um sich bei laufendem Geschäftsbetrieb in enger Abstimmung mit den Gläubigern neu aufzustellen. Im Unterschied zu einem regulären Insolvenzverfahren bleibt dabei die unternehmerische Verantwortung in den Händen der Geschäftsführung, die die Sanierung selbst steuert.
Helge Mankowski, Geschäftsführer der Sport Voswinkel GmbH & Co. KG, erklärt was kommt: „Gehälter unserer Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld bis Ende Juni gesichert. Bis dahin werden wir die Restrukturierung und die Sanierung von Sport Voswinkel vorantreiben“.

Wettbewerbsdruck

Sport Voswinkel gehört zu den größten Sportfilialisten in Deutschland. Das Unternehmen betreibt bundesweit 74 Filialen und beschäftigt rund 1.200 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 1. Oktober 2017 bis 30. September 2018 erlöste Sport Voswinkel rund 139 Mio. Euro, ein Minus im Vergleich zum Vorjahr (ca. 146 Mio. Euro) von rund fünf Prozent. Zu wenig offensichtlich, um profitabel wirtschaften zu können. Als Gründe für die Schieflage des Unternehmens werden in einer Pressemitteilung Frequenz- und damit verbunden Umsatzrückgänge, erhöhter Wettbewerbsdruck durch Onlinehandel und Discounter sowie Filialen, deren Standorte die Umsatzerwartungen nicht erfüllen konnten, genannt.

Sport Voswinkel ist nicht der einzige Sportfilialist, der angesichts der sich verändernden Einzelhandelslandschaft zu kämpfen hat. Wie berichtet , hat auch Sport Scheck im vergangenen Jahr strategische Maßnahmen ergriffen, um das Unternehmen auf Kurs zu halten. Der Wettbewerbsdruck im Sportartikeleinzelhandel wird sicherlich auch künftig zunehmen – nicht zuletzt auch weil der französische Sportfilialist Decathlon immer weiter expandiert und in absehbarer Zeit die mittlerweile 70. Filiale eröffnen wird (velobiz.de berichtete) .

25. April 2019 von Jürgen Wetzstein
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